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Studie zu F&E-Aktivitäten im Gesundheitssektor / Mit agilen Methoden dem Innovationsdruck trotzen

Geschrieben am 21-10-2019

München/Zürich (ots) -

- Fast 80 Prozent der Führungskräfte in der Gesundheitsbranche
setzen auf mehr Agilität, doch nur 30 Prozent sind bislang mit
agilen Methoden vertraut
- Kurze Entwicklungszeiten und kundenorientierte Innovationen
schaffen Wettbewerbsvorteile
- Noch stehen der zügigen Verbreitung agiler Methoden einige
Hürden im Weg

Pharmahersteller, Medtech-Spezialisten und
Gesundheitsdienstleister eint ein Thema: der enorme Innovationsdruck,
der aus wachsenden Qualitätsansprüchen, knappen Budgets, begrenzten
Patentlaufzeiten und verändertem Patientenverhalten resultiert. Damit
ist die Stunde agiler Entwicklungsmethoden wie Scrum gekommen. Dies
zeigt die Studie "How Agile is Powering Healthcare Innovation" der
internationalen Unternehmensberatung Bain & Company, für die rund 300
Führungskräfte im Gesundheitssektor befragt wurden. Fast 80 Prozent
der Topmanager erklären, ihr Unternehmen müsse agiler werden.
Zugleich geben 70 Prozent an, sie seien noch nicht mit agilen
Methoden und Werkzeugen vertraut.

"Das größte Hindernis für den Erfolg agiler Methoden in Forschung
und Entwicklung ist die fehlende Bereitschaft, die grundlegenden
Prinzipien anzuwenden", betont Dr. Franz-Robert Klingan, Partner in
der Praxisgruppe Gesundheitswesen bei Bain & Company. "Solange
Unternehmen nur über Agilität reden und an ihren bestehenden
Prozessen festhalten, verändert sich nichts." Die befragten
Führungskräfte begründen das Scheitern von Innovationsprojekten in
jüngster Zeit vor allem mit fehlender abteilungsübergreifender
Zusammenarbeit, mangelnder Einbindung von Patienten, Kassen und
Regulierungsbehörden sowie unzureichenden Ressourcen für die
Skalierung von Projekten.

Zeitenwende im Gesundheitsmarkt

Nach Ansicht von 60 Prozent der befragten Topmanager wird es immer
wichtiger, Innovationen so schnell wie möglich auf den Markt zu
bringen. Entsprechend müsse sich ihr Unternehmen zügig an die sich
verändernden Kundenbedürfnisse anpassen. "Wir stehen vor einer
Zeitenwende im Gesundheitsmarkt", stellt Klingan fest. "Auch in
dieser Branche gehört die Zukunft schnellen und kundennahen
Innovationen."

Bei der Entwicklung neuer Arzneimittel schränkt die strenge
Regulierung den Einsatz agiler Methoden ein. Und Ärzte
berücksichtigen beim Verschreiben von Medikamenten nur zu 50 bis 60
Prozent deren Wirksamkeit, Sicherheit und Nebenwirkungen. Zu 40 bis
50 Prozent beeinflussen die Erfahrungen des Mediziners und seiner
Patienten die Entscheidung. Bei Zusatzleistungen und Informationen -
also überall dort, wo die bestehende Regulierung dies zulässt -
können die Hersteller mithilfe agiler Methoden binnen kurzer Zeit
spürbare Fortschritte erzielen. In der Bain-Studie gibt jeder Vierte
an, dass es im Wettbewerb in den kommenden drei Jahren weniger um das
beste Produkt geht, sondern vielmehr um die besten Dienstleistungen,
Informationen und Kundenerfahrungen sowie -erlebnisse. Beim Rückblick
auf die vergangenen drei Jahre sind es lediglich 8 Prozent.

Agile Teams liefern bessere Ergebnisse

Vorreiter nutzen agile Methoden bereits, um den Service rund um
ihr Produkt zu verbessern. So fand ein Pharmahersteller im Dialog mit
Patienten heraus, dass sie die komplexen Schritte zu Therapiebeginn
tendenziell überforderten. Innerhalb von vier Monaten hat das
Unternehmen daraufhin neue Lösungen auf den Markt gebracht, um die
Patienten besser durch die frühe Phase der Behandlung zu führen. Die
Entwicklung des ersten Prototyps war in zweieinhalb Wochen
abgeschlossen - auf herkömmliche Weise hätte dies ein halbes Jahr
gedauert. Andere Unternehmen beschleunigen durch agile Methoden die
Patientenrekrutierung für klinische Studien oder steigern die
Betreuungseffizienz kostenintensiver Fälle.

Derzeit stehen vier Hürden einer schnelleren Verbreitung agiler
Methoden im Weg:

- fehlende Flexibilität bei der Budgetierung (laut 77 Prozent der
Befragten)
- fehlende unternehmensweite agile Strategie (71 Prozent)
- fehlende Förderung der Agilität durch die Unternehmenskultur (66
Prozent)
- fehlende IT-Unterstützung für agile Softwareteams (57 Prozent)

Aus Sicht von Bain-Partner Klingan sind diese Hindernisse
überwindbar, nicht zuletzt deshalb, weil auch andere Branchen mit
solchen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Zögernde
Unternehmenslenker ermuntert er: "Drei von vier Führungskräften
machen die Erfahrung, dass agile Teams viel bessere Ergebnisse
liefern als klassische. Daraus ergibt sich ein entscheidender
Wettbewerbsvorteil in Zeiten hohen Innovationsdrucks."

Bain & Company

Bain & Company ist eine international führende
Unternehmensberatung, die Entscheider weltweit bei der
Zukunftsgestaltung unterstützt. Mit unseren 58 Büros in 37 Ländern
sind wir in unmittelbarer Nähe unserer Kunden. Wir arbeiten gemeinsam
mit ihnen daran, den Wettbewerb zu übertreffen und neue Standards in
den jeweiligen Branchen zu setzen. Partner aus unserem Ökosystem
digitaler Innovatoren ergänzen unsere Expertise und sorgen mit dafür,
dass wir für unsere Kunden bessere, schnellere und nachhaltigere
Ergebnisse erzielen. Seit unserer Gründung 1973 messen wir unseren
Erfolg am Erfolg unserer Kunden. Wir sind stolz darauf, dass wir die
höchste Weiterempfehlungsrate in der Beratungsbranche haben und dass
unsere Kunden die Börsenindizes um das Vierfache übertreffen.
Erfahren Sie mehr unter: www.bain.de, www.bain-company.ch. Folgen Sie
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Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlsplatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell


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