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Westdeutsche Zeitung: Öl-Spekulanten spielen Roulette = von Ingo Faust

Geschrieben am 03-01-2008

Düsseldorf (ots) - Bei den ersten Ölkrisen wollten die Araber den
Westen mit Lieferboykotts abstrafen. Heute wollen sich Spekulanten,
die mit ihren Hedge-Fonds und Wetten auf Währungen nicht mehr genug
verdienen können, mit dem Schwarzen Gold eine goldene Nase verdienen.
Hoffentlich fallen sie auf die Nase. Denn Öl ist eine durchaus
schlüpfrige Sache, auf der schon so mancher ausgerutscht ist.
Es ist jedenfalls nicht normal, wenn heute bei dem "Schmierstoff für
die Weltwirtschaft" bereits ein Viertel bis ein Fünftel des
Preisanstiegs auf Spekulation zurückgeht. Diese Art Akteure an den
internationalen Rohstoffmärkten ist an einer physischen Lieferung von
Öl überhaupt nicht interessiert. Die spekulativen Investoren spielen
wie im Casino mit dem Rohstoff. Entspannt sich die Lage, sacken sie
schnell ihren Gewinn ein und verschwinden.
Leider herrscht derzeit allgemein die Sorge vor, dass Öl kurzfristig
knapp werden könnte. Der Energiehunger in den aufstrebenden
Wirtschaftsnationen China und Indien ist groß. Die Förderung in
Nigeria und Algerien wird sabotiert. In Mexiko, dem wichtigsten
Förderland für die USA, geht die Angst vor Stürmen um. Die
Kampfhandlungen im Osten des Iraks lassen ebenfalls einen
Förderausfall befürchten. Pakistan destabilisiert zusätzlich die
gesamte Region.
Aber auch Hilfe, die Hoffnung auf wieder sinkende Ölpreise macht, ist
in Sicht. So wird sich die Weltkonjunktur, ausgelöst durch den zu
erwartenden Abschwung in den USA, abkühlen. Das spart eine Menge Öl
ein. Der bisher nicht außergewöhnlich harte Winter geht in den
nächsten Monaten zu Ende. Und das Ölkartell Opec, von dem sechs von
zehn Ölfässern stammen, plant am 1. Februar den Ölhahn wieder
aufzudrehen. Das hätte eigentlich längst geschehen müssen. Aber bei
den hohen Preisen werden die Scheichs nicht mehr länger zögern.
Für die deutschen Verbraucher arbeitet derzeit der starke Euro und
verhindert, dass die Benzin- und Heizölpreise in den Himmel steigen.
Rekordpreise verführen die Ölmultis allerdings zum Versuch, stärker
als notwendig an der Preisschraube zu drehen. Die Verbraucher sollten
sich die Preise an den Zapfsäulen genau ansehen. Sind sie zu hoch -
einfach weiterfahren. Das hilft, wenn es viele Autofahrer machen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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