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ARD-DeutschlandTrend: Ganztagsbetreuung wichtiger als Elterngeld - 62 Prozent halten Kurt Beck für einen guten SPD-Chef

Geschrieben am 04-05-2006

Köln (ots) - ARD-DeutschlandTREND Mai

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Ganztagsbetreuung wichtiger als Elterngeld
62 Prozent halten Kurt Beck für einen guten SPD-Chef

In einer besseren Ganztagsbetreuung für Kinder sehen knapp zwei
Drittel der Deutschen die größte Chance, die Geburtenrate in
Deutschland zu erhöhen: 63 Prozent sind der Meinung, dies würde Paare
ermuntern, mehr Kinder zu bekommen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) ist
der Ansicht, kostenlose Kindergartenplätze würden einen Anreiz für
mehr Nachwuchs bieten. Lediglich ein Drittel (33 Prozent) hingegen
ist davon überzeugt, dass das beschlossene Elterngeld Paare darin
bestärken wird, mehr Kinder zu bekommen. Dies ist das Ergebnis des
aktuellen ARD-DeutschlandTrends für die Tagesthemen, durchgeführt von
Infratest dimap unter 1.000 Wahlberechtigten am Dienstag und Mittwoch
dieser Woche.

Dass die Regierung mit dem Elterngeld auch die Absicht verfolgt,
mehr Väter für die Erziehung zu gewinnen und damit Einfluss auf die
persönliche Familienplanung nimmt, hält mehr als die Hälfte (56
Prozent) für richtig. 42 Prozent hingegen finden es falsch, dass die
Regierung versucht, hier Einfluss zu nehmen.
Auch die Debatte um künftige Einbürgerungsregeln hat den aktuellen
ARD-DeutschlandTrend beschäftigt. Fast alle Bundesbürger (93 Prozent)
sprechen sich dafür aus, dass der Sprachtest für einbürgerungswillige
Ausländer bundesweit einheitlich geregelt werden sollte. Nur fünf
Prozent sind gegen eine bundesweit einheitliche Regelung. Bei der
Frage, ob Ausländer, die einen deutschen Pass haben wollen, außer auf
Sprachkompetenz auch auf Kenntnisse zum Beispiel über deutsche
Geschichte, Geografie und Kultur geprüft werden sollten, sind die
Deutschen gespalten: 47 Prozent sind der Ansicht, dass eine Prüfung
dieses Wissens nötig sei. Die Hälfte (50 Prozent) hingegen meint,
eine Überprüfung der Sprachkenntnisse reiche aus.

