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Arzneimittelversorgung: Apotheker wollen mehr wirtschaftliche Veranwortung übernehmen

Geschrieben am 10-05-2006

Düsseldorf (ots) -

- Querverweis: Eine Übersicht über die Entwicklung der
GKV-Arzneimittel-Ausgaben liegt in der digitalen Pressemappe
zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente.html
abrufbar -

Die Apothekerschaft will trotz erschwerter wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen aktiv daran mitwirken, den Anstieg der
Arzneimittel-Ausgaben zu begrenzen. "Wir wollen mehr wirtschaftliche
Verantwortung bei der Arzneimittelversorgung übernehmen und mit
konstruktiven Lösungsvorschlägen bestehende
Wirtschaftlichkeitsreserven im Gesundheitssystem erschließen. Auf
diese Weise können wir die Bemühungen der Krankenkassen, die
Beitragssätze für Patienten zu stabilisieren, aktiv unterstützen",
erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein
e.V., auf der Mitgliederversammlung heute in Düsseldorf. Zu den
Maßnahmen gehört das innerhalb des Berufsstandes entwickelte Modell
der Zielpreisvereinbarung und die Forderung nach einer Absenkung der
Mehrwertssteuer auf Arzneimittel.

Anlässlich der Mitgliederversammlung wies der Apothekerverband
Nordrhein e.V. daraufhin, dass die Apotheken nachweislich nicht zu
den wirtschaftlichen Gewinnern im Gesundheitssystem gehören und die
Mehrausgaben bei der Arzneimittelversorgung der Gesetzlichen
Krankenversicherung nicht zu verantworten haben. Das verdeutlicht
insbesondere der veränderte Wertschöpf-ungsanteil der Apothekerschaft
an den Arzneimittel-Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung.
Dieser ist von 17,3 Prozent (in 2003) auf 16,8 Prozent in 2005
deutlich gesunken (siehe dazu Grafik "Wertschöpfungsanteile an den
GKV-Arzneimittelausgaben").

Wie die Apothekerschaft konkret an der Erschließung von
Wirtschaftslichkeitsreserven im Gesundheitssystem mitwirken möchte,
zeigt das Modell der Zielpreisvereinbarung. "Damit wollen die
Apotheker mehr wirtschaftliche Verantwortung bei der Verordnung von
Arzneimitteln übernehmen, ohne allerdings die Therapiebestimmungen
des Arztes zu beeinflussen", so Thomas Preis. Die Idee der
Zielpreisvereinbarung ist folgende: Verordnet der Arzt einen
Wirkstoff, dessen Patent abgelaufen ist und für den es ein ein
entsprechendes Nachahmer-Produkt (Generikum) gibt, dann übernimmt der
Apotheker die Abgabe eines preiswerten Arzneimittels, allerdings nur,
wenn der Arzt den Apotheker über die sog. "Aut-Idem"-Regelung dazu
autorisiert hat. Der Arzt trägt bei diesem Modell nach wie vor die
Verantwortung für die Indikationsstellung, für die Menge der
verordneten Arzneimittel und für die Verordnungsstruktur, das
betrifft vor allem die Auswahl des Wirkstoffes.

Gesenkter Mehrwertssteuersatz auf Arzneimittel würde Krankenkassen
spürbar entlasten

Über diese Eigeninitiativen hinaus fordert die Apothekerschaft mit
Blick auf weitere Einsparpotenziale im Gesundheitswesen die
Reduzierung des Mehrwertssteuersatzes für Arzneimittel auf sieben
Prozent. Diese Forderung gewinnt vor dem Hintergrund der aktuellen
Diskussionen über die geplante Mehrwertssteuererhöhung und höhere
Krankenkassenbeiträge eine besondere Bedeutung. Denn eine Anhebung
der Mehrwertssteuer von 16 auf 19 % würde den gesetzlichen
Krankenkassen mit über 800 Mio Euro, also 0,08 Beitragssatzpunkten,
teuer zu stehen kommen. "Den Krankenkassen in der jetzigen Situation
eine zusätzliche Steuerlast in dieser Größenordnung aufzubürden, ist
kontraproduktiv und nicht nachvollziehbar", bekräftigte Thomas Preis
bei seiner Rede auf der Mitgliederversammlung. "Eine Absenkung des
Mehrwertssteuersatzes von 16 % auf 7 % indes würde die Gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) um rund 2,2 Mrd. Euro, also um gut 0,2
Beitragssatzpunkte, entlasten, und somit zur Stabilisierung der
Beitragssätze beitragen", so Preis weiter.


Originaltext: Apothekerverband Nordrhein
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9790.rss2

Pressekontakt
Dr. Peter Szynka
Tel: 0211/43917-26
Fax: 0211/43917-17
E-Mail: p.szynka@av-nr.de

Herausgeber:
Apothekerverband Nordrhein e.V.
Tersteegenstraße 12
40474 Düsseldorf
Telefon: 0211-439170
Fax: 0211-4391717
www.apotheker-nordrhein.de


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