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Westdeutsche Zeitung: EU will den CO2-Ausstoß bei Neuwagen drastisch senken = von Ingo Faust

Geschrieben am 19-12-2007

Düsseldorf (ots) - Die Geister, die Angela Merkel während ihres
halbjährigen EU-Vorsitzes in Brüssel gerufen hatte und die ihr den
Titel der "Klimakanzlerin" eingebracht haben, wird sie jetzt offenbar
nicht los. Die EU-Bürokraten haben auch ohne ihre Hilfe weiter
gearbeitet und präsentieren Deutschland einen Klimaschutzplan, der
Milliarden-Strafgelder für abgasstarke Neuwagen vorsieht. Die
deutschen Premiumhersteller - Porsche, Mercedes, BMW und Audi -
könnten bei den strikten CO2-Werten ihre derzeitige Produktion glatt
einstellen. Zu hohe Preise und die Strafprämien würden den
Nobelauto-Sektor kaputt machen. In Frankreich und Italien sieht das
anders aus. Renault Clio und Fiat Panda erfüllen bereits heute mit
Leichtigkeit die Grenzwerte. Gleiches gilt für die Asiaten, die
Europas Märkte aufrollen könnten.
Trotz des allgemeinen Aufschreis in der deutschen Automobilindustrie
muss die Frage erlaubt sein, ob große Teile ihrer gestrigen
Diskussionsbeiträge nicht auch Panikmache sind. Mit freiwilligen
Vereinbarungen kommt man in diesem lobbystarken Industriezweig nicht
weiter. Die Politik muss klare Vorgaben machen, möglichst
gleichzeitig auch realistische. Die ersten Katalysatoren in heutigen
Autos sind nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Druck der Käufer
eingebaut worden. Allerdings wurde dabei von der Politik
"erzieherisch" besser gehandelt - es wurde nicht mit Strafen gedroht,
sondern es wurden Anreize über Steuernachlässe geschaffen. Einen
ähnlichen Weg könnte man auch beim Thema CO2-Ausstoß gehen.
Was Brüssel gestern auf den Tisch gelegt hat, ist jedenfalls nicht
der Weisheit letzter Schluss und deutet stark auf eine gewollte
Bevorzugung von Frankreich und Italien hin, die sich überwiegend in
den unteren Klassen tummeln. Auch die mögliche Verwässerung von
Schadstoff-Ausstößen bei Premium-Herstellern durch Allianzen mit
Kleinwagen-Herstellern in aller Welt, durch die dann die hohen Werte
auf Durchschnitt gesenkt werden können, ist mehr ein schlechter Witz.
Das ist ein Fusionsprogramm für die Autobranche und kein
Klimaschutzprogramm. Die Verantwortlichen müssen also noch mal
richtig ran und ihre Hausaufgaben machen. Tendenziell sollte CO2 auf
deutschen Straßen aber deutlich weniger werden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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