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IKT-Anteil am Bruttoinlandsprodukt mittlerweile bei 6,8%

Geschrieben am 21-02-2006

WIESBADEN, 21.02.2006 - Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Der Anteil der IKT (Nachfrage nach IKT-Waren und Dienstleistungen) am Bruttoinlandsprodukt Deutschlands hat sich von 4,7% im Jahr 1995 auf 6,8% im Jahr 2004 erhöht.

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, stellte heute auf einer Pressekonferenz in Frankfurt umfassende Ergebnisse zur gesamtwirtschaftlichen Relevanz der IKT vor. Neben diesen ökonomischen Kennziffern berichtete er über neue Ergebnisse zur Nutzung von IKT durch Unternehmen und Bevölkerung in Deutschland und im europäischen Vergleich.

Die Produktion von IKT-Gütern (Waren und Dienstleistungen) in Deutschland erbrachte im Jahr 1995 und im Jahr 2004 Beiträge von 61 Milliarden beziehungsweise 87 Milliarden Euro zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Das war ein Plus von über 40%, während die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung um 20% zulegte. Zum Vergleich: Der Wert des Baugewerbes lag 2004 bei rund 83 Milliarden Euro und damit 27% unter der Wertschöpfung von 1995. Die internationale Verflechtung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien schlägt sich für Deutschland auch in einer erheblichen außenwirtschaftlichen Bedeutung der IKT nieder: Im Jahr 2004 stellten die IKT-Güter aus Sicht der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 13% der Importe und 12% der Exporte. Der gesamte IKT-Außenhandel hat sich wertmäßig seit 1995 mehr als verdoppelt.

Diese Dynamik in den gesamtwirtschaftlichen Kennziffern spiegelt sich auch in den Ergebnissen der amtlichen Erhebungen zur Nutzung von Computer und Internet wieder. Seit dem Jahr 2002 wird in so genannten EU-Piloterhebungen eine repräsentative Auswahl von Unternehmen und der Bevölkerung zu einer Vielzahl von Aspekten der IKT-Nutzung befragt:

54% der 16- bis 74-jährigen Bevölkerung haben 2005 in Deutschland das Internet mindestens ein Mal wöchentlich genutzt, deutlich mehr als im europäischen Durchschnitt (EU-15) mit 46%. 2003 lagen die entsprechenden Anteile noch bei 44% beziehungsweise 38%. 94% der deutschen Unternehmen ab 10 Beschäftigten besitzen einen Internetzugang, im EU-Durchschnitt sind es 92%. Sowohl beim Internetzugang von Unternehmen als auch bei der regelmäßigen Nutzung durch Privatpersonen liegt weiterhin Schweden deutlich vorn (96% beziehungsweise 76%). Während die Zahl der Internetzugänge in privaten Haushalten weiter zunimmt (2004: 60%, 2005: 62%), deutet sich bei den Unternehmen in Deutschland mit etwa 95% eine gewisse Sättigung an.

Beim E-Commerce liegen sowohl Privatpersonen als auch die Unternehmen im europäischen Vergleich im vorderen Bereich: 32% aller Personen in Deutschland zwischen 16 und 74 Jahren kauften im ersten Quartal 2005 im Internet ein, im europäischen Durchschnitt waren es 20%. Bei den deutschen Unternehmen mit 10 Beschäftigten und mehr nutzten im ersten Quartal 2005 54% das Internet für den Einkauf, im europäischen Vergleich waren es 39%.

Die Ausstattung der Unternehmen in Deutschland mit Computer, Internetzugang und eigener Webseite stagnierte gegenüber 2004: 2005 setzten 84% aller Unternehmen Computer in ihrem Geschäftsablauf ein, 78% verfügten über einen Internetanschluss und 59% aller Internet nutzenden Unternehmen besaßen eine eigene Webseite.

Das Internet wird von Unternehmen am häufigsten für die Inanspruchnahme von Bank- und Finanzdienstleistungen verwendet. 74% der Unternehmen mit Internetzugang nutzten 2005 diese Möglichkeit (2004: 70%). Die Nutzung von E-Government ist in den letzten Jahren stetig gestiegen: Immerhin 38% der Unternehmen mit Internetzugang in Deutschland nutzten im Jahr 2005 das Online-Angebot der öffentlichen Verwaltung (7%-Punkte mehr als 2003). 41% aller Unternehmen bestellten Waren oder Dienstleistungen über das Internet. Im Vergleich zu 2003 ist der Anteil damit um 4%-Punkte gestiegen. Von den Unternehmen, die in 2004 Produkte oder Dienstleistungen über das Internet erwarben, bezahlten insgesamt 56% ihren Interneteinkauf direkt online (2003: 48%).

Von der Bevölkerung in Deutschland gingen 61% aller Personen ab 10 Jahren im ersten Quartal 2005 mindestens einmal für berufliche oder private Zwecke ins Internet, dies entspricht etwa 45 Millionen Menschen. 2002 waren es erst 46%. Dabei nimmt auch die Intensität der Nutzung zu: 2003 waren 46% der Internetnutzenden jeden oder fast jeden Tag im Internet, 2005 bereits 50%. Den Umgang mit PC und Internet lernen die meisten Nutzerinnen und Nutzer nicht in formellen Kursen, sondern durch Freunde und Kollegen (75%) beziehungsweise durch 'Learning-by-Doing' (60%). Die älteren Personen bevorzugen allerdings Kurse: 27% der über 54-Jährigen besuchen private Kurse, um sich entsprechendes Know-How anzueignen, gegenüber nur 5% der unter 25-Jährigen.

Detailliertere Ergebnisse zu den gesamtwirtschaftlichen IKT-Kennziffern und den IKT-Erhebungen enthält die Pressebroschüre 'Informationstechnologie in Unternehmen und Haushalten 2005', die zusammen mit umfangreichen Tabellen kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes herunter geladen werden kann ( http://www.destatis.de/informationsgesellschaft ).

Weitere Auskünfte geben:

Zu IKT in Unternehmen und privaten Haushalten:
Dr. Irene Kahle,
Telefon: (0611) 75-2099,
E-Mail: irene.kahle@destatis.de

Zu IKT aus gesamtwirtschaftlicher Sicht:
Ulrich Greiner
Telefon: (0611) 75-2582
E-Mail: ulrich.greiner@destatis.de

Quelle: Pressrelations.de

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