(Registrieren)

Harvard-Ökonom Rogoff fordert Hilfen in Billionen-Höhe

Geschrieben am 17-03-2020

Berlin (ots) - Corona-Schock hat Potenzial zu neuer Weltwirtschaftskrise wie 1929 / "Wir sollten Billionen ausgeben, ohne mit der Wimper zucken" / Massiver Ausbau der Gesundheitsvorsorge und Direkthilfen für betroffene Branchen nötig

Berlin, 17. März 2020 - Der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff fürchtet angesichts der weltweiten "Lockdowns" im Kampf gegen das Corona-Virus eine neue Weltwirtschaftskrise wie 1929 - und fordert die Regierungen zu größeren Hilfspaketen auf. "Dieser Schock ist einzigartig und mit keinem seit der Spanischen Grippe 1918/19 vergleichbar. Wir erleben die erste wirklich globale Krise seit der Großen Depression", sagte Rogoff dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'.

Die Regierungen in den USA und Europa müssten ihren gesamten fiskalischen Spielraum nutzen, um die Folgen der Krise zu bekämpfen. "Das ist wie im Krieg. Die USA sollten eine Billion Dollar ausgeben, ohne mit der Wimper zu zucken", so der Ökonom und Experte für Finanzkrisen. "Und das ist vermutlich nur der erste Schritt." Auch die Reaktion in Europa reiche noch nicht aus. "Auch Europa müsste bis zu einer Billion Dollar ausgeben." Nur mit gewaltigen Anstrengungen könnte es eine rasche Erholung geben.

Konkret forderte der ehemalige Chefökonom des IWF drei Formen von Finanzhilfen: Erstens massive Investitionen und den Ausbau von Notfalleinrichtungen im Gesundheitssystem. Zweitens direkte Hilfen für Branchen, die nun unverschuldet in die Krise rutschen wie die Tourismusbranche und Gastronomie, aber auch die Luftfahrtbranche. Und drittens sollte man vor allem Menschen mit geringem Einkommen direkt mit Geld unterstützen.

Deutschland, so Rogoff, habe bisher richtige Schritte unternommen, müsse aber noch mehr tun. Da das Land eine gute Haushaltsbilanz habe und nur einen Schuldenstand von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung, könne Deutschland zur Not seine Schulden auch verdoppeln. "Das wäre nicht das Ende der Welt." Diese Krise habe das Potenzial, "dauerhaften gewaltigen Schaden anzurichten, selbst wenn wir in einem Jahr aus der Krise sind. Das ist, als würde jemand für die Wirtschaft die Pause-Taste drücken."

Pressekontakt:

Caspar Tobias Schlenk, Redaktion 'Capital',
Telefon: 0176/30 40 86 67
E-Mail: schlenk.caspar-tobias@capital.de
www.capital.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/8185/4549391
OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

725230

weitere Artikel:
  • #flattenthecurve: mailo beschließt präventive Maßnahmen wegen COVID-19 Köln (ots) - Turbulente Zeiten: Kein anderes Thema beschäftigt die Welt derzeit so massiv, wie das am 11. März 2020 von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zur Pandemie erklärte Corona-Virus (COVID-19). Das Ziel, die Infektionen in Deutschland so früh wie möglich zu erkennen und die Ausbreitung so weit wie möglich zu verzögern, steht an oberster Stelle. Auch der digitale Gewerbeversicherer mailo ergreift präventive Maßnahmen: Ab sofort und auf unbestimmte Zeit arbeiten alle Mitarbeiter von Zuhause aus. "Priorität haben unsere Mitarbeiter, mehr...

  • Harvard-Ökonom Rogoff fordert Hilfen in Billionenhöhe: Corona-Schock habe Potenzial zu neuer Weltwirtschaftskrise wie 1929 Hamburg (ots) - Der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff fürchtet angesichts der weltweiten "Lockdowns" im Kampf gegen das Corona-Virus eine neue Weltwirtschaftskrise wie 1929 - und fordert die Regierungen zu größeren Hilfspaketen auf. "Dieser Schock ist einzigartig und mit keinem seit der Spanischen Grippe 1918/19 vergleichbar. Wir erleben die erste wirklich globale Krise seit der Großen Depression", sagte Rogoff dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Die Regierungen in den USA und Europa müssten ihren gesamten fiskalischen Spielraum nutzen, um die Folgen mehr...

  • Corona-Pandemie: easybell unterstützt deutsche Telearbeiter im Homeoffice mit kostenloser Telefonkonferenz-Lösung (FOTO) Berlin (ots) - Der Telefonanbieter easybell verweist aus aktuellem Anlass auf eine integrierte Funktion seiner Telefonanschlüsse für Geschäfts- und Privatkunden: Kunden von easybell können in allen Tarifen Telefonkonferenzen mit bis zu zehn Teilnehmern abhalten. Im Tarif Business Basic steht diese Möglichkeit sogar Neukunden für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Angesichts der Covid-19 Pandemie steigt der Bedarf an Lösungen für Telearbeit und Homeoffice. Arbeitgeber können so ihre Angestellten vor Ansteckung schützen und Arbeitsausfälle vermeiden. mehr...

  • SGCC schließt die Übernahme einer Beteiligung von 49 Prozent an OETC ab Muscat, Oman (ots/PRNewswire) - Die State Grid Corporation of China (SGCC) hat am 11. März in Muscat, Oman, die Übernahme einer Beteiligung von 49% an der Oman Electricity Transmission Company OETC zusammen mit der Verkäuferin, der Nama Group, abgeschlossen. Als technischer Partner wird SGCC seine Technologien und Erfahrungen im Netzbetriebsmanagement mit seinen lokalen Partnern in der Region nutzen, um die Betriebssicherheit und die Verteilungskapazität des Stromnetzes des Landes weiter zu verbessern. Mit dem Ziel, ein langfristiger und mehr...

  • Indischer Hotelkonzern Oyo stoppt Expansion in Deutschland Berlin (ots) - 17. März 2020 - Das milliardenschwere Start-up Oyo aus Indien stampft seine Expansionspläne für Deutschland wieder ein. Ein Team in Berlin habe im vergangenen Jahr allerdings ohne zählbaren Erfolg versucht, hunderte Hotels von einer Kooperation zu überzeugen, berichteten ehemalige Angestellte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 4/2020, EVT 19. März). Ende des Jahres zog Oyo dann die Notbremse: Einige Mitarbeiter seien bei einem Tochterunternehmen untergekommen oder hätten die Firma verlassen, andere wurden vorher mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht