| | | Geschrieben am 14-12-2007 Börsen-Zeitung: Bedingt bedrohlich, Kommentar von Jürgen Schaaf zur Inflationsrate in Deutschland, die erstmals seit 13 Jahren bei über 3 % liegt
 | 
 
 Frankfurt (ots) - Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Erstmals
 seit 13 Jahren liegt die Inflation in Deutschland bei über 3%. Auch
 auf der europäischen Ebene sind die Verbraucherpreise im November im
 Vergleich zum Vorjahr um 3,1% geklettert. Das ist kein Pappenstiel,
 bedenkt man, dass nach der Definition der Europäischen Zentralbank
 (EZB) Preisniveaustabilität bei einer Inflationsrate von knapp unter
 2% gewährleistet ist. Die eigene Zielmarke verfehlen die Notenbanker
 also um mehr als die Hälfte!
 
 Müsste jetzt die EZB nicht die Zinsen erhöhen, um der Inflation
 Herr zu werden? - Klare Antwort: Nein. Der Hauptgrund für die derzeit
 so hohe Inflation sind die drastisch gestiegenen Preise für Heizöl
 und Kraftstoffe sowie für Nahrungsmittel. Mehr als die Hälfte der
 gesamten Preissteigerung gegenüber November 2006 ist darauf
 zurückzuführen. Die Kerninflationsrate - das ist die ohne
 Nahrungsmittel, Alkohol, Tabak und Energie - lag im November im
 Euroraum bei 1,9%. Die Gesamtinflation wird durch eine Kombination
 von Sonderfaktoren gewaltig verzerrt.
 
 Ist die hohe Teuerungsrate also kein Grund zu Sorge? - Genauso
 klare Antwort: Doch. Es besteht die dringende Gefahr, dass
 Gewerkschaften die vorübergehenden, aber hohen Ausschläge bei den
 Verbraucherpreisen dazu nutzen werden, Lohnerhöhungen durchzusetzen,
 die über dem Produktivitätszuwachs liegen und so eine
 Lohn-Preis-Spirale auslösen. Das Risiko steigt um so mehr, je höher
 der Boulevard das Drei-Prozent-Phänomen jazzt und Populisten sich
 damit profilieren.
 
 Um nicht missverstanden zu werden: Es geht nicht darum, dem
 "kleinen Mann" seinen Anteil an den robusten Gewinnen zu missgönnen,
 die die europäischen Unternehmen derzeit einfahren. Den soll er
 haben. Allerdings muss diese Umverteilung zulasten der Gewinne gehen.
 Sonderzahlungen wären das Mittel der Wahl. Sie dürfen aber nicht über
 höhere Preise finanziert werden, die dem Endverbraucher aufgehalst
 werden.
 
 Die Signale, die die EZB mit Blick auf die hohe Inflationsrate
 ausgesandt hat, sind eindeutig und richtig: Die 3% sind bedingt
 bedrohlich. Den derzeitigen "Teuerungsbuckel" wird die Notenbank
 durchwinken. Wenn es jedoch zu den erwähnten Zweitrundeneffekten
 kommt, wird die EZB die zinspolitischen Zügel straffen, selbst wenn
 es das Wachstum drosseln sollte.
 
 (Börsen-Zeitung, 15.12.2007)
 
 Originaltext:         Börsen-Zeitung
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
 
 Pressekontakt:
 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 069--2732-0
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 110557
 
 weitere Artikel:
 
 | 
euro adhoc: Parsytec AG / Sonstiges / Delisting der Parsytec-Aktie beschlossen
 ISRA bietet Barabfindung von 5,65 Euro je Parsytec-Aktie  --------------------------------------------------------------------------------   Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer   europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------------   Delisting  14.12.2007  Aachen/Deutschland - 14. Dezember 2007. Die außerordentliche  Hauptversammlung der Parsytec AG - weltweit führender Anbieter von  Oberflächeninspektionssystemen für Bahnwaren - hat heute alle vom  Vorstand und Aufsichtsrat mehr...
 
MammaPrint(R)-Brustkrebstest laut Studie für Patienten aufgrund der sich daraus ergebenden individuell angepassten Behandlungsoptionen von Vorteil    Amsterdam, Niederlande (ots/PRNewswire) -     - Jüngster Artikel in Lancet Oncology liefert wichtige Erkenntnisse zum Einsatz des MammaPrint(R)-Brustkrebs-Prognosetests in der klinischen Praxis     Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass der MammaPrint(R)-Brustkrebs-Prognosetest erfolgreich in das Diagnoseverfahren  bei Brustkrebspatienten in den Gemeindekrankenhäusern in den Niederlanden implementiert wurde. MammaPrint(R) ordnete bis zu einem Drittel der Patienten anderen Risikokategorien zu als die derzeit üblichen Hilfsmittel zur Risikobewertung. mehr...
 
Addition of Xeloda to Herceptin and Docetaxel Allows Patients With Breast Cancer to Live Five Months Longer Without Their Cancer Growing    San Antonio, Texas (ots/PRNewswire) - New data presented today at the San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) show that adding Xeloda (capecitabine) to the current gold standard combination of Herceptin (trastuzumab) and docetaxel allows patients with advanced HER2-positive breast cancer to live, on average 5 months longer until their cancer starts to grow. The addition of capecitabine in this setting represents an important advance in the treatment of an aggressive form of breast cancer and provides additional hope to women with an otherwise mehr...
 
EU-Abkommen mit Japan Tobacco zur Eindämmung des Zigarettenschmuggels muss dringend zum internationalen Abkommen werden, um das Problem wirksam zu bekämpfen    Washington (ots/PRNewswire) -     - Erklärung von Matthew L. Myers, Präsident der Kampagne für tabakfreie Jugendliche     Folgender Text stellt eine Erklärung von Matthew L. Myers, Präsident der Kampagne für tabakfreie Jugendliche, dar:     Die europäische Union (EU) kündigte heute an, dass Japan Tobacco, das drittgrösste, multinationale Tabakunternehmen, sich heute bereit erklärt habe, eine Reihe von rechtlich bindenden Massnahmen im Kampf gegen den Schmuggel und die Fälschung von Zigaretten einzuführen. Dies folgt einem ähnlichen EU-Abkommen mehr...
 
Der Tagesspiegel: Neuer Streit um Erbschaftsteuer    Berlin (ots) - Bei der Reform der Erbschaftsteuer hat die SPD die  Union vor Nachbesserungswünschen bei der Besteuerung von  Betriebsvermögen gewarnt. Die Vereinbarungen, nach denen in Zukunft   85 Prozent des Unternehmenswertes steuerfrei gestellt werden, wenn  die Lohnsumme zehn Jahre lang 70 Prozent des vorherigen Niveaus nicht unterschreitet und der Betrieb 15 Jahre lang erhalten bleibt, seien  ein "Kompromiss, der nur von beiden Seiten verändert werden kann",  sagte der SPD-Finanzexperte Florian Pronold dem Tagesspiegel am  Sonntag. Sollte mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |