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Zeitschriftenverlage mit stabilem Ertragsniveau

Geschrieben am 30-10-2007

Berlin (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument mit Hintergrundinformationen liegt in
der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

VDZ-Herbstumfrage prognostiziert Umsatzsteigerung für 2007 /
Starke Wachstumsimpulse aus dem Onlinewerbemarkt / Verleger fordern
deutliche Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Presseprodukte /
Warnung vor Überregulierung im Werbemarkt

Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger rechnet in diesem
Jahr, trotz der unverändert schwierigen Situation im privaten
Konsumbereich, mit einem stabilen Ergebnis und kräftigen
Wachstumsimpulsen aus dem Online-Werbemarkt. Laut aktueller
Herbstumfrage unter den Publikums- und Fachzeitschriften sowie der
Konfessionellen Presse legte der Gesamtumsatz der
Zeitschriftenverlage 2006 leicht um 1,9 Prozent auf 7,6 Milliarden
Euro zu. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 36.050 stabil. "Damit
liegen wir auf der Flughöhe, die wir im vergangenen Jahr
prognostiziert hatten", erklärt VDZ-Geschäftsführer Wolfgang
Fürstner.

"Leider geht der gesamtwirtschaftliche Aufschwung noch an den
privaten Haushalten vorbei", so Fürstner. "Die Erhöhung der
Mehrwertsteuer und die steigende Inflationsrate haben hier für ein
unverändert zurückhaltendes Konsumklima gesorgt, bei dem noch keine
durchgreifende Änderung in Sicht ist." Auch die in den ersten Monaten
dieses Jahres etwas gebremste Entwicklung der Anzeigen- und
Vertriebserlöse der Verlage sei im Wesentlichen auf das ungünstige
Konsumklima zurückzuführen. So gingen laut BBE-Unternehmensberatung
die kräftig steigenden Ausgaben für Wohnung, Miete, Energie, die im
vergangenen Jahr ein Volumen von etwa 315 Milliarden Euro erreichten
(plus 25 Prozent gegenüber 2005), auch zu Lasten des Bereichs
Freizeit, Unterhaltung und Kultur und damit auch der
Zeitschriftenbranche.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen rechnen 46 Prozent der
Zeitschriftenverlage damit, in diesem Jahr über dem Ertragsniveau von
2006 zu liegen. Vor allem die Investitionen in Online- und
Mobile-Geschäftsfelder beginnt sich für die Verlage auszuzahlen. So
erwarten - bezogen auf das Geschäftsfeld Online - 57 Prozent der
Unternehmen, dass ihre Umsätze in 2008 über denen von 2007 liegen
werden. Bis zum Jahr 2010 rechnen alle Verlage im Online-Geschäft mit
deutlichen Wachstumsimpulsen und einer Steigerung des Umsatzanteils
von 4,6 (2006) auf 12,8 Prozent. Fürstner: "Diese Entwicklung zeigt,
dass die Verlage die Herausforderungen der Digitalisierung mit großer
Energie für ihre Geschäftsfelder nutzen und bestätigt darüber hinaus
die hohe Attraktivität des redaktionellen Content im Nutzer- wie im
Werbemarkt."

Auch in ihrem Kerngeschäft Werbemarkt und Vertrieb zeigen sich die
Verlage für 2008 optimistisch: 52 Prozent der in der Herbstumfrage
berücksichtigen Unternehmen gehen davon aus, dass die Anzeigenerlöse
gleich bzw. über dem Niveau von 2007 liegen werden. Bei den
Vertriebserlösen rechnen 39 Prozent in diesem Betrachtungszeitraum
mit einer solchen Entwicklung.

Unerlässlich für die dynamische wirtschaftliche Entwicklung der
Zeitschriftenbranche und einer sicheren Perspektive der Beschäftigten
sind angemessene marktpolitische Rahmenbedingungen. Die jüngsten
Verlautbarungen aus Brüssel und Berlin in Sachen Mehrwertsteuer und
Werbemarktrestriktionen sorgen allerdings für Verunsicherung bei den
Unternehmen. Der VDZ richtet daher einen eindringlichen Appell an die
Bundesregierung, die Planspiele der EU-Kommission, den
Mehrwertsteuersatz für Zeitschriften und Zeitungen auf 10 und 12
Prozent zu erhöhen, zu stoppen. "Richtig wäre stattdessen, zur
Sicherung der Pressefreiheit- und vielfalt den Mehrwertsteuersatz wie
in Großbritannien auf Null zu reduzieren, meint Fürstner.

Zugleich erneuert der VDZ seine Kritik an den Expansionsplänen der
gebührenfinanzierten elektronischen Presse im Internet und
Mobile-Bereich. Diese gefährdeten nicht nur die wirtschaftliche
Balance, sondern auch eine vitale und vielfältige Presselandschaft.
Neben der Begrenzung von ARD- und ZDF-online auf ausschließlich
programmbegleitende Dienste müssten zusätzliche Schranken eingezogen
werden, insbesondere für gebührenfinanzierte Informationsangebote mit
Text und Bild, die als elektronische Presse die digitale Zukunft der
Zeitschriften und Zeitungen bedeuten. Wenn stattdessen aber nun sogar
Bestrebungen erkennbar sind, ARD und ZDF vollwertige elektronische
Presseangebote zu erlauben, also sogar bestehende Schranken fallen zu
lassen, dann sind infolge derart massiver Wettbewerbsverzerrungen
dramatische Entwicklungen für die Pressevielfalt zu erwarten, so der
VDZ-Geschäftsführer. Er fordert stattdessen die Politiker und die
öffentlich-rechtlichen Anstalten dazu auf, zu einer Politik des
Ausgleichs und der Verständigung zu kommen.

Mit allergrößter Sorge begegnen die Zeitschriftenverleger der
aktuellen Entschließung des Europaparlaments. Diese sieht vor, dass
künftig 20 Prozent der Werbeflächen für Neufahrzeuge in der Werbung
für Informationen über den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß
genutzt werden sollen. Eine solche Vorgabe ist nicht nur ein massiver
hoheitlicher Eingriff in die Wirtschaftskommunikation mit der Folge,
dass die Automobilwerbung ad absurdum geführt würde, sondern zugleich
eine Gefährdung der wichtigsten Finanzierungsquellen der freien
Presse. Hinzu käme, dass dann der Werbesteuerung zu beliebigen
Zwecken keine Grenze mehr gesetzt werden könnte.

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Pressekontakt:
Norbert Rüdell
Leiter Presse und Kommunikation
Tel.: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: n.ruedell@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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