(Registrieren)

Bundesregierung muss langfristige Ziele für Offshore-Windenergie festlegen

Geschrieben am 01-07-2020

Berlin (ots) - Bundestag berät am 2. Juli über Wind-auf-See-Gesetz - Langfristige Ausbauziele ermöglichen notwendigen zeitlichen Vorlauf für eine naturverträgliche Flächenplanung - Finanzierung mittels Differenzverträgen reduziert Risiko für Investitionen und EEG-Umlage

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Bundestag auf, bei der morgigen ersten Lesung des Wind-auf-See-Gesetzes die Anhebung der Ausbauziele für die Offshore-Windenergie auf 20 Gigawatt in 2030 sowie 40 Gigawatt in 2040 auf den Weg zu bringen. Eine frühzeitige Festlegung von Ausbauzielen ist notwendig, um bei der derzeit laufenden Fortschreibung der Meeresraumordnung den Klimaschutz fest zu verankern. Es müssen alle Nutzungsansprüche auf dem Tisch liegen und zugleich die Erfordernisse des Naturschutzes beachtet werden. Nur dann kann im Rahmen der Raumordnung eine angemessene Flächenausweisung erfolgen. Falls nötig, müssen andere Nutzungen zugunsten von Klima- und Naturschutz reduziert werden.

Dazu Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz der DUH: "Es besteht jetzt die Chance, die langfristigen Ziele in die laufende Raumordnung zu integrieren und so frühzeitig eine mögliche Überlastung der Meeresnatur zu erkennen und zu vermeiden. Statt die klimafreundliche Offshore-Windenergie zu beschneiden, müssen andere Nutzungen zurückgefahren werden. Eine Reduktion umweltbelastender Nutzungen wie Fischerei sowie Förderung von Kies, Öl und Gas sind notwendig, um den notwendigen Raum für Offshore-Windenergie und Naturschutz zu schaffen."

Zum Finanzierungsmodell der Offshore-Windenergie ergänzt Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Offshore-Windenergie ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz. Um das notwendige Ausbauziel von 40 Gigawatt bis 2040 zu erreichen, brauchen wir ein verlässliches Finanzierungsmodell, das Investoren die notwendige Sicherheit gibt und gleichzeitig die Belastung der Verbraucher minimiert. So genannte Differenzverträge sind hier das beste Modell. Der Bundestag muss im Wind-auf-See-Gesetz nachbessern und die im Entwurf enthaltene zweite Gebotsrunde zugunsten des Differenzmodells streichen."

Naturverträgliche Flächenpotentiale können zudem durch eine gemeinsame Planung der europäischen Nachbarn gehoben werden. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sowie der zeitgleiche Vorsitz bei der North Seas Energy Cooperation sind eine ideale Gelegenheit, um eine gemeinsame Nordsee-Offshore-Strategie anzustoßen. Eine Kooperation mit den europäischen Nachbarn erleichtert die stärkere Berücksichtigung und damit den Schutz von Habitaten und Arten.

Das Modell der Differenzverträge senkt das Risiko für Windkraftbetreiber, weil es eine Mindestvergütung garantiert. Die höhere Finanzierungssicherheit macht es wahrscheinlicher, dass die Ausbauziele auch erreicht werden. Gleichzeitig sinkt das Risiko für Staat und Verbraucher, weil die Windkraftbetreiber die Mehreinnahmen bei höherem Börsenstrompreis an den Staat zurückzahlen.

Link:

- Zur DUH-Position "Lösungsansätze für die Offshore-Windenergie": https://www.duh.de/duh-energiewende/klimafreundliche-energie/ - DUH-Stellungnahme zum Entwurf für ein Gesetz zur Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes: http://ots.de/NPDWCu

Pressekontakt:

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz
030 2400867-13, stoecker@duh.de

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, zerger@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de http://www.duh.de,
http://www.twitter.com/umwelthilfe, http://www.facebook.com/umwelthilfe,
http://www.instagram.com/umwelthilfe

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4639717
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

739202

weitere Artikel:
  • Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Nachhaltig und digital aus der Krise Berlin (ots) - +++ Pandemie als Chance begreifen und konsequent auf eine nachhaltige Wirtschaft auf Basis digitaler Technologien setzen +++ TÜV-Verband legt Positionspapier zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft vor +++ Zum Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV): "Die deutsche Ratspräsidentschaft steht ganz im Zeichen der Corona-Krise. Es gilt, die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen und gleichzeitig den Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union sicherzustellen. mehr...

  • Weiß/Zimmer: Die Soziale Marktwirtschaft in der Bewährung Berlin (ots) - Grundlage für die deutsche Einheit: 30 Jahre Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion Am 1. Juli 2020 jährt sich das Jubiläum zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zum 30. Male. Dazu erklären der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, und der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Matthias Zimmer: Zimmer: "Mit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion wurde die Grundlage für die deutsche Einheit gelegt. Sie bildete die Innenausstattung mehr...

  • Kabinett beschließt Nationale Demenzstrategie Bündnis für ein demenzfreundliches Deutschland Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat heute die Nationale Demenzstrategie verabschiedet. In einem breiten Bündnis macht sich die Bundesregierung damit auf den Weg, Deutschland demenzfreundlich zu gestalten. Zusammen mit den Partnern soll im September der Startschuss gegeben werden, dann beginnt die konkrete Umsetzung, 2026 wird Bilanz gezogen. In einem gemeinsamen Statement betonten Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: "Deutschland altert und immer mehr...

  • phoenix runde: Milliarden gegen die Krise - Reicht das? - Mittwoch, 01. Juli 2020 Bonn (ots) - Mit "Wumms" will die Bundesregierung die Folgen der Corona-Krise bekämpfen. Die Mehrwertsteuer wird vorübergehend von 19 auf 16 Prozent gesenkt. Familien erhalten einen Kinderbonus von 300 Euro. Wirtschaftsexperten dämpfen allerdings die Erwartungen. Deren Prognose: nur geringe Impulse beim Wirtschaftswachstum und zu hohe Schulden. Werden die Weichen für die Zukunft richtig gestellt? Kann ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen verhindert werden? Welche anderen Reformen braucht die Wirtschaft? Alexander Kähler diskutiert mit: - mehr...

  • Nüßlein/Maag: Bessere Qualität in der ambulanten Intensivpflege und leichter zugängliche Reha-Leistungen Berlin (ots) - Selbstbestimmung und Wahlfreiheit bleiben erhalten Der Deutsche Bundestag beschließt am morgigen Donnerstag das Gesetz zur Stärkung von intensivpflegerischer Versorgung und medizinischer Rehabilitation in der gesetzlichen Krankenversicherung (Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz - GKV-IPReG). Dazu erklären der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Georg Nüßlein, und die gesundheitspolitische Sprecherin, Karin Maag: Nüßlein: "Eine gute Qualität in der ambulanten intensivpflegerischen Versorgung und die umfängliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht