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Britischer Markt erhält ein gewisses Maß an Sicherheit zurück - JLL-Einschätzung zum Ausgang der Parlamentswahl in Großbritannien

Geschrieben am 13-12-2019

London/Frankfurt (ots) - Großbritannien hat gewählt. Nach bisherigen
Auszählungen und Prognosen ist ein deutlicher Sieg der Konservativen um
Premierminister Boris Johnson zu erwarten.

"Der überwältigende Sieg der Konservativen von Boris Johnson bei der britischen
Parlamentswahl wird der Wirtschaft und der Immobilienbranche ein gewisses Maß
dringend benötigter Sicherheit zurückgeben. Es sieht nun so aus, als ob
Großbritannien die EU definitiv Ende Januar 2020 verlassen wird, basierend auf
dem vom Premierminister jüngst neu ausgehandelten Austrittsabkommen. Es ist zu
erwarten, dass die Vermietungs- und Investmentmärkte wieder anziehen werden, da
das Vertrauen der Anleger und der Unternehmen zurückkehrt", kommentiert Timo
Tschammler, CEO JLL Germany.

"Auch wenn der deutsche Markt im ablaufenden Jahr durch die Brexit-Unsicherheit
von Verschiebungen im Investmentmarkt profitiert hat, sind klare politische
Verhältnisse im Vereinigten Königreich auch für uns ein gutes und wichtiges
Signal. Der Immobilienmarkt ist kein Nullsummenspiel, in dem der eine gewinnt,
wenn der andere verliert", analysiert Tschammler. "Vielmehr muss es das
gemeinsame Ziel in Europa und auch global sein, stabile und verlässliche
politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit in die
Infrastruktur und damit in eine gemeinsame Zukunft investiert werden kann. Diese
Verlässlichkeit muss die britische Regierung nun liefern."

Daran anknüpfend gibt Jon Neale, Head Research & Strategy JLL Großbritannien, zu
bedenken, dass die längerfristige Fahrtrichtung bislang noch unklar ist. Die
konservative Kampagne konzentrierte sich auf die Umsetzung des
EU-Rücktrittsabkommens und äußerte sich kaum zu der nächsten und wichtigsten
Phase der Verhandlungen - der künftigen Beziehung zur EU - sowie zu den
Einzelheiten ihrer innerstaatlichen Agenda. Hierzu habe Johnson während des
Wahlkampfes keine Aussagen gemacht.

Jon Neale ergänzt: "Dies mag eine kluge Wahlstrategie gewesen sein, aber sie
gibt nur wenige Hinweise darauf, welche Ziele die Regierung hat und welche
innenpolitischen Maßnahmen sie als Reaktion darauf ergreifen wird. Die
Mitgliedschaft in der Zollunion und im Binnenmarkt ist seit Jahrzehnten das
Kernstück des britischen Wirtschaftsmodells, und es ist sehr wahrscheinlich,
dass der radikale Schritt eines Austritts ebenso zu radikalen Änderungen des
inländischen Modells führen wird."

Großbritannien befindet sich an einem Wendepunkt, so Neale, dessen Natur erst in
den kommenden Monaten offensichtlich wird. Angesichts des ehrgeizigen Zeitplans
eines Handelsabkommens bis Ende 2020 und der Tatsache, dass Johnson eine
Verlängerung der Übergangsfrist ausgeschlossen hat, dürfte es eine hektische
Zeit werden. Ein "No Deal" zum Jahresende ist immer noch ein reales Risiko. Der
Wunsch, gleichzeitig ein US-Handelsabkommen auszuhandeln, sei eine weitere
Belastung. Dies könne bedeuten, dass eine Phase des Marktüberschusses nur
vorübergehend ist.

"Es gibt einige Hinweise. Johnsons große Mehrheit gibt ihm ein hohes Maß an
Freiheit. Er wird nicht von einzelnen Gruppen in der Partei abhängig sein und
könnte angesichts der Tatsache, dass er mehr Sitze aus traditionellen
Arbeiterregionen gewonnen hat, einen Regierungsstil mit Fokus auf eine ,geeinte
Nation' anstreben. Eine ähnliche Strategie hatte er bereits während seiner
Amtszeit als Londoner Bürgermeister verfolgt", erklärt Jon Neale. Dies werde
sich wahrscheinlich in höheren Investitionen in öffentliche Dienstleistungen
äußern - insbesondere im Regionalverkehr, was zu erheblichen Vorteilen für den
Immobilien- und Erneuerungssektor außerhalb Londons führen könnte.

Timo Tschammler sagt: "Während die allgemeine Geschäftspolitik wahrscheinlich
weiterhin unterstützend wirkt, bleiben die wirtschaftlichen und
verfahrenstechnischen Herausforderungen des Brexits das Hauptthema. Die große
Mehrheit gibt Johnson auch die Möglichkeit, engere Beziehungen zur EU
aufzunehmen, anstatt vornehmlich auf ein US-Handelsabkommen zu setzen. Dies ist
jedoch nicht garantiert, und Johnson könnte einen stärker auf die USA
ausgerichteten Ansatz zur Steuersenkung verfolgen, den einige Teile der Branche
begrüßen würden - dies könnte jedoch die Gefahr bergen, die neu gewonnene
Unterstützung in den Arbeiterkreisen des Landes wieder zu riskieren."

Pressekontakt:

Peter Lausmann, Director Corporate Communications, Jones Lang LaSalle
SE, Telefon +49 69 2003 1366, peter.lausmann@eu.jll.com

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/62984/4468110
OTS: Jones Lang LaSalle SE (JLL)

Original-Content von: Jones Lang LaSalle SE (JLL), übermittelt durch news aktuell


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