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Wissmann: Deutsche Marken legen auf dem US-Markt weiter zu / Clean-Diesel-Offensive voll in Fahrt - Absatz soll auf 1 Mio. Einheiten steigen

Geschrieben am 13-01-2008

Frankfurt/Detroit (ots) - "Die deutschen Hersteller haben sich
auf dem schwierigen US-Markt hervorragend geschlagen. Sie sind 2007
gegen den Trend gewachsen und haben ihren Absatz um 3 Prozent auf
948.000 Light Vehicles erhöht. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch
im laufenden Jahr unseren Marktanteil auf dem US-Markt weiter
steigern können und sehen gute Chancen, die 1-Millionen-Marke in
naher Zukunft zu knacken", betonte Matthias Wissmann, Präsident des
Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf der VDA-Pressekonferenz
in Detroit. Neben ihrer starken Position im Car-Segment legten die
deutschen Marken vor allem bei Light Trucks zu, hier stieg der Absatz
im Jahr 2007 um 14 Prozent. Wissmann: "Wir sind in diesem Segment
damit schneller gewachsen als alle anderen Wettbewerber.
Offensichtlich treffen unsere kraftstoffeffizienten Modelle den
Geschmack der Kunden in einer Zeit, in der die Gallone Sprit immer
teurer wird." Allein in den letzten 12 Monaten haben sich die
Kraftstoffpreise in den USA um 43 Prozent erhöht.

Der VDA-Präsident erläuterte die erfolgreiche Strategie der
deutschen Hersteller auf dem weltweit wichtigsten Automobilmarkt:
"Wir setzen auf Premium, wir setzen auf Clean Diesel - und zwar bei
Cars ebenso wie bei Light Trucks. Darüber hinaus greifen wir auch im
Kleinwagensegment an."

Jedes zweite deutsche Auto, das in den USA verkauft wird, ist
bereits ein Premiumfahrzeug, der Marktanteil der Deutschen stieg im
Luxury Car-Segment auf 41 Prozent.

Wissmann: "Ein zweiter Pfeiler unserer Strategie liegt im Clean
Diesel. Das Potenzial für den sauberen, sparsamen und
leistungsstarken Selbstzünder wächst in den USA kontinuierlich. Die
notwendige verbesserte Dieselkraftstoffqualität ist nun
flächendeckend vorhanden. Immer mehr US-Kunden interessieren sich für
die Vorteile des Clean Diesel als 'Effizienzweltmeister' und
?Verbrauchs-Champion', der zudem jede Menge Fahrspaß bietet."

Der VDA-Präsident unterstrich: "Es sind die deutschen Marken, die
die großen Chancen des Clean Diesel in den USA als Erste offensiv
nutzen und neue Maßstäbe setzen. Sie stellen hier in Detroit Modelle
vor, die die schärfsten Abgasgrenzwerte erfüllen. Damit wird der
Clean Diesel in allen 50 US-Staaten salonfähig, auch in Kalifornien."

Dass diese Botschaft in den USA angekommen ist, zeigen erste
Zahlen aus dem Markt. So hat Mercedes bereits in den ersten neun
Monaten des vergangenen Jahres den Absatz von Clean Diesel-Fahrzeugen
mehr als verdoppelt. Audi, BMW und Volkswagen stehen ebenfalls in den
Startlöchern.

Wissmann: "Es ist daher durchaus angebracht, 2008 als das Jahr des
Clean Diesel-Durchbruchs in den USA zu bezeichnen. Der bislang noch
niedrige Marktanteil von 3 Prozent sollte nicht fehl interpretiert
werden: Das ist lediglich die 'Ruhe vor dem Sturm' und vor allem
modellzyklisch bedingt. Der Dieselanteil an den Neuzulassungen in den
USA wird sich nach der J. D. Power-Prognose bis zum Jahr 2015 auf 15
Prozent vervielfachen - die deutschen Marken werden hier ganz vorne
dabei sein." Nach wie vor wurden in den USA im vergangenen Jahr mit
rund 480.000 Light Vehicles mehr Dieselfahrzeuge verkauft als
Hybridmodelle mit gut 350.000 Einheiten.

Im Light-Truck-Bereich, der mit einem Marktanteil von 53 Prozent
immer noch größer ist als das Car-Segment, profitieren die deutschen
Hersteller von Strukturveränderungen: Während der Absatz von großen
SUV - traditionell die Domäne der US-Anbieter - im vergangenen Jahr
um 11 Prozent zurückging, legten die kompakteren Cross Utilities
(CUV) um beachtliche 18 Prozent zu. "Gerade in diesem CUV-Segment
sind die Deutschen stark. Angesichts der gestiegenen Kraftstoffpreise
ist es nicht verwunderlich, dass der Kunde sich nach effizienteren
Fahrzeugen umschaut, die angemessene Leistung mit niedrigerem
Verbrauch kombinieren. Diese Aufgabe ist nur durch technologisch
anspruchsvolle Antriebe zu lösen - und entspricht damit der
Kernkompetenz der deutschen Hersteller und Zulieferer", so Wissmann.

Während der gesamte Light-Truck-Markt in den USA in den letzten
vier Jahren um 6 Prozent rückläufig war, haben die deutschen Marken
ihren Absatz von Light Trucks auf dem US-Markt um 60 Prozent auf
180.000 Einheiten steigern können. Wissmann: "Noch gibt es offiziell
das Segment der 'Premium-SUV' nicht - doch die deutschen Marken sind
dabei, diesen neuen Standard erfolgreich zu setzen." So hat Audi den
US-Absatz seines Q7 im vergangenen Jahr ebenso verdoppelt wie
Mercedes den seiner G-Klasse. VW ist mit dem Touareg vertreten, der
Porsche Cayenne hat um fast 20 Prozent zugelegt, der BMW X5 um über
30 Prozent. Und neue Produkte - wie der GLK von Mercedes - kommen auf
den Markt. "All dies zeigt: Mit intelligenten und anspruchsvollen
Lösungen bietet auch der hart umkämpfte Light-Truck-Markt in den USA
große Chancen", betonte der VDA-Präsident.

Auch im Car-Segment haben die deutschen Marken gegen den Trend den
Absatz um 1 Prozent auf 768.000 Pkw gesteigert. Der Marktanteil der
deutschen Marken liegt im Car-Bereich damit über 10 Prozent. Die
Rangliste der Top-Seller deutscher Marken 2007 in den USA wird
angeführt vom BMW 3er, gefolgt vom VW Jetta und Mercedes C-Klasse,
BMW 5er und der Mercedes E-Klasse. Im Kleinwagensegment werden neue
Akzente gesetzt - Stichwort smart fortwo, der offensichtlich auf dem
US-Markt auf eine lebhafte Nachfrage trifft.

Trotz des Gegenwinds von der Währungsfront - der Euro hat seit
Anfang 2007 um knapp 14 Prozent gegenüber dem US-Dollar zugelegt -
haben die deutschen Hersteller ihre Exporte in die USA im vergangenen
Jahr um 3 Prozent auf 570.000 Einheiten erhöht, gegenüber 1995 sogar
nahezu verdreifacht. Insgesamt entfallen 13 Prozent der gesamten
Pkw-Exporte aus Deutschland auf die USA. Wertmäßig entspricht dies
sogar einem Anteil von 18 Prozent. Pro exportierten Pkw liegt der
Wert mit knapp 27.000 Euro - umgerechnet fast 37.000 US-Dollar -
deutlich über dem Durchschnittswert aller aus Deutschland
ausgeführten Pkw (20.800 Euro).

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr automobile Erzeugnisse im
Wert von über 23 Mrd. Euro in die USA exportiert. Jeder achte durch
den automobilen Export erwirtschaftete Euro entfällt damit auf das
Geschäft mit den USA. Der automobile Handelsbilanzüberschuss mit
Nordamerika liegt bei 18 Mrd. Euro und beträgt damit 17 Prozent des
gesamten deutschen Auto-Außenhandelsüberschusses. Knapp ein Drittel
der deutschen Gesamtausfuhr in die USA (74 Mrd. Euro in 2007) waren
im Jahr 2007 Automobile und Zulieferprodukte. Wissmann: "Damit hat
das Automobil seine Qualität als Devisenbringer Nr. 1 in der
deutschen Industrie erneut bewiesen. Jeder 12. Arbeitsplatz unserer
Branche in Deutschland hängt inzwischen am US-Markt. Das sind rund
60.000 Mitarbeiter. Wir sind also gut beraten, wenn wir in einem
transatlantischen Kooperationsfeld Wirtschafts- und
Technologiepolitik gemeinsam betreiben."

Auch die deutschen Zulieferer bauen ihre strategische Position in
Nordamerika aus. Rund 250 Tochterunternehmen, Joint-Ventures und
Lizenznehmer deutscher Zulieferer sind heute in Nordamerika aktiv.
Die Zahl ihrer Standorte hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als
verdreifacht. Der Export von Zulieferprodukten in die USA ist
kontinuierlich gestiegen und beträgt derzeit über 3 Mrd. Euro pro
Jahr.

Von der Währungsseite sei 2008 für das US-Geschäft kaum eine
Entspannung zu erwarten, betonte Wissmann. Umso wichtiger werde das
"Natural Hedging", um Wechselkursrisiken zu mindern. Mittlerweile
kommen rund 250.000 Einheiten des Absatzes deutscher Marken in
Nordamerika aus der Fertigung im Nafta-Raum. Damit wird bereits jedes
vierte Auto einer deutschen Marke, das in den USA verkauft wird, in
Nordamerika produziert.

Wissmann geht davon aus, dass die Belastungen im US-Markt -
Immobilienkrise, schärfere Kreditlinien, höhere Kraftstoffpreise -
weiter spürbar sein werden. Hinzu kommt, dass die private Nachfrage,
die im Jahr 2007 noch um 2,8 Prozent wuchs, im laufenden Jahr nur
noch um voraussichtlich 1,8 Prozent zulegen wird. Wissmann: "Vor
diesem Hintergrund erwarten wir 2008 einen US-Gesamtmarkt von rund
15,7 Mio. Light Vehicles, das entspricht einem Rückgang um gut 2
Prozent. Der Druck im Markt bleibt also bestehen. Dennoch erwarten
wir, dass die deutschen Marken weiter wachsen werden."

Originaltext: VDA Verband der Automobilindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32847
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32847.rss2

Ansprechpartner:
Eckehart Rotter
VDA Leiter
Abteilung Presse
Tel. +49 (0)69 9 75 07-2 66
E-mail: rotter@vda.de


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