(Registrieren)

Gewalt in der Pflege: So helfen Zeugen richtig

Geschrieben am 01-09-2020

Berlin (ots) - Eine neue Ausgabe der ZQP-Kurzratgeberreihe EINBLICK vermittelt klar und übersichtlich, was man über Gewalt in der Pflege wissen muss und was zu tun ist, wenn man Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen beobachtet.

Gewalt in der Pflege ist kein Einzelfall - pflegebedürftige Menschen müssen dringend vor ihr geschützt werden. Doch wie kann Gewalt aussehen und was kann man tun, wenn man sie beobachtet? Darüber informiert der neue EINBLICK "Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern" des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Broschüre richtet sich an alle, die zum Schutz pflegebedürftiger Menschen beitragen können, zum Beispiel Angehörige, Bekannte, ehrenamtlich Helfende oder auch professionell Pflegende.

Die Folgen von Gewalt in der Pflege können für Betroffene schwerwiegend sein, so drohen Schäden für die körperliche oder psychische Gesundheit. Besonders fatal ist: Pflegebedürftige Menschen können sich häufig schlecht wehren oder auch gar nicht mitteilen, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Sie sind auf Hilfe von außen angewiesen - das ist nicht nur ein Thema für Fachleute. "Wer auch immer Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen beobachtet, muss etwas tun. Darum haben wir einen Kurzratgeber entwickelt, der dabei helfen kann", erklärt der Vorstandsvorsitzende des ZQP, Dr. Ralf Suhr.

Die Broschüre vermittelt unter anderem zehn zentrale Tipps. Dazu gehört, genau hinzuschauen und Anzeichen für mögliche Gewalt wahrzunehmen. Zum Beispiel können Kratzer, Platzwunden oder Abdrücke von Schnallen oder Gurten auf Gewalt hindeuten. Aber auch deutlich verändertes Verhalten der pflegebedürftigen Person kann ein entsprechendes Indiz sein - etwa wenn die Person plötzlich schreckhaft, scheu oder teilnahmslos wirkt. Auch Vernachlässigung ist Gewalt: Durch mangelhafte Pflege kann es unter anderem zu Flüssigkeitsmangel, Infektionen oder Druckgeschwüren kommen. Falls entsprechende Beobachtungen gemacht werden, sollte man die pflegebedürftige Person soweit möglich darauf ansprechen, um herauszufinden, was genau geschehen ist, und Hilfe anbieten. Darüber hinaus ist ein sachlicher und präziser Bericht an die Leitung der Einrichtung beziehungsweise des ambulanten Dienstes nötig. Vorsichtshalber sollten die Beobachtungen so genau wie möglich durch Notizen dokumentiert und bei körperlichen Verletzungen umgehend eine ärztliche Untersuchung angeregt werden. Zudem vermittelt die Broschüre, welche Beratungs- oder Beschwerdestellen genutzt werden können, wenn man Zeuge oder Betroffener von Gewalt in der Pflege geworden ist.

Der ZQP-Kurzratgeber hält darüber hinaus weitere Informationen bereit, die einen Verdachtsfall einordnen helfen. So klärt der EINBLICK beispielsweis e auch darüber auf, welche unterschiedlichen Gewaltformen im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen auftreten können. Denn: Gewalt in der Pflege fängt eben nicht erst beim Schlagen an, sondern bedeutet zum Beispiel auch, pflegebedürfte Menschen lange auf Hilfe warten zu lassen, sie zum Essen zu zwingen, anzuschreien oder zu beschämen.

"Gerade weil die Erscheinungsformen und die Folgen von Gewalt nicht immer eindeutig erkennbar sind, bedarf es mehr Aufklärung. Aber es ist eben auch Zivilcourage gefordert, wenn man Zeuge geworden ist", sagt der ZQP-Vorstandsvorsitzende. Nur so könnte das Schweigen gebrochen, Gewalt erkannt und vor allem vorgebeugt werden, so Suhr weiter.

Der ZQP-EINBLICK - Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern ist werbefrei. Kommerzielle Interessen werden damit nicht verfolgt. Der Kurzratgeber kann kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden: http://www.zqp.de/bestellen . Im Bestellbereich finden sich zudem weitere kostenfreie Publikationen zum Thema Gewalt in der Pflege sowie aus der ZQP-Ratgeber- und EINBLICK-Reihe. Umfangreiche Informationen und Tipps zur Gewaltprävention in der Pflege sowie die Kontaktdaten zu Krisentelefonen bietet das ZQP-Onlineportal www.pflege-gewalt.

Pressekontakt:

Torben Lenz
Tel.: 030 275 93 95 - 15
E-Mail: torben.lenz@zqp.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/80067/4693982
OTS: Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege

Original-Content von: Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

746069

weitere Artikel:
  • Weltkopfschmerztag: Kopfschmerzerkrankungen - aus Angst vor Stigmatisierung halten viele Betroffene ihr Leiden geheim (FOTO) Ulm (ots) - Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der Bevölkerung und werden als Erkrankung immer noch oft unterschätzt. Obwohl der Leidensdruck sehr groß und die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist, halten viele Betroffene aus Angst vor Stigmatisierung ihre Krankheit geheim und leiden im Stillen. Der Weltkopfschmerztag am 05. September 2020 soll das Bewusstsein für diese Problematik schärfen und dazu beitragen, mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für Betroffene zu schaffen. Migräne, Spannungskopfschmerzen, mehr...

  • Aktionstag Pflegende Angehörige: TransCare gibt Tipps für die häusliche Pflege Neuwied (ots) - Insgesamt 3,41 Millionen Menschen waren Ende 2017 laut Statistischem Bundesamt auf Pflege angewiesen - etwa 1,76 Millionen von ihnen werden zu Hause durch ihre engen Angehörigen versorgt. Anlässlich des jährlich am 8. September stattfindenden bundesweiten Aktionstages für "Pflegende Angehörige" gibt die TransCare Service GmbH fünf Tipps für die häusliche Pflege. Tipp 1: Gemeinsame Vorbereitung In den meisten Fällen werden Familienmitglieder nicht plötzlich zum Pflegefall, sondern eine Pflegebedürftigkeit bahnt sich durch Erkrankungen mehr...

  • Das Erste / Drehstart für ARD-Degeto/MDR-Thrillerreihe "Schneller als die Angst" (AT) mit Friederike Becht und Felix Klare, Christoph Letkowski und Golo Euler München (ots) - Die Jagd auf einen Mörder wird zum Psychogramm seiner Beteiligten: Je näher die junge, ehrgeizige LKA-Fahnderin Sunny dem flüchtigen Frauenmörder kommt, umso mehr muss sie erkennen, dass sie das Spiel gegen das Böse nicht gewinnen kann, ohne sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Denn ihr eigenes Trauma ist ihr genauso auf den Fersen wie sie selbst dem manipulativen Mörder. In dieser Grenzsituation werden Sunnys individuelle Beziehungen zu ihren Kolleginnen und Kollegen in ihrer Polizeifamilie immer bedeutender. Unter der mehr...

  • Guter Start für die vierte Staffel "Love Island" bei RTLZWEI (FOTO) München (ots) - - Love Island" erzielt zur besten Sendezeit 7,0 % (14-49 Jahre) - Mit 14,9 % MA starke Werte in der jungen Zielgruppe (14-29 Jahre) - RTLZWEI-Tagesmarktanteil: 4,5 % Die Liebesspiele sind eröffnet! "Love Island - heiße Flirts und wahre Liebe" bei RTLZWEI erreichte am gestrigen Montagabend zur besten Sendezeit 7,0 % MA in der klassischen Zielgruppe der 14-49-Jährigen und 14,9 % MA bei den jungen Zuschauern (14-29 Jahre). Mit 18,2 % MA war es besonders bei den jungen Frauen (14-29 Jahre) beliebt. Die von ITV Studios Germany mehr...

  • Ärzte des Texas Cardiac Arrhythmia Institute untersuchen die Rolle von tragbaren Geräten und Apps zur Fernüberwachung von Herzrhythmusstörungen Austin, Texas (ots/PRNewswire) - Digitale Überwachungsplattform bietet Unterstützung in der Community/Gemeinde und Zugang zu Gesundheitsdienstleistern, um Patienten bei der Umsetzung der empfohlenen Veränderungen in der Lebensweise zu unterstützen Ärzte des Texas Cardiac Arrhythmia Institute (TCAI) am St. David's Medical Center (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2902994-1&h=2645157789&u=https%3A%2F %2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3Den%26o%3D2902994-1%26h%3D1635529222%26u% 3Dhttps%253A%252F%252Ftcainstitute.com%252F%26a%3DTexas%2BCardiac%2BArrhythmia%2 mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht