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Diagnostica-Industrie erwartet nur verhaltenes Wachstum

Geschrieben am 30-11-2007

Berlin / Frankfurt (ots) - Die Hersteller von Diagnosesystemen und
Reagenzien für das ärztliche Labor müssen sich auf erhebliche
Veränderungen einstellen. Darauf hat heute (30.) der Vorsitzende des
Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH), Dr. Jürgen Schulze, in
Berlin hingewiesen.

Auf dem VDGH-Diagnostica-Forum sagte er, die Zahl der Abnehmer
schrumpfe durch Zusammenschlüsse und Übernahmen. Dies betreffe sowohl
die Labore in Krankhäusern als auch Labore in niedergelassenen
Arztpraxen. Zusätzlich sei ein starker Trend zur
Internationalisierung und Konzentration bei den medizinischen Laboren
zu beobachten. Der Wettbewerb zwischen den Laboren werde hierdurch
härter. Diese Entwicklung habe Auswirkungen auf Struktur- und
Umsatzentwicklung der Branche.

Bereits seit Jahren verzeichnet die Labordiagnostik ein nur
verhaltenes Wachstum. Daran ändert sich auch im laufenden Jahr
nichts. Darauf deutet die aktuelle Marktschätzung für das Jahr 2007
hin, die der VDGH-Vorsitzende auf dem Diagnostica-Forum vorlegte.
Schulze geht davon aus, dass der Gesamtmarkt an Laborsystemen und
Reagenzien in diesem Jahr um 2,8 Prozent auf 2,095 Milliarden Euro
wachsen wird.

Hinter diesen Zahlen steht ein erheblicher struktureller Wandel.
Die bisherigen Wachstumsträger - Schnelltests, die die Patienten
selbst anwenden - verlieren ihre Dynamik, während das bisherige
Sorgenkind, die klassische Labordiagnostik, wieder leicht zulegen
kann. Warteten die Schnelltests, die Bekanntesten dürften die
Diabetes-Teststreifen sein, noch vor zwei Jahren mit zweistelligen
Wachstumsraten auf, so kommen sie mit einem Umsatz von 755,6
Millionen Euro im Jahr 2007 gerade noch auf ein Plus von 1,0 Prozent.
Die klassische Labordiagnostik, die im Jahr 2006 nur um 0,6 Prozent
gewachsen war, legt voraussichtlich um 3,8 Prozent auf 1,340
Milliarden Euro zu. Schwach entwickelt sich auch das in beiden Zahlen
enthaltene Geschäft mit Analysegeräten, das vermutlich um 1,3 Prozent
auf 278,3 Millionen Euro zulegt. Im Jahr 2006 hatte das Plus noch bei
7,0 Prozent gelegen.

Einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr
wagte Dr. Jürgen Schulze wegen verschiedener Unwägbarkeiten nicht. So
ist unklar, welche Änderungen Kassenärztliche Bundesvereinigung und
Krankenkassen bei der Vergütung der ärztlichen Laborleistungen
vornehmen werden. Die EBM-Reform hat diesen Bereich bisher
ausgespart. Da die Ärzte von ihrem Laborhonorar auch die Tests
bezahlen müssen, haben Änderungen erhebliche Auswirkungen auf die
Hersteller.

Belebend könnte sich nach Auffassung des VDGH ein rasch
verabschiedetes Präventionsgesetz auswirken. Dazu müsse allerdings
Früherkennung bislang unerkannter Krankheiten durch Labordiagnostik
im Gesetz berücksichtigt werden. Die bisherigen Eckpunkte des
Gesetzes sehen dies jedoch nicht vor, beklagte Schulze. Der VDGH-Chef
forderte daher, die Früherkennung müsse im Präventionsgesetz
berücksichtigt werden. Im Vergleich zu den vorgesehenen Programmen
zur Lebensstiländerung sei ihr Nutzen rasch belegbar.

Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8171
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8171.rss2

Rückfragen an:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V.
Thomas Postina (PPR)
Telefon: 069/2556-1731
Telefax: 069/23 66 50
E-Mail: presse@vdgh.de

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als
Wirtschaftsverband die Interessen von ca. 90 Unternehmen. Sie stellen
zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende
Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen
erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden
Euro.


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