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Rationierung unvermeidlich? - Wissenschaftler rütteln an Tabus bei Gesundheitsleistungen

Geschrieben am 30-12-2007

Baierbrunn (ots) - Die Sparpolitik im Gesundheitswesen stößt an
Grenzen. Nun rühren Ärzte, Politiker und Ethiker an einem Tabu, das
in Deutschland noch gilt: Sie diskutieren über eine Rationierung. Das
bedeutet, öffentlich finanzierte medizinische Leistungen würden nach
vorgegebenen Kriterien zugeteilt. "Eine Welt ohne Rationierung ist
nicht denkbar", sagt etwa Professor Friedrich Breyer,
Lehrstuhlinhaber für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der
Universität Konstanz in der "Apotheken Umschau". Auch der Aachener
Professor Dominik Groß, Direktor des Instituts für Geschichte,
Theorie und Ethik der Medizin, befindet: "Wir sind schon mitten in
der Rationierung, und wir kommen auch gar nicht daran vorbei." Noch
wehren sich maßgebliche Politiker vehement gegen diese
Gedankenspiele. "Unser Gesundheitssystem verfügt über genügend Geld,
um jedem Patienten die notwendige Behandlung zu bezahlen", sagt
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die gleichwohl schon viele
Sparmaßnahmen durchsetzen musste. Die Diskussion um Rationierungen
greift im Wissenschaftsbetrieb um sich, auch wenn unklar ist, wohin
sie führt. "Aussichten auf glatte, leichte Lösungen bestehen kaum",
schreibt Professorin Bettina Schöne-Seifert, Medizinethikerin an der
Universität Münster, in der "Apotheken Umschau". Sie verlangt, dass
die Diskussion offen geführt wird und spricht von einer bereits
bestehenden "verdeckten Rationierung", die sie für nicht legitim
hält. "Denn sie verletzt das Recht der Bürger und Patienten, darüber
informiert zu sein und darauf zu reagieren."

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 1/2008 A liegt in den
meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung
an Kunden abgegeben.

Originaltext: Wort und Bild - Apotheken Umschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52678
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Pressekontakt:
Kontakt:
Ruth Pirhalla
Pressearbeit
Tel.: 089 / 7 44 33-123
Fax: 089 / 744 33-459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de


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