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Fit für die Hebammenarbeit in der Wahlheimat Deutschland

Geschrieben am 17-12-2019

Berlin (ots) - Erster hochschulischer Anpassungslehrgang für Hebammen aus
Nicht-EU-Ländern an der Evangelischen Hochschule Berlin startet in die
Praxisphase

Anfang Dezember begann für 19 Teilnehmerinnen des Anpassungslehrgangs für
Hebammen aus Nicht-EU-Staaten die erste Praxisphase des Lehrgangs in 16 Berliner
und Brandenburger Geburtskliniken. Ziel des einjährigen Lehrgangs ist es,
zugewanderte Hebammen aus Nicht-EU-Ländern für eine sichere und eigenständige
Berufsausübung im stationären und ambulanten Versorgungsbereich in Deutschland
zu qualifizieren. Dazu erhielten die Teilnehmerinnen aus 14 Nationen seit
Oktober neben einem intensiven fachlichen Sprachkurs theoretischen,
hebammenwissenschaftlichen Unterricht.

Der bundesweit erste hochschulische Anpassungslehrgang wird von der
Evangelischen Hochschule in Berlin (EHB) in Kooperation mit den Berliner
Hebammenschulen, Geburtskliniken, Geburtshäusern und freiberuflichen Hebammen
durchgeführt und ist Bestandteil des 10-Punkte-Aktionsplans(1) für eine gute und
sichere Geburt in Berlin. Gefördert wird das Projekt für die Dauer von drei
Jahren im Rahmen des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung (IQ)
Berlin" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen
Sozialfonds. Das Projekt ist Teil des IQ Landesnetzwerks Berlin, koordiniert
durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Die
Qualifizierungsmaßnahme baut auf den Vorkenntnissen auf, die die Teilnehmerinnen
aus Ausbildung und Berufserfahrung in ihren Heimatländern mitbringen. "Die
beruflichen und sprachlichen Lernvorrausetzungen der Teilnehmerinnen sind sehr
unterschiedlich. Es ist daher eine große Herausforderung, die Frauen individuell
in ihrem Lernprozess zu begleiten", berichtet die Projektleitung, Frau
Professorin Dr. Melita Grieshop von der EHB. Dabei seien die Teilnehmerinnen
hochgradig motiviert und die Praxispartner in der Begleitung der angehenden
Hebammen sehr engagiert.

"Mit Inhalten, die sich an der aktuellen Ausbildungs- und Prüfungsordnung für
Hebammen und Entbindungspfleger orientieren und zugleich die Anforderungen
berücksichtigen, die ab dem Jahr 2020 durch das Hebammenreformgesetz zu erwarten
sind, bereitet der Anpassungslehrgang die Teilnehmerinnen umfassend auf ihre
zukünftige Tätigkeit als Hebamme vor. Als wesentliche Maßnahme zur beruflichen
Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt ihrer Wahlheimat begrüßen wir als
DEKV diese einmalige Form der hochschulischen Qualifizierung mit theoretischen
und praktischen Inhalten. Darüber hinaus ist diese Maßnahme ein wichtiger
Beitrag dazu, den Fachkräftemangel im Bereich der Geburtshilfe in Berliner und
Brandenburger Krankenhäusern zu vermindern", erklärt Christoph Radbruch,
Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).

Ausbildung, Qualifizierung, Studium - breites Engagement für die
Hebammenausbildung

"Fachkräftemangel in der Geburtshilfe betrifft nicht nur Berlin und Brandenburg,
er gilt bundesweit. Unsere Mitglieder engagieren sich umfassend in der
Ausbildung von Hebammen: Neben der Hochschule in Berlin bieten mit der Akademie
für die Anerkennung des Hebammenberufs in Rotenburg und dem Schulzentrum für
Gesundheitsberufe in Mönchengladbach zwei weitere Einrichtungen
Qualifizierungslehrgänge für zugewanderte Hebammen an. Darüber hinaus wird etwa
jede achte Hebamme in Deutschland an einer der fünf evangelischen
Hebammenschulen mit rund 250 Ausbildungsplätzen qualifiziert. Hinzu kommen 155
Studienplätze an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB). In der praktischen
Ausbildung engagieren sich bundesweit 67 evangelische Krankenhäuser entweder als
Ausbildungskrankenhaus oder als Praxiseinsatzorte für Hebammenschulen und
Studiengänge für Hebammen. Bei der künftigen Akademisierung der
Hebammenausbildung ab 2020 müssen Krankenhäuser als Ort der praktischen und
Hochschulen als Ort der wissenschaftlichen Ausbildung eng zusammenarbeiten. Denn
der gesellschaftliche Wandel fordert von Hebammen schon heute und in der Zukunft
nicht nur praktische Kenntnisse, sondern auch ein wissenschaftlich fundiertes
und reflektiertes Handeln", betont Radbruch.

