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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zur Grünen Woche -

Geschrieben am 17-01-2008

Leipzig (ots) - Von Birgit Schöppenthau. Mehr als GenussEs ist
angerichtet: Auf der größten internationalen Schlemmermeile in Berlin
darf wieder gesündigt werden. Dass die Gäste der Grünen Woche wegen
der gestiegenen Preise in diesem Jahr für Lachshäppchen und Pilsener
tiefer in die Tasche greifen müssen, dürfte dem Genuss kein Abbruch
tun. Wenn der private Konsum, wie von Wirtschaftsforschern
prognostiziert, zum konjunkturellen Wachstum beiträgt, wird die Grüne
Woche bisherige Millionen-Umsätze übertreffen. Denn Essen ist eine
ausgesprochen konsumorientierte Privat-Angelegenheit.
Aber auf der Lebenmittelmesse geht es um mehr als kulinarischen
Genuss. Sie ist nicht nur Testfeld für Innovationen in der
Nahrungsmittelbranche, sondern genauso agrarpolitisches Stelldichein.
Wie in Davos für die Wirtschaft werden in Berlin die Weichen für die
Agrar- und Ernährungswirtschaft gestellt. Die wachsenden Nachfrage
nach Lebensmitteln aus Schwellen- und Entwicklungsländer, knappe
Ernten durch klimatische Veränderungen und der globalisierte Handel
sind einige Herausforderungen an Erzeuger, Verarbeiter und den
Lebensmittelhandel, die künftig gemanagt werden müssen.
Die Tortilla-Krise in Mexiko hat gezeigt, wie sensibel Agrar-Prozesse
im 21. Jahrtausend geworden sind Die boomende Nachfrage nach Biosprit
in den USA hatte im vorigen Jahr die Maispreise des
mittelamerikanischen Nachbarn derart in die Höhe getrieben, dass der
tägliche Fladen für viele Familien unerschwinglich wurde. Der Hunger
ging soweit, dass die Mexikaner bereit waren, ihr Jahre lang
gehütetes Verbot gentechnisch veränderter Maispflanzen zu opfern.
Derartige Engpässe sind in Europa momentan nicht zu beobachten. Im
Gegenteil: Die große Koalition hat mit der Besteuerung von Biodiesel
der noch jungen Herstellerbranche gerade einen Wachstumsdämpfer
verpasst. Aber die Förderung nachwachsender Rohstoffe könnte durchaus
dazu führen, dass es zu einer Nutzungskonkurrenz von Flächen kommt -
für den Anbau von Energiepflanzen oder Agrarprodukten. Zudem kann
niemand voraussehen, ob der Nachfrageboom nach Lebensmitteln die
ablehnende Haltung vieler EU-Staaten gegenüber der Gentechnik nicht
ins Wanken bringt. Experten prognostizieren nämlich, dass im nächsten
Jahrzehnt die Kosten für Agrargüter um bis zu 50 Prozent steigen
werden. Deutschland erzittert bereits bei drei Prozent höheren
Preisen für Lebensmittel.
Aber genau da kann der Verbraucher Verantwortung übernehmen. Denn für
sichere und unverfälschte Lebensmittel sind nicht nur die Erzeuger in
der Pflicht. Faire Preise schaffen ebenfalls die Voraussetzung, dass
hochwertig produziert werden kann. Außerdem braucht die Branche
zuverlässige Rahmenbedinungen. Diese müssen auf der Grünen Woche von
den Agrarmistern ausgehandelt werden. Denn sollte EU-Kommissarin
Marianne Fischer-Boel die Beihilfen für große Landwirtschaftsbetriebe
kürzen, wird nicht nur den ostdeutschen Bauern der Bissen im Halse
stecken bleiben.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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