(Registrieren)

Panikattacken: Wie hilfreich sind Onlinetherapien?

Geschrieben am 29-10-2019

Berlin (ots) - Die Wartelisten für eine Psychotherapie für Menschen, die an
einer Angststörung leiden, sind mitunter lang. Gleichzeitig gibt es immer mehr
Online-Angebote, die betroffenen Menschen Hilfe anbieten. Doch sind diese
digitalen Angebote wirklich hilfreich? Und wie wirksam sind Verhaltenstherapien
und Antidepressiva bei Angststörungen? Die Stiftung Gesundheitswissen hat in
ihrem aktuellen Studiencheck den Nutzen und Schaden einzelner Therapien - auch
von Online-Angeboten - bei Patienten mit Panikstörungen untersucht.

Jeder 50. Erwachsene in Deutschland hat im Laufe seines Lebens Panikstörungen
und sogar jeder 25. Erwachsene bekommt Agoraphobie, eine Angststörung, bei der
u.a. Furcht vor öffentlichen Plätzen besteht - einige sind so schwer betroffen,
dass sie das Haus nicht mehr verlassen können oder ihren Job verlieren.
Krankhafte Angst kann den Alltag lahmlegen.

Panikstörungen verschwinden in der Regel nicht von allein

Möglichkeiten, Angststörungen vorzubeugen, gibt es kaum. Ohne therapeutische
Unterstützung bekommt man sie meist nicht wieder los. Im Gegenteil: Die Angst
vor der Angst führt bei Betroffenen oftmals dazu, dass sich ungünstige
Verhaltensstrukturen verfestigen. Zur Behandlung stehen unterschiedliche
Möglichkeiten zur Verfügung. Dabei gehören die kognitive Verhaltenstherapie und
eine Behandlung mit Antidepressiva zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten. Für
Menschen mit Angststörungen wie Agoraphobie und Panikstörungen stehen aber auch
Angebote im Internet zur Verfügung, sogenannte Online-Psychotherapieprogramme.

Studiencheck: Vor- und Nachteile von Onlinetherapie, Antidepressiva und
Verhaltenstherapie

In ihrem aktuellen Studiencheck hat die Stiftung Gesundheitswissen Studien zum
Nutzen und Schaden von Online-Psychotherapien ausgewertet, auch der Einsatz von
Antidepressiva und persönlichen kognitiven Verhaltenstherapien bei Patientinnen
und Patienten mit einer Panikstörung wurde untersucht. Die Ergebnisse:

Studiencheck 1: Online-Behandlung mit positivem Effekt im Vergleich zum Abwarten

In diesem Studiencheck wurde die Onlinebehandlung bei einer Panikstörung im
Vergleich zum Warten ohne Therapie untersucht. Dabei erzielte die im Fachjargon
"internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie" genannte Online-Psychotherapie
positive Effekte. Betroffene einer Panikstörung, die eine internetbasierte
kognitive Verhaltenstherapie angewendet hatten, zeigten nach dem Ende der
Behandlung weniger Symptome als Betroffene, die in dieser Zeit keine
Online-Behandlung benutzten, sondern auf die Anwendung warteten. Direkt zum
Studiencheck: "Wirkung Internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie"

Studiencheck 2: Online-Psychotherapie und persönliche Verhaltenstherapie gleich
wirksam

Was hilft besser bei einer Panikstörung - eine internetbasierte oder eine
persönliche kognitive Verhaltenstherapie? In der vorgenommenen Untersuchung der
aktuellen Studien waren beide gleich wirksam. In beiden Gruppen gingen bei
gleich vielen Betroffenen einer Panikstörung die Symptome deutlich zurück.
Aufgrund der methodischen Qualität der zugrunde liegenden Studien und der
geringen Teilnehmerzahl ist die Aussagekraft der Ergebnisse allerdings
eingeschränkt.

Direkt zum Studiencheck: "Internetbasierte oder persönliche kognitive
Verhaltenstherapie?"

Doch Achtung: Viele Anbieter von Onlinepsychotherapien geben an, dass
wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit des Programms vorliegen. Jedoch werden
längst nicht alle Onlinetherapien umfangreich untersucht. Die einzelnen Angebote
unterscheiden sich oft inhaltlich. Auch Aussagen darüber, wie wirksam die
Onlinetherapie im Vergleich zur persönlichen kognitiven Verhaltenstherapie ist,
lassen sich daher nicht für alle Programme treffen.

Studienchecks zu "Antidepressiva und kognitive Verhaltenstherapie bei
Panikstörung"

Erfahren Sie hier mehr zum Nutzen und Schaden der unterschiedlichen Optionen bei
einer Panikstörung sowie zur Qualität und Aussagekraft der Studien:

Studiencheck: Antidepressivum oder kognitive Verhaltenstherapie: Was wirkt
besser?

