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Glücksfall Mauerfall? / Umfrage Ipsos/Opaschowski: Deutsche ziehen positive Bilanz

Geschrieben am 05-11-2019

Hamburg (ots) - Die Deutschen in Ost und West schätzen den Mauerfall
mehrheitlich als positives Ereignis ein. Von den 57 Prozent im Osten und 54
Prozent im Westen sind sogar 29 (Ost) bzw. 24 Prozentpunkte (West), die den
Mauerfall "sehr positiv" sehen. Nur etwa jeder siebte Bundesbürger (Ost: 14% -
West: 15%) zählt sich zu den Kritikern, die den Mauerfall negativ beurteilen.
Knapp ein weiteres Drittel der Bevölkerung in Deutschland (Ost: 29% - West: 32%)
verhält sich bei der Einschätzung neutral, kann sich nicht zwischen positiver
oder negativer Bewertung entscheiden.

Nur wenige Jüngere urteilen negativ

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass auch jüngeren Menschen unter 34
Jahren, die die Zeit vor dem Mauerfall nicht oder zumindest nicht bewusst
miterlebt haben, das Ereignis überwiegend positiv beurteilen (50%). Allerdings
liegt bei dieser Gruppe der Anteil der neutralen Einstufung mit 39 Prozent -
gegenüber 32 Prozent im Bundesdurchschnitt - relativ hoch. Die Bilanz ist aber
eindeutig: Auf fünf Befürworter der Wiedervereinigung kommt bei den Jüngeren nur
circa ein Gegner.

Bessergebildete und Einkommensstärkere urteilen positiver

Insbesondere in Ostdeutschland hängt die Beurteilung stark von der formalen
Schulbildung und noch stärker vom Einkommen der Bürger ab. Personen, die in
Haushalten mit einem Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro im Monat leben, sehen
den Mauerfall deutlich kritischer als der Durchschnitt, 28 Prozent haben eine
negative Meinung, gegenüber 27 Prozent, die positiv über den Mauerfall denken.

Was zusammengehört: Warum der Mauerfall positiv bewertet wird

Für Befragte, die den Mauerfall positiv beurteilen, gibt es zwei Hauptgründe:

Ein gemeinsames Deutschland und Freiheit. Vier von zehn ostdeutschen
Mauerfall-Befürwortern nennen den Freiheitsaspekt (41%) und meinen damit eher
die Freiheit, sich frei bewegen zu können und Reisefreiheit, als
Meinungsfreiheit. Im Westen steht der Einheitsaspekt im Mittelpunkt der
Begründungen. Jeder zweite (52%) der Mauerfall-Befürworter äußert sich bei der
offenen Frage in diese Richtung (Deutschland gehört zusammen, die Grenze ist
weg, Wiedervereingung etc.). Im Osten begründen 38 Prozent ihre positive
Bewertung mit diesem Argument.

Mauerfallgegner: Wessis klagen über Kosten, Ossis über Einkommensunterschiede

Bei den Gegnern des Mauerfalls unterscheiden sich die Begründungen deutlich
stärker zwischen Ost- und Westdeutschen. Diejenigen, die den Mauerfall negativ
beurteilen, beklagen in Westdeutschland vor allem die mit der Vereinigung
verbundenen hohen Kosten und Steuern (33%) mit Aussagen wie "hat Milliarden
gekostet", "wir zahlen immer noch" etc. Jeder fünfte (20%) im Westen hadert mit
der vermeintlichen Mentalität der Ostdeutschen ("haben nichts dazugelernt",
"sind nie zufrieden" etc.). Dem schließen sich allerdings auch 15 Prozent der
Ostdeutschen selbst an.

Ansonsten sehen ostdeutsche Mauerfallgegner vor allem die immer noch bestehenden
Unterschiede zwischen Ost und West hinsichtlich Einkommen und Renten kritisch.
Jeder Vierte (25%) macht den Wegfall der Mauer auch für die Arbeitslosigkeit in
seiner Region verantwortlich. In geringem Ausmaß werden im Osten auch die hohe
Kriminalitätsrate sowie die hohe Zahl der Ausländer beklagt. Bezogen auf die
Gesamtbevölkerung in Ost und West liegen die Anteile dieser negativen
Begründungen allerdings auf einem niedrigen Niveau.

Methodensteckbrief:

Repräsentative face-to-face Mehrthemenumfrage von 2.000 Personen ab 14 Jahren in
Deutschland. Feldzeit: 02. bis 15. September 2019

Vertiefende Broschüre zum Thema auf www.ipsos.de



Pressekontakt:
Ipsos GmbH
Hans-Peter Drews
hans-peter.drews@ipsos.com
04542 801 5220

Original-Content von: Ipsos GmbH, übermittelt durch news aktuell


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