(Registrieren)

"Corona-Bonds": Verantwortung und Haftung von Staaten nicht trennen - Brossardt: "Ja zur Solidarität - Nein zur Vergemeinschaftung von Schulden"

Geschrieben am 02-04-2020

München (ots) - Angesichts der negativen konjunkturellen Perspektiven und der schweren wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise fordern einzelne Länder der EU Gemeinschaftsanleihen, aktuell betitelt als Corona-Bonds. Diese Länder wollen so ihre eigene Verschuldung zu Lasten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten begrenzen. "Wenn die Gemeinschaft insgesamt für die Kredite bürgt, dann ergeben sich günstigere Zinskonditionen. Im Gegenzug werden dadurch die mit hoher Verschuldung verbundenen Auflagen umgangen", erklärt der Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt.

Laut vbw ist die Idee nicht neu, bleibt aber genauso falsch wie während der Finanz- und Wirtschaftskrise. "Der Vergemeinschaftung von Schulden und Haftungsrisiken erteilen wir eine klare Absage. Die EU ist eine Solidargemeinschaft und keine Haftungsunion. Haftung und Verantwortung dürfen nicht getrennt werden", so Brossardt. Dazu gehört auch, dass die finanziellen Hilfen des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM an Auflagen und Kontrollen gebunden sind. "Über Art und Umfang kann in Anbetracht der Tiefe der Rezession gesprochen werden. Wichtig bleibt: Die Eurozone darf keine Transferunion werden", findet Brossardt.

Laut vbw wird die EU die Corona-Krise nur gemeinsam bewältigen. "Deutschland hilft seinen Nachbarn mit Material und nimmt Patienten von Mitgliedsstaaten auf. Das ist gelebte Solidarität", kommentiert Brossardt. Um den aktuellen Finanzierungsbedarf zu decken, gibt es ebenfalls bewährte Instrumente. "Die Europäische Kommission kann Haushaltsmittel umschichten, der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) kann von der Krise betroffenen Ländern effektiv helfen und die Europäische Investitionsbank hat Möglichkeiten, stützend einzugreifen", erklärt Brossardt.

Nach der Corona-Krise bedarf es konjunkturstützender Maßnahmen. "Das ist richtig und wichtig. Langfristig brauchen wir eine qualitative Konsolidierungspolitik zum Abbau der Staatsschulden sowie wachstums- und beschäftigungsfördernde Reformen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Denn die EU und die Eurozone sind nur so stark wie ihre Mitglieder", erklärt Brossardt.

Pressekontakt:

Kontakt: Tobias Rademacher, Tel. 089-551 78-399,
E-Mail: tobias.rademacher@ibw-bayern.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58439/4562805
OTS: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Original-Content von: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

727682

weitere Artikel:
  • Corona-Pandemie: Drastische Auswirkungen auf die deutschen Hotelbetriebe Berlin (ots) - Das Coronavirus (COVID-19) wirft die deutsche Tourismusbranche in eine noch nie dagewesene Krise. Olaf Steinhage, Geschäftsführer und Partner von MRP hotels, sieht enorme Auswirkungen: "Die Auslastung der Hotelbetriebe wird in Städten wie Berlin und München auf 45-55% fallen. Das Ausmaß dieses Abschwungs stellt alle zuvor bewältigen Krisen ganz klar in den Schatten." Die Intensität der globalen Vernetzung, mit der wir heutzutage leben, zeigt, wie schnell sich ein Virus verbreiten und eine globale Industrie zum Stillstand kommen mehr...

  • Personelle Veränderungen im Vorstand bei terre des hommes (FOTO) Osnabrück (ots) - Im Vorstand von terre des hommes gibt es zum 1. April personelle Veränderungen. Beat Wehrle übernimmt das Amt als Vorstand Programme von Albert Recknagel, der in den Ruhestand geht. Der gebürtige Schweizer arbeitet seit 2012 für terre des hommes und war zuletzt als Leiter des terre des hommes-Büros in Bogota, Kolumbien, für die Koordination der Projektarbeit in Lateinamerika verantwortlich. Zuvor war Wehrle für die Nichtregierungsorganisation "E-Changer" in Brasilien sowie als Geschäftsführer in Fribourg in der Schweiz tätig. mehr...

  • Strommix: Anteile von Erdgas und Erneuerbaren legen im ersten Quartal stark zu Berlin (ots) - - Deutsche Nettostromerzeugung im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent gesunken - Gaskraftwerke festigen ihre Position als starker Partner der Erneuerbaren - Kehler: "Gaskraftwerke sichern die Stromversorgung und liefern bezahlbaren Klimaschutz - auch in Krisenzeiten." Der Anteil von Erdgas an der Nettostromerzeugung in Deutschland hat im ersten Quartal 2020 ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet. Erdgas hat damit zwölf Prozent zur Stromerzeugung beigetragen, mehr...

  • ALDI lässt mehr als 200 Tonnen Pasta in Sonderzügen aus Italien kommen (FOTO) Mülheim an der Ruhr (ots) - Die Corona-Krise stellt ALDI sowie die Produzenten und Lieferanten vor eine logistische Herausforderung. Um den Nachschub weiter sicherzustellen, sind manchmal auch kreative Lösungen gefragt. Deshalb holen ALDI und der Logistikdienstleister DB Schenker nun gemeinsam Pasta aus Italien in Sonderzügen nach Deutschland. In einer ersten Lieferung kamen nun über 300 Paletten mit mehr als 400.000 Paketen Fusilli, Penne und Spaghetti in Deutschland an. Länger haltbare Lebensmittel wie Nudeln sind zurzeit stark gefragt. Neben mehr...

  • .rooms online: neue Anwendung von Island Labs stärkt Kundenbeziehung in der Interior Design Branche (FOTO) Berlin (ots) - Die Island Labs GmbH bringt mit .rooms online eine Lösung auf den Markt, die professionellen Interior Designern von Gewerbeimmobilien, Geschäfts- oder auch Wohnräumen die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes ermöglicht. Mit dem neuen Online-Tool aus der .rooms Familie hat die Berliner Ideenschmiede eine Möglichkeit für Designberatung im industriellen und privaten Umfeld entwickelt, mit der Planungs- und Beratungsprozesse weiterhin - auch vom Home Office - am Laufen gehalten werden können. Dank der neuen .rooms online Lösung können mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht