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Westdeutsche Zeitung: Managergehälter = von Alexander Marinos

Geschrieben am 09-12-2007

Düsseldorf (ots) - Wer Multimillionär werden will, muss den
Lotto-Jackpot knacken - dafür braucht es aber ungeheuer viel Glück.
Oder man wird Vorstandschef einer großen deutschen Aktiengesellschaft
- dafür ist in vielen Fällen offenbar ungeheuer wenig Talent nötig.
Wenn schon Conti-Chef Manfred Wennemer öffentlich den Kopf darüber
schüttelt, dass Top-Manager mit Millionen-Abfindungen bedacht werden,
obwohl sie ihre Firmen vor die Wand gefahren haben, dann lässt sich
dies nicht als Neid-Debatte diffamieren. Dann handelt es sich um eine
Frage der Gerechtigkeit.
Leistung soll und muss sich lohnen. Dass Porsche-Chef Wendelin
Wiedeking 60 Millionen Euro Jahresgehalt einstreicht, ist okay. Der
Mann hat den Gewinn seines Unternehmens enorm gesteigert und damit
jede Menge Arbeitsplätze gesichert. In so einem Fall muss man
schlicht gönnen können, weil Wiedekings Erfolg im besten
marktwirtschaftlichen Sinne der Gesellschaft insgesamt
nutzt. Aber wo, bitteschön, steht geschrieben, dass sich auch
individuelles Versagen lohnen muss? Einfache Arbeitnehmer werden in
solchen Fällen rausgeschmissen. Im Extremfall müssen sie sich mit
Hartz IV zufrieden geben. Warum darf dann einer wie Ron Sommer, der
als Telekom-Chef das Geld zahlloser Kleinaktionäre verbrannt hat,
ganz ohne Lottoglück einen fetten Jackpot direkt mit nach Hause
nehmen?
Es ist richtig, dass sich die Politik der Sache jetzt annimmt - und
zwar im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung. Diese verbietet es,
Höchstlöhne für Manager gesetzlich festzulegen. Das wäre der nächste
Sündenfall nach dem Post-Mindestlohn.
Drei Dinge sind stattdessen erforderlich: 1. Marktwirtschaft braucht
Transparenz. Börsennotierte Unternehmen sollten daher künftig die
Bezüge ihrer Vorstände offenlegen müssen. 2. Marktwirtschaft braucht
nicht mehr, sondern weniger staatliche Subventionierung. Die
steuerliche Absetzbarkeit von Abfindungen als Betriebsausgaben sollte
beendet werden. 3. In der Marktwirtschaft entscheiden die Eigentümer
selbst über ihr Geld. Darum sollten die Aktionäre auf den
Hauptversammlungen über die Vorstandsvergütungen bestimmen und nicht
ausgerechnet jene Aufsichtsräte, die sich als Vorstände anderer
Unternehmen selbst Millionen zubilligen lassen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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