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Börsen-Zeitung: Asien liest die Scherben auf, Kommentar zu den Milliardenabschreibungen bei Morgan Stanley von Bernd Neubacher

Geschrieben am 19-12-2007

Frankfurt (ots) - Einmal Reichtum und zurück, und dies in nur gut
zwei Jahren - John Mack steht vor einem strategischen Scherbenhaufen.
Kaum hatte er im Sommer 2005 Philip Purcell als CEO abgelöst, fuhr
der neue Chef von Morgan Stanley das Risiko der Bank kontinuierlich
herauf.

Zwischen dem zweiten Quartal vorvergangenen Jahres und dem
jüngsten Dreimonatszeitraum per Ende November zogen die Risikoaktiva
um rund die Hälfte auf knapp 100 Mill. Dollar an; der Beitrag der
Handels- und Investment-Banking-Sparte Institutional Securities zu
den Konzerneinnahmen stieg bis zum dritten Geschäftsquartal, dem
bisher letzten mit positiven Erträgen, um 8 Punkte auf knapp 63%,
auch weil das Kartengeschäft abgestoßen wurde. Schon der Dynamik
ihrer Kernsparte zuliebe und um des Vergleichs mit Wettbewerbern
willen wollte die Bank auf der großen Verbriefungsparty nicht fehlen.
Lange gaben die Ergebnisse Mack Recht - nur hat er es versäumt, die
Feier zu verlassen, wenn es am schönsten ist.

Vorgänger Purcell war ironischerweise nicht nur wegen
Management-Schwächen aus dem Amt gedrängt worden, sondern auch wegen
seiner Risikoaversion. Nun spricht Mack von isolierten Verlusten
"eines kleinen Händlerteams in einem Teil der Firma" - ein netter
Euphemismus für Abschreibungen in einem Ausmaß, die der Bank im
Schlussquartal erstmals seit Jahrzehnten rote Zahlen beschert haben:
nicht gerade ein Hinweis darauf, dass sich Mack des grundsätzlichen
Problems seiner Risikostrategie bewusst ist. Zu spüren, wann sich
Wagnisse lohnen und wann sie zu reduzieren sind, das haben in dieser
Krise in den USA bisher nur Goldman Sachs und mit Abstrichen Lehman
Brothers sowie JPMorgan geschafft.

Eine Folge ist, dass die Banken zunehmend "nationalisiert" werden,
nur halt von fremden Regierungen. Abu Dhabi kaufte sich vor Wochen
schon 5% der Citigroup für 7,5 Mrd. Dollar, nun gibt Morgan Stanley
bis zu 10% an die China Investment Corporation ab. Auch wenn sie
nicht die Mehrheit erwerben - die neuen Aktionäre werden die
Institute ihren Einfluss spüren lassen.

Wer freilich Ergebnisse abliefert wie Citigroup und Morgan
Stanley, darf an Zäune zum Schutz vor Staatsfonds gar nicht denken.
Die Anlagevehikel aus Übersee sind derzeit wohl die einzigen, die den
Kapitalbedarf der Banken decken können.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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