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Labortests: Krebsverdächtige Mineralöl-Rückstände in Säuglingsmilch von Nestlé und Novalac - Verbraucherorganisation fordert sofortigen Rückruf in Deutschland und Österreich

Geschrieben am 24-10-2019

Berlin (ots) - +++ Achtung, Redaktionen: Pressestatement zu den
Laborergebnissen heute um 12:00 Uhr bei foodwatch, Brunnenstraße 181,
10119 Berlin. Anmeldung bitte unter presse@foodwatch.de oder 0174 - 3
75 16 89 bzw. 030 - 24 04 76 290 +++

Säuglingsmilch-Produkte von Nestlé und Novalac sind mit
gesundheitsgefährdendem Mineralöl belastet. Das belegen unabhängige
Laboranalysen, die die Verbraucherorganisation foodwatch am
Donnerstag veröffentlicht hat. In Deutschland und Österreich sind die
Nestlé-Produkte "Beba Optipro Pre, 800 g, von Geburt an" und "Beba
Optipro 1, 800 g, von Geburt an" betroffen sowie die in Apotheken in
Deutschland erhältliche "Novalac Säuglingsmilchnahrung Pre, 400g".
Bei den Labortests wurden in dem Milchpulver sogenannte aromatische
Mineralölbestandteile nachgewiesen, die im Verdacht stehen, Krebs
auszulösen. foodwatch forderte Nestlé und Novalac auf, die belasteten
Produkte sofort zurückzurufen und die Eltern vor dem Gebrauch der
Produkte zu warnen. Unter
www.foodwatch.org/de/mitmachen/mineraloel-raus-aus-der-babymilch/
startete foodwatch einen Online-Appell, mit dem Verbraucherinnen und
Verbraucher diese Forderung unterstützen können. Zudem forderte
foodwatch Handelsketten und Apotheken auf, den Verkauf der Produkte
zu stoppen.

"Aromatische Mineralölbestandteile haben in Lebensmitteln nichts
zu suchen - schon gar nicht in Produkten für Säuglinge. Gerade bei
Lebensmitteln für Neugeborene müssen sich die Eltern absolut darauf
verlassen können, dass die Produkte gesundheitlich unbedenklich
sind", erklärte Martin Rücker, Geschäftsführer von
foodwatch-Deutschland. "Jeder weitere Tag, an dem Hersteller wie
Nestlé ihre mit krebsverdächtigen Mineralölen verunreinigte Babymilch
in den Verkaufsregalen stehen lassen, erhöht das Risiko für
Neugeborene - das ist vollkommen unverantwortlich. Die Produkte
müssen sofort und überall aus dem Verkauf genommen werden."

Im Auftrag von foodwatch hatten drei zertifizierte Labore
unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Analysemethoden
Babymilch auf Mineralöle untersucht. Von vier in Deutschland
eingekauften Produkten waren drei mit krebsverdächtigen aromatischen
Mineralölbestandteilen (MOAH) verunreinigt. Nur in einem Produkt -
der Nestlé-Säuglingsmilch "Beba Optipro 3, 800g, ab dem 10. Monat" -
waren keine MOAH-Rückstände nachweisbar. Die Analysen zeigten, dass
es sich um ungereinigte Mineralöl-Bestandteile handelt. Nach
Einschätzung von foodwatch könnten sie von den als Verpackung
verwendeten Weißblechdosen auf die Produkte übergegangen sein. Bei
deren Produktion werden so genannte Walz- und Schneidöle verwendet.
Die Verbraucherorganisation riet Eltern daher, ihren Kindern
vorsorglich keine Säuglingsmilch aus Weißblechdosen mehr zu füttern,
bis die Hersteller belegen können, dass die Produkte unbelastet sind.

foodwatch hatte die getesteten Chargen Ende Juli und Anfang August
2019 eingekauft. Nachdem ein erster Labortest vorlag, beauftragte die
Organisation nicht nur eine wiederholte Analyse im selben Labor,
sondern zudem auch zwei weitere Laboratorien, um die Befunde zu
überprüfen. Die nun vorliegenden Ergebnisse wurden gemeinsam mit
Experten analysiert. Neben den vier Produkten aus dem Handel in
Deutschland und Österreich hatte foodwatch zwölf weitere
Babymilch-Produkte aus Frankreich und den Niederlanden untersuchen
lassen. Hier wurden in fünf Fällen aromatische Mineralöle gefunden,
unter anderem in Produkten von Danone und Nestlé (in Frankreich) und
Hero Baby (in den Niederlanden).

Mineralöle sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper.
Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA beschreibt besonders die
"aromatischen Mineralöle" (MOAH) als potenziell krebserregend und
erbgutschädigend - weshalb solche Rückstände selbst in kleinsten
Mengen nicht in Lebensmitteln enthalten sein sollten. Neben Maschinen
bei Ernte und Verarbeitung kann auch die Verpackung der Grund für die
Mineralöl-Verunreinigung sein. So enthalten zum Beispiel Verpackungen
aus Altpapier oft Mineralöle aus Druckfarben, die auf Lebensmittel
übergehen können. Bereits 2015 hatte foodwatch in einem
internationalen Labortest 120 Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder
Cornflakes untersuchen lassen - 43 Prozent der Produkte enthielten
aromatische Mineralöle.

Obwohl die Gesundheitsgefahren durch Mineralölverunreinigungen in
Lebensmitteln seit Jahren bekannt sind, gibt es bisher nicht einmal
gesetzliche Grenzwerte. foodwatch fordert sichere Grenzwerte für
Mineralöle in Lebensmitteln - bei den besonders kritischen
aromatischen Mineralölen (MOAH) muss eine Null-Toleranz gelten.

Die nach den Labortests mit MOAH belasteten Produkte sind:

- Novalac Säuglingsmilchnahrung PRE 400g; Chargennummer: A5952275;
Mindesthaltbarkeitsdatum: 11.03.2020; Belastung mit MOAH: 0,5
mg/kg

- Nestlé BEBA OPTIPRO PRE 800 g von Geburt an; Chargennummer:
91120346AA; Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2020; Belastung mit
MOAH: 3,0 mg/kg

- Nestlé BEBA OPTIPRO 1 800 g von Geburt an; Chargennummer:
9098080621; Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2020; Belastung mit
MOAH: 1,9 mg/kg;

Link: E-Mail-Aktion von foodwatch:
www.foodwatch.org/de/mitmachen/mineraloel-raus-aus-der-babymilch/

Quellen und weiterführende Informationen:

- Laborergebnisse / Report (englischsprachig): https://t1p.de/4ps3
- Fragen und Antworten: http://ots.de/ilYiL5
- EFSA zu Mineralöl: www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2704
- foodwatch-Labortest (2015): https://t1p.de/cb7c

Redaktioneller Hinweis:

Bildmaterial zu den getesteten Produkten finden Sie zum Download
(zip-Datei) unter: https://t1p.de/222w



Pressekontakt:
Andreas Winkler
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 290 und +49 (0)174 - 3 75 16 89

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt durch news aktuell


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