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Bewusstes Genießen will gelernt sein / Letzter Teil des BDSI Genuss-O-Meters 2007

Geschrieben am 30-10-2007

Bonn, Frankfurt/Main (ots) -

- Querverweis: Grafik wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

"Was bedeutet es Ihnen, dass Ihr Kind genießen kann?" Diese Frage
stellte das BDSI Genuss-O-Meter 2007 über 1.000 Eltern mit Kindern im
Alter zwischen fünf und zwölf Jahren. Das Ergebnis fällt auf den
ersten Blick positiv aus: Nahezu die Hälfte der befragten Eltern
sagt, sie achteten darauf, dass ihre Kinder bewusstes Genießen lernen
und Freiraum dafür haben. Weiteren 17 Prozent ist das Genießen der
Kinder ebenfalls wichtig, sie sind allerdings der Ansicht, dies
könnten die Kinder von ganz allein. Für die Mehrheit der Eltern ist
Genuss also ein Thema und im Blick.

Ein Drittel aller in der Umfrage erfassten Mütter und Väter hat
sich darüber hingegen noch gar keine Gedanken gemacht. Dr. Rainer
Lutz, Psychologe und Genussforscher an der Philipps-Universität
Marburg, vermutet, dass viele der "Gedankenlosen" selbst nie gelernt
haben, bewusst zu genießen und dem deshalb keine besondere Bedeutung
beimessen. In dieser Gruppe finden sich vermutlich auch
"Familiensysteme", in denen die Kinder "leider nur mitlaufen und für
deren Eltern das Thema 'Wohlbehagen ihrer Kinder' nicht so sehr eine
Herzensangelegenheit ist", so Lutz.

Etwa die Hälfte der Eltern scheint davon auszugehen, dass sich
Genussfähigkeit von allein entwickelt. "Das ist mitnichten so",
erklärt Lutz. "Ohne Schulung der Sinne ist weder Genuss noch eine
Entfaltung positiver Emotionen möglich." Ohne Erfahrung kein Genuss,
besagt denn auch eine von sieben goldenen Regeln der "Kleinen Schule
des Genießens". Sie wurde an der Marburger Philipps-Universität
entwickelt. Am Beispiel "Kochen lernen" erläutert Lutz, was es mit
der Regel auf sich hat: "Nehmen wir die Zubereitung von Tomatensauce
zu Spaghetti. Beim gemeinsamen Komponieren finden die Kinder heraus,
welche Menge von welchem Gewürz die richtige ist, damit es gut
schmeckt. Wer es schließlich weiß, kann sich ganz gezielt den Wunsch
nach einer Geschmacksnuance erfüllen. Differenzierungen dieser Art
müssen in der Regel erlernt werden", führt Lutz aus. Deshalb sei es
wichtig, möglichst alle Sinne der Kinder so früh wie möglich zu
stimulieren, sie Erfahrungen sammeln zu lassen und "bewusstes
Genießen" gezielt zu trainieren. Dafür spricht außerdem, dass ein
Mensch mit geschulten Sinnen normalerweise auch über eine höhere
emotionale Intelligenz verfügt und "mit Sicherheit ein sozialeres,
kommunikativeres Wesen sein wird", so der Marburger Genussforscher.

Aktives Genießen contra passive Berieselung

Das dritte BDSI Genuss-O-Meter 2007 bringt weitere positive
Nachrichten hervor: So sagen 86 Prozent der Eltern auf die Frage, was
ihr Kind genießt, dass es das Toben mit Freunden draußen an der
frischen Luft sei. "Das Bild des 'aktiven Genießens' ist in der
Familie also positiv besetzt - das macht Hoffnung", freut sich Lutz,
hinterfragt allerdings gleichzeitig: "Ob es tatsächlich so gelebt
wird, ist im Zeitalter Freizeit bestimmender Videos, DVDs und
PC-Spiele fraglich." Immerhin steht bereits bei bis zu zwei Dritteln
aller 6-Jährigen ein Fernseher im Kinderzimmer.

Beruhigend: Viele Eltern sind bereit, aktive und damit
mitmenschliche Genussformen zu pflegen. "75 Prozent der befragten
Eltern mit Kindern bis 6 Jahren berichten zum Beispiel, dass es ihre
Kinder genießen, mit ihnen gemeinsam in einem Buch zu lesen und zu
schmökern", freut sich Lutz. Aus solchen, auch eher
"entschleunigenden", alltäglichen Genussereignissen entstehen in der
Regel gesunde zwischenmenschliche Bindungen - sowohl emotional als
auch sozial und kulturell. "Aktives Genießen muss konsequent
gefördert werden, denn passive Berieselungen bieten allenfalls
Pseudo-Entspannung. Sie schaffen nicht den Ausgleich, den Kinder
brauchen, um die Herausforderungen des Alltags dauerhaft zu
meistern", so Lutz. Fernsehen zum Beispiel verschaffe Hirn und Geist
zwar Spannung, nur selten aber echte geistige Stimulans im positiven
und ausgleichenden Sinne. Insbesondere für Kinder sind die
blitzschnellen Bildfolgen und die überwältigende Fülle an
Informationen kaum zu verarbeiten. "TV-Konsum, wie wir ihn heute im
Durchschnitt in Familien erleben, sorgt also eher für Ver-, denn für
Entspannung." Eltern müsse daher immer wieder verdeutlicht werden,
dass sie aktiven Genuss mit ihren Kindern im Alltag konsequent
realisieren sollten. "Das ist für eine gesunde Entwicklung der Kinder
wichtig", so Lutz.

Über die Befragung:

TNS Emnid hat im Juni 2007 1.017 Eltern mit Kindern im Alter
zwischen fünf und zwölf Jahren bundesweit telefonisch zum Thema
"Genuss" befragt. Die Zielgruppe wurde ausgewählt, weil der
Arbeitskreis Ernährung des BDSI ermitteln wollte, wie Genuss im
Familienverbund gelebt und eingestuft wird. Der definierte
Altersausschnitt für Kinder ergibt sich aus der Erkenntnis, dass die
Kleinen in der Regel erst ab fünf Jahren in der Lage sind, Genuss
klar zu artikulieren und über Genussempfindungen zu sprechen. Ab 13
Jahren beginnen sie jedoch, sich im Rahmen ihrer Pubertät aus dem
Familienverbund zu lösen, in dem die dann Jugendlichen vor allem
Gegenpositionen zu den elterlichen besetzen und somit eine zu ihren
Eltern zunächst oft gegenläufig autarke Entwicklung nehmen.

Die vorliegende ist die letzte von insgesamt drei
Veröffentlichungen des BDSI Genuss-O-Meters 2007.

Definition Genuss:

Genuss bezeichnet eine positive Sinneserfahrung, bei der
mindestens ein Sinnesorgan beteiligt ist und die mit körperlichem
und/oder geistigem Wohlbefinden verknüpft ist.

Textdownload unter http://www.suessefacts.de/frs_news.htm

Originaltext: Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35730.rss2

Für weitere Informationen:
Bundesverband der Deutschen :relations Kommunikation
Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) Iris Löhlein / Sascha Tischer
Arbeitskreis Ernährung Tel.: 069 / 96 36 52-11
Beate Olzem Fax: 069 / 96 36 52-15
Tel.: 0228 / 2 60 07-0 E-Mail: i.loehlein@relations.de
Fax: 0228 / 2 60 07-88 www.relations.de
E-Mail: beate.olzem@bdsi.de
www.suessefacts.de


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