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Siemens-Vorstand: Wer geschmiert hat, hat sich bereichert

Geschrieben am 18-12-2007

Hamburg (ots) - Der im Oktober in den Siemens-Vorstand als
oberster Korruptionsbekämpfer berufene Deutschamerikaner Peter Y.
Solmssen will Ausreden bei Bestechungsfällen nicht mehr gelten
lassen. In einem Gespräch mit der ZEIT sagt Solmssen, er sehe seine
Aufgabe als General Counsel darin, "mit ein paar Mythen" in diesem
Zusammenhang aufzuräumen. So könne nicht die Rede davon sein, dass
die Siemens-Mitarbeiter, die mit Hilfe von Schmiergeldern Aufträge
hereingeholt hätten, ausschließlich im Interesse der Firma gehandelt
und sich nicht bereichert hätten. Sie hätten sich dadurch Boni und
Gehaltserhöhungen gesichert. "Sie haben ihre Zahlen gemacht und dafür
auch Schmiergeld eingesetzt. Selbstverständlich haben sie sich
bereichert", sagt Solmssen. Ein Mythos sei auch, dass es in einigen
Gegenden der Welt unmöglich sei, ohne Bestechung an Aufträge zu
kommen und dass es "jeder mache". Sein früherer Arbeitgeber, der
Siemens-Konkurrent General Electric, habe es verstanden, Sauberkeit
zum Wettbewerbsvorteil zu machen. Diesem Beispiel werde Siemens
folgen.

Seit der Einführung einer Melde-Möglichkeit für unsaubere
Geschäftspraktiken hätten sich bereits mehr als 200 Mitarbeiter
anvertraut, sagt Solmssen. "Wir sind so schneller an Informationen
darüber gekommen, wie die Dinge gehandhabt wurden". Mitarbeiter seien
auch "in diese Systeme hineingezwungen" worden. Deshalb habe es auch
erste Amnestien für Geständige gegeben. Es sei wichtig, so an die
Verantwortlichen heranzukommen.

Der Siemens-Konzern versucht derzeit in Gesprächen mit der
amerikanischen Börsenaufsicht SEC, eine hohe Strafe wegen jahrelanger
Schmiergeldzahlungen im Ausland abzuwenden. Der Vorstandsvorsitzende
Peter Löscher, Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sowie General Counsel
Peter Y. Solmssen sind dazu Anfang der Woche nach Washington gereist.
Der ZEIT sagt Solmssen vor der Abreise, man werde die SEC von der
Ernsthaftigkeit des Bemühens um künftig saubere Geschäfte überzeugen.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 52 vom 19. Dezember 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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