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Stimmung in der Landwirtschaft noch schlechter geworden - DBV: Neues Konjunkturbarometer mit ernüchternden Werten (FOTO)

Geschrieben am 15-01-2020

Berlin (ots) - (DBV) Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz zur Internationalen
Grünen Woche (IGW) präsentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes,
Joachim Rukwied, die aktuellen Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar für den
Monat Dezember. Demnach hat sich die Stimmungslage der deutschen Landwirte noch
weiter verschlechtert. Mit einem Indexwert von nur 8,2 Punkten wird die Lage
sehr ungünstig beurteilt. Bereits in den vorangegangenen Erhebungen im März,
Juni und September 2019 hatte sich die Stimmungslage in der deutschen
Landwirtschaft eingetrübt. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen
wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige
wirtschaftliche Entwicklung zusammen. Während die aktuelle wirtschaftliche
Situation gegenüber September nahezu unverändert beurteilt wird, haben sich die
Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung weiter deutlich
verschlechtert und mit einem Wert von 3,34 auf der Notenskala von 1 bis 5 einen
bislang noch nicht gekannten Tiefstwert erreicht.

"Neben einer schwierigen wirtschaftlichen Lage belegen diese Ergebnisse vor
allem eine hochgradige Verunsicherung in der Landwirtschaft. Wir Bauern sind
Unternehmer. Jeder, der etwas unternehmen will, braucht verlässliche
Rahmenbedingungen, um Zukunftsinvestitionen tätigen zu können. Darauf muss die
Politik ausgerichtet werden", kommentiert Bauernpräsident Rukwied die Zahlen des
aktuellen Konjunkturbarometers.

Die Investitionsplanungen der Landwirte für die kommenden sechs Monate liegen
unter dem Vorjahreswert. Nur 33 Prozent der Landwirte wollen in dieser Zeit
investieren. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen
liegt mit 3,8 Milliarden Euro um 0,5 Milliarden Euro unter dem entsprechenden
Vorjahresstand. Rückläufig sind vor allem Investitionen in Wertschöpfung
schaffende und Tierwohl fördernde Ställe. Einschließlich Hof- und Stalltechnik
sind hierfür im nächsten halben Jahr nur 2,0 Milliarden Euro an Investitionen
vorgesehen. Das sind im Jahresvergleich 0,3 Milliarden Euro weniger. Die
beabsichtigten Investitionsvolumina in Maschinen und Geräte sowie Erneuerbare
Energien dagegen liegen bei einem unveränderten Volumen von zusammen 1,7
Milliarden Euro.

"Wenn nur noch jeder dritte Landwirt in die Zukunft investieren will, spiegelt
das die äußerst schwierige wirtschaftliche Situation wider," so Rukwied zu den
Ergebnissen der repräsentativen Umfrage.

Die Liquidität der Betriebe hat sich seit September zwar kaum verändert, fällt
aber im Jahresvergleich deutlich schlechter aus. In Futterbaubetrieben und in
Betrieben im Osten Deutschlands ist die Liquiditätslage besonders häufig
angespannt.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im
Durchschnitt der Betriebe mit 3,13 etwas weniger ungünstig beurteilt als die
künftige Entwicklung mit einem Wert von 3,34. Während die Einschätzung der
aktuellen wirtschaftlichen Situation in den Veredlungsbetrieben gegenüber
September durch die globalen Marktentwicklungen infolge der in Südostasien
grassierenden Afrikanischen Schweinepest besser ausfällt und in den
Ackerbaubetrieben nahezu unverändert bleibt, fällt die Lagebeurteilung in den
Futterbaubetrieben schlechter aus. Die Zukunftserwartungen hingegen haben sich
in allen Betriebsformen weiter verschlechtert. Der Anteil der Pessimisten ist
mit 38 Prozent spürbar höher als der Anteil der Optimisten mit 9 Prozent.

Vor allem die Entwicklung der Schweinepreise hatte in den letzten Monaten einen
positiven Einfluss auf die aktuelle Stimmungslage in der Landwirtschaft. Einen
dämpfenden Einfluss auf die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation
hatten dagegen die gestiegenen Futtermittel- und Energiepreise. Vor allem werden
die politischen Einflussfaktoren wie die nationale und die Agrarpolitik der EU
sowie die Wettbewerbsverhältnisse in der EU deutlich schlechter beurteilt. Diese
Einflussfaktoren werden absolut gesehen in etwa so negativ beurteilt wie die
Pachtpreise, von denen bislang der negativste Einfluss ausging.

Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres werden die Preisentwicklungen bei
Getreide, Milch, Rindern und Strom sowie der Einfluss der Agrarpolitik deutlich
schlechter beurteilt. Positiven Einfluss auf die Stimmungslage haben im
Jahresvergleich die Preisentwicklungen bei Schweinen, Futter- und Düngemitteln.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag
des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen
Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Runde im
Dezember 2019 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt 1.500
Landwirte in ganz Deutschland.

Pressekontakt:

Deutscher Bauernverband (DBV)
Axel Finkenwirth
Pressesprecher
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
a.finkenwirth@bauernverband.net
030-31904-240

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6599/4492717
OTS: Deutscher Bauernverband (DBV)

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell


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