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2040 wird voraussichtlich jeder vierte Mensch in Deutschland alleine wohnen

Geschrieben am 02-03-2020

Wiesbaden (ots) - Die Zahl der Einpersonenhaushalte wird nach der neuen
Vorausberechnung der privaten Haushalte von 17,3 Millionen im Jahr 2018 auf 19,3
Millionen im Jahr 2040 steigen. Damit werden 24 % aller in Privathaushalten
lebenden Menschen alleine wohnen. Im Jahr 2018 waren es 21 %. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wird die Gesamtzahl der
Privathaushalte von 41,4 Millionen im Jahr 2018 voraussichtlich auf 42,6
Millionen im Jahr 2040 zunehmen (+ 3 %). Zugleich dürfte jedoch die Zahl der
Menschen in Privathaushalten um rund 1 % von 82,5 Millionen auf 81,7 Millionen
sinken.

Haushalte mit mehr als zwei Personen werden langfristig weniger

Bei Mehrpersonenhaushalten hat sich der Trend zu kleineren Haushalten in den
letzten Jahren zwar leicht abgeschwächt, da sich durch mehr Eheschließungen,
Geburten und Familienzuwanderung der Anteil der größeren Haushalte stabilisiert
hat. Trotzdem werden künftig in den Haushalten mit mehr als zwei Personen schon
allein aufgrund der Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung
tendenziell weniger Menschen leben als heute. Die Zahl der Zweipersonenhaushalte
wird von 14,0 Millionen (2018) voraussichtlich noch bis 2028 leicht um 270 000
steigen und anschließend bis 2040 wieder auf 14,1 Millionen zurückgehen. Die
Zahl der Haushalte mit drei Personen wird danach kontinuierlich abnehmen und
2040 mit 4,4 Millionen um 11 % niedriger sein als 2018. Die Zahl der Haushalte
mit vier oder mehr Personen wird bis 2040 um 7 % auf 4,8 Millionen sinken.

Die durchschnittliche Zahl der Personen je Haushalt ist bereits zwischen 1991
und 2018 von 2,3 auf 2,0 deutlich gesunken. Bis 2040 wird sie voraussichtlich
weiter auf 1,9 Personen pro Haushalt abnehmen.

Entwicklung der Haushalte verläuft regional unterschiedlich

Regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern in der Entwicklung der
Privathaushalte sind im Wesentlichen durch die demografischen Strukturen und die
künftige Bevölkerungsentwicklung in den Bundesländern bedingt. Die Gesamtzahl
der Privathaushalte wird bis 2040 voraussichtlich am stärksten in
Baden-Württemberg und Bayern zunehmen (jeweils +7 %). Ein besonders starker
Rückgang der Haushaltezahl ist in Sachsen-Anhalt (-9 %) und Thüringen (-8 %) zu
erwarten.

Methodische Hinweise

Als Privathaushalt zählt eine Gemeinschaft von Personen, die zusammen wohnen und
wirtschaften. Sie finanzieren in der Regel ihren Lebensunterhalt gemeinsam
beziehungsweise teilen sich die Ausgaben für den Haushalt. Personen, die nur für
sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame
Haushaltsführung), gelten als eigenständige Privathaushalte. Haushalte und
Personen mit mehreren Wohnsitzen werden mehrfach gezählt.
Gemeinschaftsunterkünfte gelten nicht als Haushalte, können aber Privathaushalte
beherbergen (zum Beispiel den Haushalt des Hausmeisters). In
Gemeinschaftsunterkünften lebende Menschen zählen nicht zur Bevölkerung in
Privathaushalten.

Die Haushaltsvorausberechnung 2020 umfasst die Zeitspanne von 2019 bis 2040 und
liegt in zwei Varianten vor. Die Trendvariante schreibt die langfristigen
Veränderungen in der Verteilung der Bevölkerung nach Haushalten
unterschiedlicher Größe fort. Daneben wurde auch eine Status-Quo-Variante
berechnet, in der die Ausgangsverhältnisse im Haushaltsbildungsverhalten
konstant gehalten wurden. Beide Varianten spiegeln die Auswirkungen der
künftigen Bevölkerungsentwicklung auf die Haushaltszahl und -struktur wider. Die
Trendvariante berücksichtigt darüber hinaus die Verhaltensänderungen der
Bevölkerung bei der Bildung der Privathaushalte und stellt somit ein
umfassenderes Zukunftsmodell dar. Die oben genannten Angaben sind Ergebnisse der
Trendvariante.

Grundlagen dieser Modellrechnungen sind die Angaben aus dem Mikrozensus zur
Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991 bis 2018 einerseits und die
Ergebnisse der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 2) zur
Entwicklung der Einwohnerzahlen bis 2040 andererseits. Die langfristigen
Vorausberechnungen können nicht die Zukunft vorhersagen. Sie zeigen die
Auswirkungen bereits angelegter Strukturen auf die künftige Entwicklung der
Bevölkerung und Privathaushalte und liefern quantitative "Wenn-Dann-Aussagen".
Dabei stützen sie sich auf eine fundierte Datengrundlage, welche die Ableitung
der Annahmen über die künftige Entwicklung der demografischen Faktoren erlaubt.

Weiterführende Informationen

Eine ausführliche Darstellung der künftigen Entwicklung der Haushalte und der
Bevölkerung in Privathaushalten in Deutschland, westdeutschen und ostdeutschen
Flächenländern sowie in den Stadtstaaten enthält der Tabellenband "Entwicklung
der Privathaushalte bis 2040 - Ergebnisse der Haushaltsvorausberechnung 2020".
Er kann im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes kostenfrei unter
www.destatis.de - Bevölkerung - Haushalte & Familie heruntergeladen werden.
Weitere Informationen zur 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung stehen
darüber hinaus unter www.destatis.de - Bevölkerung -
Bevölkerungsvorausberechnung bereit.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen
sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.


Weitere Auskünfte:
Natürliche Bevölkerungsbewegungen, demografische Analysen,
Vorausberechnungen,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 33 04
www.destatis.de/kontakt


Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/32102/4534660
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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