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Westdeutsche Zeitung: Siemens = von Ingo Faust

Geschrieben am 08-11-2007

Düsseldorf (ots) - Drei Monate lang war der neue Siemens-Chef
Peter Löscher in allen Ländern der Welt unterwegs, hat mit hunderten
von Großkunden und tausenden von Mitarbeitern gesprochen. Das hat den
Österreicher in seiner Auffassung bestätigt: "Wir werden künftig nur
noch beste und saubere Geschäfte machen." In der Grauzone und mit
Kompromissen an Gepflogenheiten in manchen Ländern wird nicht mehr
gearbeitet. Der "Mister Siemens" wird immer mehr zu einem Saubermann.
Die Korruptionsaffären haben den Konzern sehr gebeutelt. Das
milliardenschwere Lehrgeld, das der Konzern im Zuge der wohl immer
noch nicht beendeten Affäre zahlen musste, wirkt.
Aber dennoch kann Löscher, der quasi als Feuerwehrmann zu Siemens
kam, den Turbulenzen der Vergangenheit mit täglich neuen Aufdeckungen
noch Positives abgewinnen. Grundlegende Fehler im System seien
aufgedeckt worden, und zwar ein für alle Mal. Und trotz der
gewaltigen Aufwendungen für die Untersuchungen, an denen bis zu 1000
Menschen beratend beteiligt waren, hat Siemens noch 80 Milliarden
Euro Umsatz gemacht und dabei Gewinnmargen erzielt, wie seit sieben
Jahren nicht mehr. Das will Löscher, der sehr stolz darauf ist, die
Verantwortung in diesem "phantastischen Unternehmen" zu tragen, auch
gleich für die Zukunft festschreiben. Überall im Konzern soll die
Gewinnlatte höher gelegt werden. Bei der Rendite will Siemens künftig
in der Spitzenliga mitspielen.
Der neue Siemens-Chef sollte dabei aber aufpassen, dass er nicht
überzieht. Er muss seine 470 000 Mitarbeiter auf die Reise mitnehmen.
Personalabbau anzukündigen, ohne handfeste Zahlen vorzulegen, ist
stets eine sehr heikle Sache. Denn das öffnet bei Siemens erneut
Türen und Tore für Gerüchte. Die Angst um den Arbeitsplatz geht in
den Münchner Zentralen bereits um. Der neue Siemens-Chef Peter
Löscher sollte schnellstens Fakten auf den Tisch legen und damit der
Gerüchteküche den Dampf abdrehen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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