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ots.Audio: ING Investment Management-Kommentar: Öl bei über 90 US- Dollar - aktuelle Lage und Zukunftsaussichten von Frederic van Parijs, Senior Investment Strategist und Ölexperte, ING Investment Man

Geschrieben am 02-11-2007

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Audiomaterial unter
http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar -

- Querverweis: Bild ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Öl hat die 90-Dollar-Marke überschritten (per 2.11.07, 9:46 Uhr,
WTI Rohöl $ 92,17 pro Barrel) und ING Investment Management sieht
noch Potenzial für weitere Preissteigerungen. Unser Portfoliomanager
und Erdölexperte Frederic von Parijs erklärt, warum die Ironie des
Schicksals es trotzdem will, dass die großen internationalen
Ölkonzerne wie Exxon, BP, Total und Shell in der Zwickmühle stecken.
Auf die höheren Preise der letzten Jahre reagierte die Nachfrage sehr
elastisch, während insbesondere die Nicht-OPEC-Länder ihr Angebot
nicht spürbar anhoben. Gelegentlich kam es zwar zu einer
vorübergehenden Abschwächung der Nachfrage, wenn die Preise an der
Quelle allzu schnell stiegen. Dies war jedoch lediglich Zeichen
dafür, dass Autofahrer sich erst an höhere Preise gewöhnen mussten.
Hinweise auf grundlegendere Änderungen gibt es nicht. Auch wenn
Bezinkosten einen großen Teil unserer Haushaltsbudgets ausmachen,
sind wir noch weit von einem realen Nachfragerückgang wie in der
Energiekrise der frühen Achtzigerjahre entfernt.

Aus den hohen Ölpreisen erwächst vermutlich der US-Konjunktur das
größte kurzfristige Risiko. Das die Nachfrage nach Kraftstoff-Erdöl
neuerdings wieder nachgegeben hat, dürfte eher auf eine schwächere
Konjunktur und entsprechend weniger Transportkilometer zurückzuführen
sein, als auf eine Preisexplosion an der Quelle. Es ist kaum
vorzustellen, was passiert, wenn sich die US-Konjunktur wieder erholt
und die Erdölvorräte wirklich zusammenschrumpfen. Frederic van Parijs
hat Zweifel, ob die OPEC die Situation wirklich im Griff hat. Einige
Riesen-Ölfelder wie Ghawar in Saudi-Arabien werden seit Jahren
ausgebeutet. Sie decken 5 % der globalen Nachfrage ab, und die
Fördermengen sind gleich bleibend hoch. Einige Branchenspezialisten
vermuten jedoch, dass die Ertragskraft der alten Felder nachgelassen
hat. Werden freie Kapazitäten, die die Grundlage für den Status Saudi
Arabiens als Zentralbank für Öl sind, bald der Vergangenheit
angehören? Auch wenn Ausbruchstendenzen zu verzeichnen sind, hat die
OPEC die Situation noch unter Kontrolle, wie es scheint. Aber trotz
der beruhigenden Worte der OPEC kann man sich kaum vorstellen, dass
die OPEC in einer Vervierfachung der Preise keine Produktionsanreize
sieht. Vielleicht ist es keine Frage des Wollens, sondern des
Könnens. Vielleicht ist der Ölpreis nicht mehr kontrollierbar? Damit
würde ein Anstieg auf 100 Dollar immer wahrscheinlicher.

Trotzdem stecken ironischerweise sowohl die OPEC als auch die
Ölmultis bei Ölpreisen von 100 Dollar in einem Dilemma. Die OPEC will
zwar hohe Ölpreise, aber gleichzeitig darf das Fass, auf dem sie
sitzt, nicht explodieren. Die Ölmultis selbst sind in ihrer Existenz
bedroht. In dieser Welt des 90-Dollar-Öls haben sie an Macht verloren
und werden von den Herstellerländern und nationalen Gesellschaften an
die Auslinie gedrängt. Die Produktion ist rückläufig, die Kosten
schießen in die Höhe, die Kontraktbedingungen verschlechtern sich und
die Risiken steigen. Symbolisch für 2007 ist die Gegenläufigkeit der
Entwicklungen bei Ölpreisen einerseits und Gewinnen der großen
Ölkonzerne andererseits: Hier wurde ein Plus von mehr als 10 %
verzeichnet während dort genau entgegengesetzt Verluste von 10 %
verbucht wurden. Das Ende der Fahnenstange ist jedoch noch nicht
erreicht. Diese Gesellschaften sind zum Großteil seit Jahrzehnten im
Geschäft und haben die entsprechenden Köpfe, die sich um eine
Kriegsstrategie kümmern können. Sie werden einen Kampf anzetteln und
auf den Tag warten, an dem die nationalen Gesellschaften zugeben
müssen, dass sie der Lage nicht mehr gewachsen sind. Weil die
Großkonzerne so sehr von ihren jungen und intelligentesten
Mitarbeitern abhängen, könnte die schnelle Überalterung der
Belegschaft ein Problem darstellen, das die Gesellschaften
letztendlich in ihrer Existenz bedroht.

Bis dahin bewertet Frederic van Parijs jedoch die von den
jeweiligen Verantwortlichen gestreuten, optimistischen Wachstumsziele
skeptisch. Weltweit freuen können sich die Serviceanbieter: Die
Nachfrage nach ihren Leistungen steigt, und sie werden immer stärker
gebraucht. Das verleiht ihnen jetzt Preismacht: Ab heute wird zurück
geschossen. Bis noch vor ganz kurzer Zeit hatten die Großen ihnen
kaum die Luft zum Atmen gelassen. Heute sind sie diejenigen, die den
Schwergewichten den Schweiß auf die Stirn treiben - nicht nur mit
ihren Preisen, sondern auch, weil sie im Dienste der nationalen
Ölgesellschaften ihr Schärflein dazu beitragen, dass die Großkonzerne
immer mehr ins Abseits gedrängt werden. Auch die Gefahr, dass die
Ölmultis selbst sich eines Tages immer mehr in Richtung
Serviceanbieter entwickeln müssen, ist nicht ganz von der Hand zu
weisen, wenn ihnen erst einmal die Ölreserven fehlen. Die
Kriegshörner sind geblasen. Die Aktien vieler Serviceanbieter haben
bereits eine starke Performance hinter sind, ING Investment
Management ist jedoch der Ansicht, dass die Aktien weiter parallel
mit der Aufwärtsbewegung des Zyklus verlaufen.

Und so lange gibt es nur einen guten Rat: den Kraftstoffverbrauch
so gering wie möglich zu halten. Damit spart man nicht nur Geld,
sonder sendet auch eine Botschaft an die OPEC und an Länder wie
Russland und Venezuela: "Setzt dem Preisanstieg bald ein Ende".

Rechtliche Hinweise:

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Über ING Investment Management:

ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING
Gruppe. Mit annähernd Euro 400 Milliarden Euro Assets under
Management (Q3 2007), vertreten in 31 Ländern und 2.934 Mitarbeitern,
(Europa: 850, Americas: 975, APAC: 1109) darunter 822
Investment-Experten, ist die ING Investment Management (ING IM)
weltweit unter den Top 25 im Asset Management. ING IM Europe hat
Niederlassungen in 15 europäischen Ländern mit Euro 156 Milliarden
Assets (Q3 2007) under Management. ING Investment Management bietet
Investmentprodukte und Lösungen im ING-Unternehmensverbund für
institutionelle Kunden und deren Vertriebspartner. Die globale
Präsenz bietet eine breite Palette von Investmentstrategien. Dies
ermöglicht das Angebot integrierter Lösungen von
Finanzdienstleistungen für alle Kundengruppen, sowohl in Europa als
auch auf globaler Ebene. ING Investment Management ist seit Januar
2007 mit einer Niederlassung in Frankfurt am Main vertreten.

Originaltext: ING Investment Management
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66684.rss2

Pressekontakt:
Birgit Stocker
-Head of PR Germany-

ING Investment Management
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
T: +49 69 50 95 49 - 15
F: +49 69 50 95 49 - 31
Email: birgit.stocker@ingim.com
Web: www.ing-investments.de


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