Studiencheck: Sind Antidepressiva (SSRI) wirksamer als keine Behandlung?

Mit den aktuellen Studien-Checks der Stiftung Gesundheitswissen bekommen
Betroffene wie auch Angehörige eine Hilfestellung, um gemeinsam mit dem Arzt
eine gute Lösung für ihre Behandlung zu finden.

Kontakt für Presseanfragen:
Una Großmann
Leiterin Kommunikation
una.grossmann@stiftung-gesundheitswissen.de
T +49 30 4195492-20

Original-Content von: Stiftung Gesundheitswissen, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

708103

weitere Artikel:
  • Neue 1LIVE Comedy-Serie: David Kebekus findet es "Scheiße, aber geil!" Köln (ots) - Der Comedian und Autor David Kebekus ist seit heute (29. Oktober) jeden Dienstag mit seinem eigenen Comedy-Format in 1LIVE zu hören. In "Scheiße, aber geil!" beschäftigt er sich mit vielen Situationen im Leben, die zwei Seiten haben: Fliegen ist schädlich für die Umwelt, aber wenn das Billigflieger-Angebot in den Süden lockt, nimmt man das natürlich mit. Das neue Smartphone ist unter widrigen Arbeitsbedingungen hergestellt worden? Wir wollen es aber trotzdem haben. Die Dinge sind eben nicht so einfach, wie man denkt. mehr...

  • Rechtsrock in Deutschland: ZDFinfo-Doku über das Netzwerk der Neo-Nazis (FOTO) Mainz (ots) - Die Anzahl rechtsextremer Konzerte und Festivals in Deutschland steigt stetig - vor allem in Mitteldeutschland. Allein im Jahr 2018 gab es rund 320 Musikveranstaltungen der rechten Szene. Die Dokumentation "Rechtsrock in Deutschland - Das Netzwerk der Neo-Nazis" gibt Einblicke in die Szene - erstmals zu sehen am Samstag, 2. November 2019, 20.15 Uhr, in ZDFinfo. Neonazis nutzen Rechtsrock-Veranstaltungen nicht nur zur massenhaften Verbreitung ihrer Ideologie, sondern auch als lukrative Einnahmequelle. Die Dokumentation mehr...

  • Das Erste / "Ist das hier eine Dschungelprüfung?" - Schaffen es Johann Lafer und Alexander Herrmann, den "Quizduell-Olymp" abzukochen? / Freitag, 1. November, 18:50 Uhr im Ersten München (ots) - "Der Johann richtet es" - das Erfolgsrezept von Chefkoch Alexander Herrmann steht. Kann das Team Lafer/Herrmann damit gegen den Quizduell-Olymp bestehen? Sie zeigen keine Scheu: Bei einer exotischen Süßspeise greifen sie mutig zu - aber wissen sie überhaupt, was sie da essen? Außerdem verrät Johann Lafer, wie er zu dem Titel "Mr. Shoe" gekommen ist. Und Jörg Pilawa gesteht, dass er von seiner Mutter mit einem ganz speziellen Kleidungsstück traumatisiert wurde. Alle Geheimnisse lüftet der "Quizduell-Olymp" am Freitag, mehr...

  • Sicheres Surfen für Kinder und Jugendliche: Neue Folgen "App+on" auf zdftivi.de (FOTO) Mainz (ots) - Passend zum Stichtag 50 Jahre Internet: In zehn neuen Video-Episoden der Reihe "App+on" widmen sich Berliner Jugendliche erneut wichtigen Fragen aus dem digitalen Alltag. "App+on" vermittelt auf den Kinderseiten der ZDFmediathek (zdftivi.de) einen sicheren und sozialverträglichen Umgang mit dem Internet anhand lebensnaher Beispiele. Auf zdftivi.de und auf YouTube sind die neuen und alle bisherigen Folgen seit Dienstag, 29. Oktober 2019, abrufbar. An diesem Tag vor 50 Jahren wurde die erste aller Internet-Nachrichten mehr...

  • Zerreißprobe für eine Wikinger-Freundschaft / LOLLYWOOD-Premiere von "Halvdan, der Wikinger" (NDR) am 1. November Erfurt (ots) - Dass Konflikte, die über Generationen hinweg andauern, Kinder nicht von Freundschaften abhalten, zeigt "Halvdan, der Wikinger" (NDR). Zu sehen ist die Premiere des Spielfilms am 1. November 2019 um 19:30 Uhr bei KiKA. Der zehnjährige Halvdan lebt in einem Wikingerdorf auf der Ostseite des großen Flusses. Weil er eher klein ist und humpelt, wird er von den anderen Kindern des Dorfes gehänselt und hat keine richtigen Freunde. Als er die mutige Meia kennenlernt, ist er erst skeptisch. Schließlich kommt sie aus dem anderen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht