(Registrieren)

neues Deutschland: Kommentar zur Flucht nach Griechenland

Geschrieben am 01-03-2020

Berlin (ots) - Hunderttausende fliehen vor dem Krieg aus Syrien. Die Türkei,
eine Kriegspartei, will keine weiteren Menschen beherbergen, schickt sie nach
Europa, wo sie ihr eigentliches Ziel sehen, und gibt den zum Scheitern
verurteilten Anti-Asyl-Deal mit der EU auf. Es ist keine fünf Jahre her, da
stand Europa vor der Entscheidung, gemäß seiner menschenrechtlichen Standards zu
handeln oder diese über Bord zu werfen. Der Ausgang der 2015er Krise in der
Asylpolitik ist bekannt - damals schafften es viele Menschen unter unwürdigen
Bedingungen meist über die Balkanroute auch nach Deutschland. Ein Albtraum, der
den Geflüchteten erspart zu bleiben scheint, jetzt sind die Schotten dicht.
Dennoch kann der damalige wie heutige türkische Präsident Erdogan beim Erpressen
von Geld und Einfluss mit der Geisel Mensch erneut auf Erfolg hoffen. Denn die
Frage ist nicht, ob es Europa schafft, seine Land- und Seegrenzen zu
kontrollieren. Die EU muss sich fragen, wie weit sie zu gehen bereit ist. Die
Bilder vom türkisch-griechischen Grenzübergang bei Pazarkule/Katanies lassen
nichts Gutes erahnen. "Handelt endlich!", heißt es nun von CSU-Politiker Manfred
Weber. Wohlfeile Worte, denn der Konservative meint alles, nur nicht rasch die
Menschen in Europa aufzunehmen. Eine solche Reaktion zeigt, dass die Lage
schlimmer ist als vor fünf Jahren: Mit dem Versagen von damals, zu einer
solidarischen Asylpolitik zu kommen, ist offenbar jeglicher Rest an Mitgefühl
verloren gegangen.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59019/4534554
OTS: neues deutschland

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

723199

weitere Artikel:
  • zu Hasstiraden bei Bayern-Spiel Halle (ots) - Die Sitten in unserer Gesellschaft verrohen zusehends. Keine neue Erkenntnis. Die Tribünen sind nur ein weiterer Ort, wo sich Kräfte breitmachen und artikulieren, die mit den Begriffen Respekt und Anstand nichts mehr anzufangen wissen. Der Fußball hat die Tendenzen lange ignoriert - nun will er dagegen vorgehen. Man darf gespannt sein, wie die Absichtserklärung umgesetzt wird. Lob bekamen die Profis des Spiels in Hoffenheim für ihren spontanen Ballgeschiebe-Protest auf dem Rasen. Beim Stand von 6:0 für die Bayern. mehr...

  • zu Flüchtlingspolitik Erdogans Halle (ots) - Erdogans Kraftprobe wird keine Gewinner haben. Zu den Verlierern gehören die Migranten, die er als Druckmittel einsetzt. Aber auch die Türkei gewinnt nichts, im Gegenteil. Die ohnehin in weite Ferne gerückte Aussicht auf einen EU-Beitritt wird nun vollends zur Illusion. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/47409/4534550 OTS: Mitteldeutsche Zeitung Original-Content von: Mitteldeutsche mehr...

  • zu Abkommen mit Taliban Halle (ots) - Mag sein, dass die Vereinbarung der USA mit den Taliban eine Perspektive eröffnet - hin zu einer Absage an den internationalen Terrorismus, weniger innerafghanische Gewalt und einem Dialog über die Zukunft des Landes. Doch Afghanistan hat jahrzehntelang nichts anderes erlebt als Krieg. Und die Taliban kontrollieren größere Teile des Territoriums, während US-Präsident Donald Trump vor der Präsidentschaftswahl im November 2020 vor allem eines signalisieren will: dass im April 2021 Schluss ist am Hindukusch. Das ist kein mehr...

  • Flüchtlingsstrom aus der Türkei - Der Druck auf Merkel steigt Straubing (ots) - Die Entwicklung kommt auch für Angela Merkels Partei zur Unzeit. Die CDU ist gerade in ihrer Findungsphase und sucht einen neuen Vorsitzenden. Eine Debatte über die Flüchtlingspolitik könnte mit ihrer Wucht, wie wir sie aus vergangenen Jahren kennen, jede sachliche Auseinandersetzung verzerren und den Einigungsprozess in der Volkspartei beschädigen. Womöglich wird sogar die Regierungschefin selbst in den Sog gezogen - es gibt nicht wenige in der Partei, die sich ihren vorzeitigen Abgang wünschen. Eine politische Lösung mehr...

  • Kommentar zur Flüchtlingskrise an den EU-Außengrenzen / Titel: Schmutziger Krieg der EU Frankfurt (ots) - "Jetzt sind sie wieder da, die Bilder von Tausenden an Europas Grenzen, die Einlass begehren. Die Szenen erinnern an 2015 - nur wird diesmal keiner der EU-Verantwortlichen in Angela Merkels Fußstapfen treten und den Druck aus dem Kessel nehmen, indem man den Flüchtlingen Einreiseperspektiven eröffnet. Denn seit Merkels Schritt ist ein Rechtsruck durch Europa gegangen, verschuldet von der von Untergangsszenarien gespickten nationalen und grenzüberschreitenden Polemik gegen die damalige Grenzöffnung. Ankara zieht die Erpressungskarte, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht