(Registrieren)

Klares Ja zur Prävention - Nein zu mehr Bürokratie / Öffentliche Hand darf nicht aus der finanziellen Verantwortung entlassen werden

Geschrieben am 03-12-2007

Bergisch Gladbach (ots) - Nicht neue Strukturen, sondern mehr
gesamtgesellschaftliche Verantwortung für Prävention und
Gesundheitsförderung fordert die Selbstverwaltung der Spitzenverbände
der gesetzlichen Krankenkassen. Dieses Ziel verfehlt der jetzt vom
Bundesministerium für Gesundheit vorgelegte Entwurf eines
Präventionsgesetzes. Grundsätzlich teilen die Spitzenverbände der
gesetzlichen Krankenkassen die Absicht der Bundesregierung,
Prävention und Gesundheitsförderung zu stärken, um die Gesundheit,
Lebensqualität, Eigenverantwortung und Beschäftigungsfähigkeit zu
erhalten und zu verbessern. Nach Auffassung der Spitzenverbände
erfordert dies alle gesamtgesellschaftlichen Kräfte. Doch auch im
neuen Entwurf sollen lediglich die gesetzliche Kranken-, Unfall-,
Renten- und Pflegeversicherung sowie die Private Krankenversicherung
in die Verantwortung genommen werden. Eine finanzielle Beteiligung
von Bund, Ländern und Kommunen und der Arbeitslosenversicherung fehlt
dagegen völlig. Damit entzieht sich der Staat seiner finanziellen
Verantwortung. Sogar bei der Gesundheitsberichterstattung oder bei
der Finanzierung bevölkerungsweiter gesundheitlicher
Aufklärungsmaßnahmen zieht sich der Bund zurück. Schon heute
übernehmen die Krankenkassen die finanzielle Hauptverantwortung für
die Bereiche der Prävention, Gesundheitsförderung, Früherkennung und
Vorsorge. Mit dem Gesetzentwurf wird nun abermals das Ziel verfehlt,
Voraussetzungen für sinnvolle, gesamtgesellschaftlich getragene
Präventionsangebote für Versicherte zu schaffen.

Der Versuch, die Stiftungsidee mit einem neuen Etikett zu
versehen, um sie so still und heimlich durch das
Gesetzgebungsverfahren mogeln zu können, wird nach Ansicht der
Spitzenverbände scheitern. Denn im Kern soll es - mit
Präventionsräten auf Bundes- und Länderebene - beim bürokratischen
Zugriff auf Beitragsgelder der Gesetzlichen Krankenversicherung wie
weiterer Sozialversicherungsträger bleiben. Nur weil die Stiftung nun
Präventionsrat heißen soll, kann die ursprüngliche Kritik der
Spitzenverbände und auch des Koalitionspartners Union nicht
entkräftet werden. Die Spitzenverbände der Krankenkassen empfehlen
einen nationalen Präventionsrat nur als Koordinierungsstelle zu
nutzen, in dem Präventionsträger Zieldefinitionen erarbeiten,
Transparenz- und Qualitätskriterien erstellen, hier kann auf die
bereits bestehende Kooperation mit der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung zurückgegriffen werden. Grundsätzlich gilt
es, ein Mehr an Bürokratie und Doppelstrukturen zu vermeiden.

Durch die Vorschläge des Ministeriums würden den Krankenkassen
immer mehr Finanzmittel entzogen und die Fortführung seit Jahren
erfolgreicher und etablierter Präventionsmaßnahmen in Frage gestellt.
Engagierte Kooperationsprojekte und Initiativen der
Gesundheitsförderung würden gebremst, langwierige Beratungen der
Präventionsräte würden in der Sache Rückschritt statt Fortschritt
bedeuten. Für kassenindividuelle Kursangebote und Maßnahmen der
Betrieblichen Gesundheitsförderung waren in den bisherigen Eckpunkten
des BMG noch 1,43 Euro vorgesehen. Nun sollen es sogar nur noch 1,09
Euro sein. Bereits 2006 gab die GKV für diese Maßnahmen mit Erfolg
und zielbezogen durchschnittlich 3,30 Euro pro Versicherten aus.

Als unerlässlich für ein sinnvolles Präventionsgesetz sehen die
Spitzenverbände folgende Bestandteile:

- Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf
nicht auf die Sozialversicherungsträger und die PKV begrenzt werden.
Vielmehr sind die staatlichen Akteure auf allen Ebenen verbindlich in
die Verantwortung zu nehmen. Es muss verhindert werden, dass sich die
öffentlichen Haushalte auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu
Lasten der SV-Träger aus der Finanzierung der Prävention
zurückziehen.
- Die Ausgaben aller Verantwortlichen in der Prävention und
Gesundheitsförderung sind offen zu legen und im gleichen Verhältnis
weiter zu entwickeln.
- Das Präventionsgesetz darf zu keiner Einschränkung etablierter
Präventionsaktivitäten der Krankenkassen führen.
- Bei klaren Verantwortlichkeiten muss es zu einer besseren
Koordination, insbesondere bei der lebensweltbezogenen Prävention und
Gesundheitsförderung kommen. Flächendeckung, Transparenz und
Qualitätsstandards sollen gemeinsam hergestellt werden.
- Der Aufbau neuer bürokratischer Strukturen ist zu verhindern.
Vielmehr sollen etablierte Strukturen genutzt werden, um die
gesamtgesellschaftliche Verankerung der Prävention zu sichern.

- Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter
www.gkv.info -

Originaltext: Spitzenverbände der Krankenkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55471
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55471.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: 02204 44-111
Fax: 02204 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

108112

weitere Artikel:
  • YAVIDO Tag und Nacht: Die besten Musikclips ab sofort rund um die Uhr im digitalen TV Hamburg (ots) - Jetzt müssen auch Nachteulen und Frühaufsteher nicht mehr auf gute Musik verzichten: Ab sofort bieten die Musikspezialisten von YAVIDO auch von Mitternacht bis 9.00 Uhr morgens coole Musik-Clips und angesagte Sounds im digitalen Fernsehen. YAVIDO ist damit 24 Stunden täglich über ASTRA digital, im Arcor-Digital TV und in zahlreichen modernen Kabelnetzen zu empfangen. Ab sofort ist bei YAVIDO im digitalen Fernsehen nicht mehr um 24.00 Uhr Schluss mit lustig: Die aktuellsten Musikclips vom Chartbreaker bis zum Newcomer mehr...

  • Vorschau für Video: AFP/Agenda/Video Agenda für Video am Montag, 3. Dezember = AFPTV sendet heute die folgenden Videoangebote in deutscher Sprache: Berlin (ots) - Die erste Niederlage für Chavez CARACAS Erstmals seit seinem Amtsantritt hat der venezolanische Präsident Hugo Chavez bei einem Urnengang eine Niederlage hinnehmen müssen. Seine Verfassungsreform wurde in einem Referendum knapp abgelehnt. Reaktionen aus beiden Lagern in der Hauptstadt Caracas. - Reportage (verfügbar am Nachmittag) ZWEI BEITRÄGE ZUM KLIMA-GIPFEL IN BALI: Mit Kängurus gegen den Klimawandel BRISBANE Manche Australier wollen die Umwelt schützen, indem sie mehr von ihnen essen - andere wollen herausfinden, mehr...

  • QUEEN-Musiker Brian May signiert seine Gitarre für kabel eins - zu gewinnen in: "QUEEN - Die Show" am 5. Dezember 2007 München (ots) - Unterföhring, 3. Dezember 2007 - "Die Entscheidung für Queen war eine reine Bauchentscheidung, mir war klar, da passiert etwas Magisches", kommentierte Gitarrist Brian May rückblickend seinen Eintritt in eine der legendärsten Bands der Welt. May, der seit 2005 mit der neu gegründeten QUEEN-Band wieder auf der Bühne steht, schrieb zahlreiche der populärsten Songs und prägte mit seinem unverwechselbaren Gitarren-Sound den Klang der Gruppe. Eine seiner einzigartigen "Red Special"-Gitarren hat er jetzt für kabel eins signiert. mehr...

  • Kindernothilfe bringt Hilfsprojekte ins Web 2.0 / Patenkinder fotografieren ihre Welt / Vera Int-Veen mit dabei Duisburg (ots) - Die Kindernothilfe geht ab dem 1.12.2007 mit dem neuen Online-Portal www.kindereinerwelt.de ins Netz. Auf der Community-Webseite erhalten Paten, Spender und Interessierte Einblick und Informationen rund um das Thema Patenschaft und darüber, wie die Kindernothilfe ihre Hilfe vor Ort verwirklicht. Zu diesem Zweck werden in den kommenden Wochen rund 1.000 Patenkinder aus Indien, Brasilien und Äthiopien ihr Leben fotografierten und ihre Geschichten in Online-Tagebüchern - so genannten Blogs - auf der Webseite festhalten. Paten mehr...

  • Russland-Experte Rahr im "ZDF-Mittagsmagazin": "Russland erfüllt keine westlichen Standards an Demokratie" Mainz (ots) - Der Politikwissenschaftler Alexander Rahr von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik hat im "ZDF-Mittagsmagazin" am 3. Dezember 2007 Kritik am Wahl-Verfahren in Russland geübt: "Die Wahlen sind bedauerlicherweise so abgelaufen wie in den Jahren zuvor." Allerdings müsse man sagen, dass 70 Prozent der Bevölkerung hinter Putin steht. "Es ist jedoch wichtig, dass die Kommunisten und liberalen Parteien offen über diese Manipulation sprechen, damit auch die Öffentlichkeit, vor allem auch in Russland, darauf aufmerksam mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht