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Mittelstand betont Forderung nach eigenen IFRS

Geschrieben am 04-05-2006

Düsseldorf (ots) -

PwC-Mittelstandssymposium "Internationale Rechnungslegung"
bestätigt starken Diskussionsbedarf bei mittelständischen
Unternehmen / Diskussion von Wirtschaft und Wissenschaft von
Schmalenbach-Gesellschaft gefördert


Der deutsche Mittelstand fordert eigene IFRS-Regelungen, die
sogenannten International Financial Reporting Standards for small and
medium-sized entities (IFRS for SME). Dies war der einhellige Tenor
auf dem am gestrigen Mittwoch von PricewaterhouseCoopers
veranstalteten Mittelstandssymposium "Internationale
Rechnungslegung". Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers unterstützt den deutschen Mittelstand in
diesem Bestreben: "Die gegenwärtig vom IASB diskutierten
Erleichterungen für den IFRS for SMEs führen nicht zu der Entlastung,
die der Mittelstand benötigt. Deshalb ist es notwendig, sich noch
stärker als bisher an der Entwicklung mittelstandsspezifischer IFRS
zu beteiligen", forderte Professor Norbert Winkeljohann, Mitglied des
PwC-Vorstands. Er verantwortet bei PricewaterhouseCoopers den Bereich
Mittelstand und eröffnete das Mittelstandssymposium gemeinsam mit
Professor Norbert Herzig, Direktor des Steuerlehre-Seminars der
Universität Köln und Viz epräsident der Schmalenbach-Gesellschaft für
Betriebswirtschaft.


Breite Palette von Diskussionen und Forderungen

Die Palette der intensiv diskutierten Themen auf dem
PwC-Mittelstandssymposium reichte weit: Von IFRS und der steuerlichen
Gewinnermittlung in der EU über die konkrete Fragestellung, wie IFRS
in das laufende Geschäft zu integrieren seien, bis hin zu der
Diskussion, inwieweit die Anwendung der IFRS für den Mittelstand die
Nutzung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise
Private Equity, erleichtert. Wie dringlich diese Themen eingeschätzt
werden, ließ sich an dem hochkarätig besetzten Podium ablesen:
Professor Hans-Georg Bruns, Mitglied des International Accounting
Standard Board (IASB), London, referierte den aktuellen Stand der
Accounting Standards speziell für mittelständische Unternehmen. Der
IASB diskutiert derzeit den ersten Arbeitsentwurf eines solchen
Standards. Der Standard basiert - entsprechend den vorläufigen
Entscheidungen des IASB - auf dem bestehenden Rahmenwerk und ist aus
den IFRS abgeleitet. Die besondere Herausforderung besteht darin,
zwischen den für die Rechnungslegung anfallenden Kosten im
Unternehmen und den berechtigten Informationsinteressen der Nutzer
von SME-Abschlüssen abzuwägen. Nach Abschluss der IASB-internen
Diskussionen ist die Veröffentlichung eines Standardentwurfs für das
3. Quartal 2006 geplant.

Professor Jörg Baetge (Universität Münster) ging in seinem Vortrag
auf die Bedeutung der IFRS für kleine und mittelständische
Unternehmen vor dem Hintergrund des SME-Projektes beim IASB ein.
Dabei wurde in erster Linie die vom IASB gewählte Definition eines
mittelständischen Unternehmens auf den Prüfstand gestellt. Zudem
wurde diskutiert, ob eine Anwendung der IFRS auf mittelständische
Unternehmen den Bilanzadressaten den gewünschten Nutzen bringt.

Die Auswirkungen der internationalen Rechnungslegung auf das
deutsche Bilanzrecht thematisierte Christoph Ernst, Leitender
Ministerialrat des Bundesministeriums der Justiz, Berlin. Denn auch
die HGB-Regelungen werden von der Internationalisierung beeinflusst.

"Mit dem Bilanzrechtsreformgesetz, nach dem alle Unternehmen
unabhängig von einer Kapitalmarktorientierung ihren Konzernabschluss
befreiend nach IFRS aufstellen können, hat der Gesetzgeber wenigstens
für diesen Bereich der Entwicklung Rechnung getragen", so
Winkeljohann. "Wichtiger ist es aber, die Internationalisierung der
Rechnungslegung nicht ausschließlich auf den Konzernabschluss zu
beschränken. Auch die Anwendung der IFRS im Einzelabschluss muss
diskutiert werden, wenn man langfristig Doppelarbeiten vermeiden
will. Die IFRS können zwar nicht als Grundlage für die
Gewinnausschüttung und die Steuerbemessung herangezogen werden, aber
auch dafür werden wir eine Lösung finden." Erste Lösungsansätze
zeigten die Vorträge von Professor Herzig (Universität Köln) und
Professor Pellens (Ruhr-Universität Bochum). So schlägt Professor
Herzig ein eigenes Steuerbilanzrecht vor. Professor Pellens sieht die
Messung von Ausschüttungspotenzialen auf Basis von Liquiditäts-Tests
als zukunftweisenden Lösungsansatz.


Praktische Beispiele einer IFRS-Umstellung

Der Kreis der mittelständischen Unternehmen, die sich zur
"Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung des Bilanzrechts für
Familiengesellschaften" (VMEBF) zusammengeschlossen haben, wächst
indessen beständig. Unter Führung des mittelständischen Unternehmens
Freudenberg & Co. wurden bei der konstituierenden Sitzung der
Vereinigung am 10. April 2006 verschiedene Arbeitsgruppen gebildet,
um mittelstandsgerechte Lösungen für eine internationale
Rechnungslegung auszuarbeiten. PricewaterhouseCoopers zählt zu den
Mitgliedern der Vereinigung und hat die Federführung für die
Arbeitsgruppe IFRS for SME übernommen.

Während des Symposiums reduzierte sich die kritische Betrachtung
von IFRS nicht nur auf theoretische Diskussionen. In
Erfahrungsberichten wurden die Symposiumsteilnehmer auch von den
ersten Auswirkungen einer Umstellung auf IFRS in mittelständischen
Unternehmen unterrichtet. Die Unternehmen Franz Haniel & Cie. GmbH
und die Freudenberg & Co. KG, beide Gründungsmitglieder der VMEBF,
gaben praktische Einblicke in die verschiedenen Aspekte einer
IFRS-Umstellung im Mittelstand.

Informationen zur "Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung
des Bilanzrechts für Familiengesellschaften" finden Sie unter
www.vmebf.de


Hinweis für die Redaktion:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8664
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8664.rss2


Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Oliver Heieck
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-Mail: oliver.heieck@de.pwc.com


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