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Zehn Jahre nach dem Erdbeben in Haiti: Es bleibt viel zu tun

Geschrieben am 07-01-2020

Berlin (ots) - Am kommenden Sonntag jährt sich das verheerende Erdbeben in Haiti
zum zehnten Mal. Das Bündnis Entwicklung Hilft berichtet im Rahmen einer
Diskussionsveranstaltung am 9. Januar in Berlin über die kurz- und langfristige
Wirkung der Hilfe und fordert strukturelle Veränderungen in Haiti.

Am 12. Januar 2010 traf ein schweres Erdbeben Haiti und löste eine der bisher
größten humanitären Katastrophen des 21. Jahrhunderts aus. Über 300.000 Menschen
kamen ums Leben, in manchen Regionen des Landes lagen bis zu 90 Prozent der
Gebäude in Trümmern. Die Hilfsbereitschaft nach dem Erdbeben war groß, das
Bündnis Entwicklung Hilft erhielt in Kooperation mit der ARD Spenden in Höhe von
über 20 Millionen Euro. Aufgrund ihrer Erfahrung vor Ort in Haiti und ihrer
spezifischen Schwerpunkte konnten die Bündnis-Mitglieder in vielen Bereichen
Hilfe leisten - von der Notversorgung über Ernährungs- und Hausbau-Programme bis
hin zu Gesundheits- und Bildungsprojekten. Viele Menschen konnten sich eine neue
Existenz schaffen und Kinder wieder zur Schule gehen.

Der Blick nach Haiti heute, zehn Jahre später, zeigt, dass sich die Lage
verschlechtert hat. Das Land steckt auch durch Korruption in der schwersten
Krise seit Jahrzehnten. Haiti war vor dem Erdbeben und ist bis heute das ärmste
Land der westlichen Hemisphäre. Seit Sommer 2018 wiederkehrende Proteste haben
sich im Oktober 2019 in einen permanenten Aufstand verwandelt. Jede Woche gehen
Zehntausende gegen die unerträgliche Armut auf die Straße, sie fordern den
Rücktritt der Regierung und politische Veränderungen. Katja Maurer vom
Bündnis-Mitglied medico international, die regelmäßig zu Haiti publiziert und
erst kürzlich vor Ort war, sagt: "Die Demonstrationen zeigen, dass es
grundlegende politische Probleme wie Straflosigkeit und die Entrechtung der
Bevölkerung gibt. Haiti auf ein humanitäres Problem zu reduzieren, bedeutet die
Bevölkerung in ihrem Anliegen nach einem funktionierenden Rechtsstaat im Stich
zu lassen."

Das Erdbeben hat auf schmerzliche Weise die Grenzen von Nothilfe und
Entwicklungszusammenarbeit verdeutlicht. In zahlreichen Projekten wie denen der
Bündnis-Mitglieder wurden Menschen individuell unterstützt. Inzwischen aber sind
Verbesserungen durch Hilfsprojekte aufgrund der anhaltenden politischen Krise
verpufft. Einen Neuanfang mit nachhaltigen Veränderungen gab es nicht. "In so
komplexen Kontexten wie in Haiti reichen Hilfsgelder und das Engagement von
internationalen Organisationen und Hilfswerken nicht aus, um Wandel auf
struktureller Ebene umzusetzen", so Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis
Entwicklung Hilft. "Dafür braucht es zuallererst einen lokal verankerten
Reformplan, der langfristig gedacht ist und von den Akteuren gemeinsam umgesetzt
wird." Bündnis Entwicklung Hilft appelliert an Entwicklungsorganisationen, die
Vereinten Nationen und Regierungen, dass sich eine Entwicklung wie in Haiti nach
einer großen Katastrophe nicht wiederholen darf.

Hinweise für Redaktionen:

· Die Hilfe nach dem Erdbeben und die aktuelle Situation in Haiti werden im
Rahmen der Veranstaltung "Zehn Jahre nach dem Erdbeben - Warum Haiti weiter
große Probleme hat" am 9. Januar 2020 um 11.00 Uhr diskutiert. Das Programm
finden Sie hier: http://ots.de/KXBc6i. Veranstaltungsort ist die taz-Kantine,
Friedrichstraße 21, 10969 Berlin. Wir bitten um vorherige Anmeldung an
presse@entwicklung-hilft.de, da die Plätze begrenzt sind.

· Für telefonische oder persönliche Interviews stehen Expertinnen und Experten
der Bündnis-Mitglieder gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei
telefonischen Interviewwünschen an Lotte Kirch, presse@entwicklung-hilft.de, 030
- 278 77 393.

Pressemitteilung als PDF: http://ots.de/jir8NM

Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, DAHW, Kindernothilfe, medico
international, Misereor, Plan International, terre des hommes, Welthungerhilfe
sowie die assoziierten Mitglieder German Doctors und Oxfam leisten als Bündnis
Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in
Krisengebieten.

Pressekontakt:

Bündnis Entwicklung Hilft
Pressestelle
Schöneberger Ufer 61
10785 Berlin
Tel.: 030 - 278 77 393
presse@entwicklung-hilft.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/61673/4485840
OTS: Bündnis Entwicklung Hilft

Original-Content von: Bündnis Entwicklung Hilft, übermittelt durch news aktuell


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