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Der Traum vom Hauptgewinn oder: Das statistische Missverständnis / Statistik-Experte erklärt, warum wir Lotto spielen (FOTO)

Geschrieben am 17-12-2019

Köln (ots) - Am Wochenende wird mit der spanischen Weihnachtslotterie wieder die
größte Lotterie der Welt ausgeschüttet. Der Traum von "El Gordo", dem
Hauptgewinn, schweißt ganze Dörfer zu Tippgemeinschaften zusammen. Auch in
Deutschland erfreut sich Lottospielen nach wie vor großer Beliebtheit, obwohl
die Gewinnchance verschwindend gering ist. Prof. Dr. Jens Perret unterrichtet an
der International School of Management (ISM) Statistik und Volkswirtschaftslehre
und hat sich mit dem Phänomen beschäftigt.

"Lotto ist in Deutschland aus gutem Grund als Glücksspiel und nicht als
Strategiespiel kategorisiert", sagt ISM-Professor Dr. Jens Perret. "Im Gegensatz
zu den unterschiedlichsten Pokervarianten kann man sich zum Beispiel durch
kognitive Leistung wie Kartenzählen keinen taktischen Vorteil verschaffen,
geschweige denn eine Gewinnstrategie erarbeiten." Um im deutschen 6aus49 einen
sicheren Gewinn einzufahren, müssten 77,50 Euro investiert werden. Statistisch
betrachtet führt damit ein Euro Einsatz zu einem Gewinn von 0,0645 Euro - ein
deutliches Minusgeschäft.

Trotzdem spielen rund 7,3 Millionen Deutsche regelmäßig Lotto. Grund dafür sind
psychologische Ansätze - und unser mathematisch-statistisches Verständnis,
erklärt Perret: "Am Anfang steht der Traum, was man mit dem Gewinn alles machen
kann. Allein die Möglichkeit, gewinnen zu können, führt zu einer positiven
Gemütslage. Ein geschicktes, psychologisch fundiertes Marketing zielt genau auf
diesen Traum des besseren Lebens ab." Außerdem spielt die Darstellung der
Gewinnwahrscheinlichkeit eine entscheidende Rolle. Bei 6aus49 liegt diese bei
1:140 Millionen. "Die 1 suggeriert uns, wir könnten der Eine sein, der gewinnt.
Anders wäre es, wenn die Wahrscheinlichkeit als Verlustchance von
139.838.159:139.838.160 ausgedrückt werden würde. Diese Zahl lässt uns glauben,
die Wahrscheinlichkeit nicht zu gewinnen sei überwältigend und das Spielen
zwecklos."

Andersherum wird die verschwindend kleine Wahrscheinlichkeit von 0,00000072% auf
den Hauptgewinn plötzlich realistisch. "Den meisten Menschen fällt es schwer,
sich große absolute Zahlen zu veranschaulichen. Ein Wert wie 140 Millionen ist
nicht mehr greifbar und das Bauchgefühl übernimmt. Und intuitiv neigen wir dazu,
kleine Wahrscheinlichkeiten überzubewerten", erklärt Perret. "Unser
mathematisch-statistisches Verständnis steht hinter dem Traum eines Lottogewinns
zurück. Wenn der Jackpot winkt, gewinnt die Hoffnung gegen den Verstand."

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten
Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings
rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in
Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der
staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird
der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in
kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der
ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester
und -module an einer der rund 190 Partnerhochschulen der ISM.

Pressekontakt:

Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH - Gemeinnützige
Gesellschaft
Otto-Hahn-Straße 19
D-44227 Dortmund
Fon: 0231.97 51 39-31
Fax: 0231.97 51 39-39
maxie.strate@ism.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/70776/4471451
OTS: International School of Management (ISM)

Original-Content von: International School of Management (ISM), übermittelt durch news aktuell


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