In der aktuellen Sonntagsfrage, die Infratest dimap unter 1.663
Wahlberechtigten gestellt hat, kommt die Union auf 39 Prozent der
Stimmen. Das sind zwei Punkte mehr als in der Vorwoche und ein Punkt
weniger als im Vormonat. Die SPD erreicht 31 Prozent der Stimmen (-1
i. Vgl. zur Vorwoche, +1 i. Vgl. zum Vormonat). Die Grünen kommen auf
zehn Prozent (+/-0 i. Vgl. zur Vorwoche, +1 i. Vgl. zum Vormonat),
die FDP auf neun Prozent (+/-0 i.Vgl. zur Vorwoche, -1 i. Vgl. zum
Vormonat). Die Linkspartei bleibt unverändert bei acht Prozent.
Die Bilanz für die große Koalition nach einem halben Jahr
Regierungsarbeit fällt verhalten aus. Der Aussage "In den vergangenen
Wochen wurde deutlich, dass es Konflikte zwischen Union und SPD gibt"
stimmen 69 Prozent der Bundesbürger zu. Nur 24 Prozent sehen das
nicht so. Das Statement "Es fällt oft schwer, die Politik von Union
und SPD zu unterscheiden" bejahen knapp zwei Drittel (62:35 Prozent),
das sind vier Punkte weniger im Vergleich zur letzten Messung im März
2006. Ebenfalls die deutliche Mehrheit (61:37 Prozent) ist der
Ansicht, dass "die Probleme in Deutschland so groß sind, dass ich
keiner Partei zutraue, sie zu lösen." Allerdings meinen 58 Prozent
(+6 i. Vgl. zu März), dass "nur eine große Koalition die notwendigen
Reformen zum Beispiel am Arbeitsmarkt und im Gesundheitswesen
durchsetzen kann". Dass die "große Koalition bis jetzt gute Arbeit
geleistet hat" sehen wie vor zwei Monaten 52 Prozent so. 44 Prozent
stimmen dieser Aussage nicht zu.
Beide Regierungsparteien verlieren in fast allen Kompetenzfeldern,
und dies zum Teil deutlich. Bei der Frage, welcher Partei am ehesten
zugetraut wird, die Wirtschaft in Deutschland voranzubringen,
sprechen sich 53 Prozent für die Union und elf Prozent für die SPD
aus. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Februar ist dies je ein
Minus von fünf Punkten. Bei der Familienpolitik wird die Union von 37
Prozent (-1) und die SPD von 31 Prozent (-6) vorne gesehen. Dass die
SPD am ehesten in der Lage sei, sich um soziale Gerechtigkeit zu
kümmern, meinen 42 Prozent und damit zehn Punkte weniger als vor drei
Monaten (Union: 21 Prozent, +2). Bei der Frage, welche Partei am
ehesten Arbeitsplätze sichern und neue schaffen kann, liegt die Union
mit 39 zu 14 Prozent klar vor der SPD, verliert aber acht Punkte
(SPD:-4). Generell hat das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit
der Parteien in den vergangenen Monaten deutlich abgenommen. 42
Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass keine Partei wirksame
Konzepte für die Zukunftsprobleme Deutschlands hat. Im Februar waren
es nur 32 Prozent.
Zur Zeit ist über die Hälfte der Bundesbürger (55 Prozent) mit der
Arbeit der Bundesregierung weniger oder gar nicht zufrieden. 40
Prozent sind damit einverstanden. Außerdem findet über die Hälfte der
Deutschen (57 Prozent), dass es in Deutschland "eher ungerecht"
zugeht. Nur etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) hingegen ist der
Ansicht, dass es in Deutschland "eher gerecht" zugeht.

Der rheinlandpfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, der die SPD
seit knapp einem Monat kommissarisch führt, wird insgesamt positiv
beurteilt. 62 Prozent der Bundesbürger meinen, mit ihm habe die
Partei einen guten Vorsitzenden gefunden. Darunter sind 76 Prozent
der SPD- und 67 Prozent der Unionsanhänger. Nur 19 Prozent insgesamt
sehen das nicht so. Damit erfährt Beck eine deutlich höhere
Zustimmung als sein Vorgänger Matthias Platzeck unmittelbar nach
dessen Nominierung zum SPD-Chef, den im November 2005 insgesamt 48
Prozent der Deutschen für "einen guten Vorsitzenden" hielten.
Die Liste der beliebtesten Politiker führt weiterhin Bundeskanzlerin
Angela Merkel an, mit deren Arbeit 72 Prozent (+3 i. Vgl. zum
Vormonat) zufrieden sind. Einen deutlichen Sprung nach vorn im
Vergleich zum April macht Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der
die Zustimmung zu seiner Arbeit um zehn Punkte auf 63 Prozent
verbessern kann und damit auf Platz zwei der Beliebtheitsskala kommt.
Auch Familienministerin Ursula von der Leyen kann sich mit einem Plus
von neun Punkten und einer Zustimmung von 53 Prozent deutlich
gegenüber dem Vormonat verbessern. Ebenfalls eine Zustimmung von 53
Prozent erfahren Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (+3) und
Innenminister Wolfgang Schäuble (-4). Mit der Arbeit des designierten
SPD-Vorsitzenden Kurt Beck sind die Hälfte der Deutschen (50 Prozent)
einverstanden. Schlusslicht der Liste bildet Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt, mit deren Arbeit nur 23 Prozent der Bundesbürger (+2)
zufrieden sind.

Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.663 Befragte
- Erhebungszeitraum: 02.-03. Mai 2006
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7899
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
Beate Philipp, WDR-Chefredaktion, Telefon 0221/220-1800


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