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Krankenhaus-Studie identifiziert Sparpotenzial von 2 Milliarden Euro bei gleichzeitiger Nutzensteigerung

Geschrieben am 03-05-2006

Kronberg (ots) -

Aktuelle Accenture-Untersuchung: Form der Klinik-Trägerschaft
nicht entscheidend für den Gemeinnutzen - Mythos der
"Rosinenpickerei" von privaten Klinikträgern durch "Public Service
Value"-Modell entzaubert

Die stationäre Gesundheitsversorgung in Deutschland birgt
erhebliche Verbesserungspotenziale, unabhängig von der Art der
Trägerschaft oder der Versorgungsstufe: Könnten alle deutschen
Krankenhäuser die eingesetzten Mittel so effizient für die
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung umsetzen wie die besten 25
Prozent unter ihnen, würde sich die Gesamtausgabensituation um 2
Milliarden Euro verbessern und zugleich der Nutzenbeitrag der
Kliniken für die Bevölkerung um 8 Prozent steigen. Das ergab jetzt
eine Studie von Accenture und dem Institut für Gesundheitsökonomik
(IfG) München. Mit dem sogenannten "Public Service Value"-Modell für
Kliniken entwickelten sie eine wissenschaftlich fundierte Methode zur
Bewertung von Nutzenbeitrag und Wirkungsgrad stationärer
Einrichtungen. Im Rahmen einer ersten Standortbestimmung wurden 48
deutsche Krankenhäuser einer Gemeinnutzanalyse unterzogen.

"Das Public Service Value Modell ermöglicht es, die Wirkung zu
messen, die Krankenhäuser mit ihren Leistungen für die
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erzielen", erläutert Prof. Dr.
Günter Neubauer, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik und
Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität der Bundeswehr
München. "Es stellt den erzielten Nutzen den eingesetzten Mitteln
gegenüber, schafft Transparenz und Vergleichbarkeit und zeigt
entsprechende Verbesserungspotenziale auf. So lässt sich die
Leistungsentwicklung im Zeitablauf verfolgen und gezielt steuern."
Auf der Suche nach Lösungen, um unter verschärften Rahmenbedingungen
den gesetzlichen Versorgungsauftrag nachhaltig zu erfüllen, werden
den Verantwortlichen damit neue, wissenschaftlich fundierte Fakten an
die Hand gegeben. "Mit diesem Ansatz wollen wir eine Rationalisierung
der Debatte und Klarheit bei der Frage, wo Mythen enden und Tatsachen
beginnen", sagt Dr. Harald Deutsch, für den Bereich Healthcare
verantwortlicher Partner bei Accenture.

Bereits die jetzt veröffentlichte, erste Standortbestimmung für
die deutsche Krankenhauslandschaft auf Basis des Public Service Value
Modells zeigt erstaunliche Ergebnisse: Demnach gibt es keinen
statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Mitteleinsatz und
erzieltem Gemeinnutzen. Kliniken erzielen ein vergleichbares
Nutzenniveau, obwohl sie zum Teil ein bis zu 20 Prozent besseres oder
schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis als der Durchschnitt aufweisen.
Außerdem räumt die Analyse mit der Vorstellung auf, dass privat
getragene Akutkliniken vor allem deshalb kostengünstiger wirtschaften
können, weil sie geringere Vorhalteleistungen erbringen. "Private
Kliniken betreiben keine Rosinenpickerei zu Lasten des Bürgers", sagt
Dr. Harald Deutsch. Tatsächlich schaffen sie laut Studie einen
vergleichbaren Gemeinnutzen wie Kliniken in öffentlicher und
freigemeinnütziger Trägerschaft - auch im Bereich der
Vorhalteleistungen - bei im Mittel 13 Prozent günstigerem
Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Deutlich wird ferner, dass sich eine bestimmte Art der
Trägerschaft bestenfalls günstig auswirkt, aber bei Weitem keine
notwendige Voraussetzung für den größtmöglichen Beitrag zur
Gesundheitsversorgung ist. In jedem Segment und sogar innerhalb einer
Trägerart gab es Klinikträger oder Kliniken, die
überdurchschnittliche Nutzenwerte und Kosten-Nutzen-Verhältnisse
erzielten. "Entscheidend ist das individuelle Management in den
verschiedenen Häusern", sagt Deutsch. "Aus Sicht der Bürger ist
anhand der von uns untersuchten Kriterien nicht zu ersehen, warum
eine nicht-universitäre Klinik in öffentlicher Trägerschaft sein
müsste - weder aus Kosten- noch aus Versorgungssicht."

Eine entscheidende Rolle könnte allerdings die Entwicklung und
Nutzung von medizinischem Wissen und seiner praxisgerechten Anwendung
auf Grundlage von validen klinischen Prüfungen (Evidenz) spielen.
Zwischen ihr und dem erzielten Versorgungsnutzen besteht ein
positiver Zusammenhang, das heißt Investitionen in verbesserte
Behandlungsprozesse wirken sich positiv auf die Patientenversorgung
aus. Dr. Harald Deutsch: "Universitätskliniken einseitig in Richtung
Kostenreduktion zu managen, würde ihren beträchtlichen Nutzen und ihr
Alleinstellungsmerkmal im Markt deutlich gefährden. Der große Abstand
zwischen Kliniken beim Kosten-Nutzen-Verhältnis wird im Interesse der
Beitragszahler politisch nicht auf Dauer akzeptiert werden. Der
Wettbewerbs- und Kostendruck, den die Einführung des DRG-Systems
ausgelöst hat, zwingt Kliniken und ihre Träger zum Handeln."

Zur Studie:

Im März 2006 haben Accenture und das Institut für
Gesundheitsökonomik (IfG) 48 deutsche Akutkliniken von 22 deutschen
Trägern aus den alten (34) und neuen Bundesländern (14) einer
Gemeinnutzanalyse nach dem auf den Krankenhausbereich angepassten
"Public Service Value"-Modell unterzogen. Ziel war neben einer
Bestandsaufnahme und Standortbestimmung zu untersuchen, ob
signifikante Zusammenhänge zwischen Organisationsform, Mitteleinsatz
und Nutzenstiftung bestehen. Die Auswahl der Kliniken wurde so
getroffen, dass sie sich angemessen auf die verschiedenen
Trägerarten, Versorgungsstufen, Lage und Größe verteilen, um
größtmögliche Repräsentativität zu gewährleisten. Regionale
Schwerpunkte wurden bewusst gesetzt.

Mit der Methodik der Gemeinnutzanalyse unterstützt Accenture
Träger und Management von Kliniken dabei, medizinische Leistungen
qualitativ hochwertig und wirtschaftlich zu erbringen.

Über Accenture:

Accenture ist ein weltweit agierender Management-, Technologie-
und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen,
hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit
leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen,
Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe
Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen
Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereitzustellen, um so die
Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit über 129.000 Mitarbeitern
in 48 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen
Fiskaljahr (zum 31. August 2005) einen Nettoumsatz von 15,55
Milliarden US-Dollar. Die Internet-Adresse lautet www.accenture.de

Originaltext: Accenture GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39565
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39565.rss2

Pressekontakt:
Accenture
Campus Kronberg 1
61476 Kronberg im Taunus
www.accenture.de

Mirko Lück
Tel.: (06173) 94 65 844
Fax: (06173) 94 45 844
Email: mirko.lueck@accenture.com


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