ots.Audio: Ordnung muss sein! Wie pingelig sind die Deutschen?

Baierbrunn (ots) -

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Fleiß, Einsatzbereitschaft und Ordnungsliebe sind typisch deutsche
Tugenden. Zumindest wird das immer wieder behauptet. Mit der letzten
der drei Tugenden, der "Ordnungsliebe", befasst sich die "Apotheken
Umschau" in ihrer aktuellen Ausgabe. Die Zeitschrift will wissen, ob
die Deutschen wirklich so ordnungsliebend sind und gab eine
repräsentative Umfrage in Auftrag. Chefredakteur Peter Kanzler kennt
das Ergebnis:

O-Ton 15 sec.
"Die Deutschen sind ordnungsliebend. Für drei Viertel ist Ordnung
sehr wichtig, mehr als die Hälfte kann mit Unordnung überhaupt nicht
umgehen, das ist für sie überhaupt nicht zu ertragen. Und noch eine
Zahl: Mehr als fünfzig Prozent räumen täglich ihren Schreibtisch auf,
um überhaupt arbeiten zu können."

Ordnungsliebe gilt als Tugend, doch zuviel davon kann störend
sein. Wenn der Nachbar oder Kollege zu pingelig ist, bringt das
manche zur Weißglut:

O-Ton 19 sec.
"Der Übergang vom ordentlichen Menschen zum Pedanten, zum
Erbsenzähler, ist oft fließend. Wer alles zu genau nimmt, der kann
seinen Mitmenschen sehr schnell auf den Geist gehen und für manche
kann dieser Perfektionismus sogar krankhaft sein. Vor allem dann,
wenn man sich permanent verzettelt und überhaupt nichts mehr zu Ende
bringt, dann kann das richtig belastend sein."

Wer immer wieder Probleme mit seinen Mitmenschen bekommt, weil er
zu pedantisch ist, reibt sich mit der Zeit auf. Soweit muss es aber
nicht kommen:

O-Ton 23 sec.
"Wenn Sie selbst merken, dass Ihre Ordnungsliebe Sie behindert, dann
ist eine Veränderung wichtig. Aber gehen Sie mit den Änderungen nicht
so radikal um, gehen Sie lieber in kleinen Schritten vor. Zum
Beispiel wenn Sie einen Brief fünf Mal Korrektur lesen ist das sicher
nicht nötig, es langt, wenn Sie das zwei Mal machen. Und man muss
auch nicht wöchentlich mit seinem Auto in die Waschstraße fahren. Es
langt, wenn das vielleicht nur alle 14 Tage oder ein Mal im Monat
passiert."

Die Umfrage der "Apotheken Umschau" zeigt auch, dass Ordnungsliebe
etwas mit dem Alter zu tun hat. Die Mehrheit der Teenager zum
Beispiel hasst es, Ordnung zu halten. Mehr als die Hälfte hält nichts
vom Aufräumen, fast zwei Drittel der Jugendlichen bekommen deswegen
Streit mit den Eltern. Allerdings kommen sie anscheinend mit ihrer
Unordnung gut zurecht: Vier von fünf Jugendlichen gaben an, ihre
Sachen auch dann wiederzufinden, wenn es bei ihnen unordentlich
aussieht.

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Originaltext: Wort und Bild - Apotheken Umschau
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