Mit dem Anpassungslehrgang für zugewanderte Hebammen erweitert die EHB ihren
hebammenwissenschaftlichen Standort um ein weiteres Angebot. Seit 2013 bietet
sie bereits einen primärqualifizierenden, dualen Hebammenstudiengang an, in den
im Oktober 53 Studentinnen ins erste Semester aufgenommen wurden. Darüber hinaus
führt die Hochschule mit Förderung der Senatsverwaltung für Pflege, Gesundheit
und Gleichstellung Berlin einen hochschulischen Zertifikatskurs
"Praxisanleitung" für Hebammen durch, die sich pädagogisch für die Anleitung von
Hebammenstudentinnen in der Praxis qualifizieren möchten. "Damit sind die EHB
und ihre Kooperationspartner gut für die zukünftige Hebammenausbildung an
Hochschulen aufgestellt", so Professorin Dr. Grieshop. Unklar ist noch, wie sich
das Fachkräftezuwanderungsgesetz ab März 2020 auf den Qualifizierungsbedarf von
Hebammen aus Drittstaaten auswirken wird. Gegebenenfalls müssen Hochschule und
Praxispartner weitere Maßnahmen entwickeln.

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" zielt auf die
nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit
Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für
Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

(1)
https://www.berlin.de/sen/gpg/service/presse/2018/pressemitteilung.672173.php

Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) vertritt mit 201
evangelischen Kliniken an über 270 Standorten jedes achte deutsche Krankenhaus.
Die evangelischen Krankenhäuser versorgen jährlich mehr als 2,5 Mio.
Patientinnen und Patienten stationär und mehr als 3 Mio. ambulant. Mit über
120.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 10 Mrd. EUR sind sie ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor. Der DEKV ist Branchenverband der evangelischen Krankenhäuser
und Mitglied im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Der DEKV
setzt sich insbesondere für eine zukunftsorientierte und innovative
Krankenhauspolitik mit Trägervielfalt, verlässliche Rahmenbedingungen für die
Krankenhausfinanzierung, eine Modernisierung der Gesundheitsberufe und für eine
zukunftsorientierte konsequente Patientenorientierung in der Versorgung ein.
Vorsitzender: Vorsteher Christoph Radbruch, Magdeburg, stellvertr. Vorsitzende:
Andrea Trenner, Berlin, Schatzmeister: Dr. Holger Stiller, Düsseldorf,
Verbandsdirektorin: Melanie Kanzler, Berlin.

Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) ist eine staatlich anerkannte Bildungs-
und Forschungseinrichtung für gesellschaftsrelevante Berufe im Bereich Soziale
Arbeit, Gesundheit/Pflege, Erziehung/Bildung (SAGE). Das Studienangebot umfasst
aktuell sechs grundständige Bachelor- und vier Masterstudiengänge. Rund 1.550
Studierende, 62 hauptamtlich Lehrende sowie über 200 Lehrbeauftragte lernen,
lehren und forschen an einer der ältesten Bildungsstätte für soziale Berufe in
Deutschland, mit einer seit dem Jahr 1904 bestehenden Ausbildungstradition.
Praxisorientierte Lehr- und Forschungsprojekte sowie eine intensive Betreuung
der Studierenden sind besondere Qualitätsmerkmale der Hochschule. Zum Profil
gehören Querschnittsthemen wie Gender, Diversität, Flucht/Migration und
Gesundheit. Der Wissenstransfer gründet sich auf problemadäquate
Interdisziplinarität. Unterstützt werden Forschung, Lehre und Third Mission
durch ein etabliertes Netzwerk externer Kooperationspartner, wie
Träger/Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, Einrichtungen der
Diakonie und der Evangelischen Kirche. Zudem bestehen Kooperationen mit über 60
Hochschulen im In- und Ausland. Drei an die EHB angegliederte An-Institute
transferieren wissenschaftliche Erkenntnisse in Handlungswissen und bringen
praktische Erfahrungen an die Hochschule. Rektor: Prof- Dr. iur. Anusheh Rafi.
Prorektor: Prof. Dr. Michael Komorek, Leitung Studiengang Hebammenkunde: Prof.
Dr. rer. medic. Melita Grieshop, Prof. Dr. Dorothea Tegethoff.

Pressekontakt:

Medizin & PR GmbH - Gesundheitskommunikation
Barbara Kluge | Eupener Straße 60, 50933 Köln
E-Mail: barbara.kluge@medizin-pr.de | Tel.: 0221 / 77543-0

Melanie Kanzler | Verbandsdirektorin
E-Mail: kanzler@dekv.de | Tel.: 030 80 19 86-11

Evangelische Hochschule Berlin (EHB)
Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop, Leitung Studiengang
Hebammenkunde
E-Mail: grieshop@eh-berlin.de |
Tel.: 030 / 845 82 272

Sibylle Baluschek | Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: presse@eh-berlin.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/126495/4471702
OTS: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV)

Original-Content von: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV), übermittelt durch news aktuell


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