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Salzkonsum und Blutdruck / Nicht pauschal zur Salzbeschränkung bei Kindern raten

Geschrieben am 02-11-2007

Berlin (ots) - Zu Vorsicht beim Ratschlag zur salzarmen Kost bei
Kindern mahnt der amerikanische Hochdruck-Spezialist Professor Dr.
Michael Alderman aus New York. Es ist nach seinen Angaben nicht
belegt, dass sich dadurch einem Bluthochdruck vorbeugen lässt und es
ist keineswegs sicher, dass die Salzrestriktion Kindern und
Jugendlichen nicht sogar schadet.

Der amerikanische Mediziner reagiert mit seiner Kritik auf eine
Zusammenschau von Studien, wonach angeblich ein Mehrkonsum von 1
Gramm Salz pro Tag bei Kindern den Blutdruck um 0,4 mmHg steigert.
Das aber ist nur ein Mittelwert, bei dessen Interpretation man
äußerst vorsichtig sein sollte. "Denn wir wissen, dass die Reaktion
des Blutdrucks auf Veränderungen bei der Ernährung sehr variabel
ist", schreibt Aldermann in einem Kommentar in der Fachzeitschrift
"Journal of Human Hypertension" (Online Publikation, 2007, 1-3).

Bei den meisten Menschen ergibt sich nach seinen Angaben bei
Veränderungen der Salzzufuhr in weiten Bereichen keine Veränderung
des Blutdrucks. Denn, so Alderman, bei Gesunden wird ein Überschuss
an Salz einfach über die Nieren wieder ausgeschieden. Es gibt
allerdings Menschen, bei denen der Blutdruck unter vermehrter
Salzaufnahme ansteigt, ebenso aber gibt es auch Menschen, die auf
eine salzarme Kost mit sinkenden Blutdruckwerten reagieren. Die
genauen Ursachen dieses Phänomens sind bislang nicht bekannt. Es
lässt sich auch nicht vorhersagen, wie im Einzelfall der Blutdruck
reagieren wird.

Mit Rückschlüssen aus der in Studien beobachteten leichten
Blutdruckerhöhung bei vermehrter Salzzufuhr bei Heranwachsenden (4
bis 18 Jahre) sollte man nach Alderman deshalb vorsichtig sein. Das
gilt umso mehr, als die Daten zur Salzaufnahme auf
Ernährungsprotokollen basieren und nicht durch objektive Messungen
erhoben wurden. Der Zusammenhang ist zudem fraglich. Denn er verliert
sich laut Alderman, wenn die Energiezufuhr mit berücksichtigt wird.
Diese aber nimmt, ebenso wie der Salzkonsum, bei den Kindern
zwangsläufig mit steigendem Alter zu.

Bedauerlich ist nach Meinung des Hochdruck-Experten außerdem, dass
in der publizierten Zusammenschau keinerlei Angaben zu anderen
Faktoren gemacht werden. Denn die Blutdruckhöhe wird maßgeblich durch
die Statur der Kinder und speziell durch den Body-Mass-Index (BMI)
beeinflusst sowie durch den allgemeinen Lebensstil und vor allem
durch die sportlichen Aktivität.

So fraglich wie der Zusammenhang zwischen Salzverzehr und
Blutdruck damit bei Kindern ist, so fraglich sind nach Alderman auch
die Konsequenzen, die aus der Erhebung zu ziehen sind. Der Mediziner
warnt deshalb eindringlich davor, aufgrund der vagen Daten Kinder und
Jugendliche zur Salzrestriktion anzuhalten, wie es in der
kritisierten Publikation geschieht. Denn es ist bislang nie
untersucht worden, dass eine Salzbeschränkung gesundheitlich
unbedenklich ist. Aus Studien bei Erwachsenen gibt es sogar Hinweise
darauf, dass streng salzarme Kost riskant für Herz und Gefäße sein
kann: Wird die Salzzufuhr nachhaltig gedrosselt, so reagiert der
Körper darauf mit einer erhöhten Aktivität des sympathischen
Nervensystems. Es werden vermehrt Botenstoffe wie Adrenalin und
Noradrenalin ausgeschüttet, welche für eine Verengung der Blutgefässe
sorgen. Parallel dazu geht die Insulinempfindlichkeit zurück, eine
Reaktion, die möglicherweise der Entwicklung eines Diabetes mellitus
den Weg bereiten kann.

Solange nicht klar ist, ob solche Reaktionen auch bei Kindern und
Jugendlichen auftreten, sollte man nach Ansicht des
US-Hochdruckforschers zurückhaltend mit allgemeinen Empfehlungen zu
ihrem Salzkonsum sein. Ob eine solche Empfehlung ratsam oder
möglicherweise sogar gesundheitlich problematisch ist, müsste erst in
kontrollierten Studien untersucht werden. Solange entsprechende Daten
nicht vorliegen, ist jedoch Vorsicht angesagt. Alderman: "Das ist der
sicherste Weg, um Kinder vor gesundheitlichen Gefahren zu bewahren."

Originaltext: Verband der Kali- und Salzindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68019.rss2

Pressekontakt:
Verband der Kali- und Salzindustrie e.V.
Dieter Krüger
Tel.: 030/8471069-13


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