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Faktencheck rund um die Papiertragetaschen: Sind Papiertüten wirklich schädlich für die Umwelt? (FOTO)

Geschrieben am 18-10-2019

Frankfurt am Main (ots) -

Wissenswertes rund um den "European Paper Bag Day". An diesem Tag
soll europaweit das Verbraucherbewusstsein für Papiertragetaschen als
nachhaltige und effiziente Verpackung der Zukunft gestärkt werden.

Der Industrieverband Papier- und Folienverpackung hat dazu einen
umfangreichen Faktencheck erstellt:

Umweltfreund oder Umweltfeind? Wie nachhaltig sind Papiertüten
wirklich? Der Gebrauch von Papiertragetaschen ist auch Bestandteil
der aktuellen Müllvermeidungsdebatte. Dabei müssen die Hersteller
sich leider mit unsachlichen oder verkürzt dargestellten
Sachverhalten auseinandersetzen, die weder den Fakten entsprechen,
noch für den Umweltschutz zielführend sind oder zu nachhaltigem
Verhalten führen. Betroffen sind fast eine Viertelmillion Personen in
Europa welche in der Papierindustrie angestellt sind, davon weit über
die Hälfte im ländlichen Raum.

Zusammenfassend kann man feststellen:

- Papiertragetaschen sind kein Wegwerfgut - Papiertragetaschen
können problemlos mehrfach genutzt werden.
- Bei den Bilanzgrößen Klimarelevanz und kumulierter
Energieaufwand haben Papiertragetaschen Vorteile.
- Die Belastung durch Littering (das ungeordnete Wegwerfen von
Verpackungen ohne vorheriges Sortieren) in Deutschland ist kein
Entsorgungs- sondern ein Kommunikationsproblem.
- Trotz Littering ist festzuhalten, dass Papiertüten wenig
belastend für die Umwelt sind.
- Ordnungsgemäße Entsorgung führt zur mehrfachen Wiederverwertung
der Papierfasern.
- Das deutsche Entsorgungs- und Verwertungssystem gilt weltweit
als vorbildlich -Verpackungsmittel aus Papier haben die höchste
Recyclingquote in Deutschland (75 Prozent).

Faktencheck rund um das Thema Nachhaltigkeit von Papiertüte

Papiertragetaschen schmeißt man nicht weg!

Kunden greifen vor allem deswegen zu Papiertragetaschen, weil sie
aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, sowohl mehrfach verwendbar
als auch problemlos wiederverwertbar sind. Deshalb: Entgegen häufiger
Darstellung, sind Papiertragetaschen kein Wegwerfgut. Eine
Papiertragetasche kann ebenso wie eine Tragetasche aus anderen
Materialien vielfach wiederverwendet werden. Wie bei allen
Konsumgütern, ist hier vor allem das Konsumverhalten und die
Anwendung ausschlaggebend. Aber selbst bei der Einmalnutzung, so eine
Feststellung der Bundesregierung unter Berufung auf die Erkenntnisse
des IFEU-Instituts, liefert die Papiertragetasche gute ökologische
Kennzahlen. Papierprodukte spielen deshalb eine aktive Rolle in dem
5-Punkte-Plan des Bundesumweltministeriums "Nein zur
Wegwerfgesellschaft", in dem Stoffkreisläufe durch kluges und
hochwertiges Recycling geschlossen werden.

Verpackungsmittel haben die höchste Recyclingquote

Die Recyclingquote für Papier und Pappe erreicht in Deutschland
laut Umweltbundesamt mit 75 Prozent einen Spitzenwert.
Papiertragetaschen werden am Ende ihrer Nutzungszeit in der
Kreislaufwirtschaft wieder wertvolles Rohmaterial.

Europaweit konnte über den Zeitraum von 1991 bis 2012 die
Recyclingrate von 40 Prozent auf 72 Prozent erhöht werden. Vor dem
Hintergrund der technischen Entwicklung und weiterhin steigendem
Umweltbewusstsein, hat sich diese Tendenz in den letzten Jahren noch
verstärkt. Der Anteil von bereits recyceltem Papier bei
Papiertragetaschen wächst ebenso ständig. Europa ist damit
Spitzenreiter in der Papierrecyclingrate, weltweit beträgt diese aber
immerhin auch noch sehr gute 58 Prozent. Der Monitoring Report 2017
der European Declaration on Paper Recycling (2016 -2020) verweist
darauf, dass durchschnittlich jede Papierfaser 3,6-mal
wiederverwertet wird. Nach neuesten Erkenntnissen der Forschung sind
Papierfasern übrigens schier unbegrenzt recycelbar. Frühere
Untersuchungen gingen von einer möglichen siebenfachen
Wiederverwertung aus. Widerlegt hat das jetzt die TU Darmstadt.
Demnach sind Recyclingzyklen von Papierfasern nahezu unbegrenzt.

Seit 1990 ist der CO2 Ausstoß pro Tonne in der Papierproduktion um
43 Prozent reduziert worden. Die Tendenz ist weiterhin sinkend. Oft
werden hier falsche Zahlen genannt, bei denen das in Bäumen
enthaltene CO2 mitberechnet wird. Da die Bäume aber nachgepflanzt
werden, ist das ein Nullsummenspiel.

Littering ist kein Entsorgungs - sondern ein reines
Kommunikationsproblem

Der IPV und seine Mitglieder bekennen sich zur Förderung
zielgerichtete Maßnahmen für den Umweltschutz. Wir sehen es als
unsere Aufgabe an, das Bewusstsein für nachhaltiges Konsumverhalten -
inklusive Entsorgung - weiter zu sensibilisieren. Nicht nur in
Deutschland, sondern auch im internationalen Umfeld. Ziel muss es
sein, insbesondere dort wo bislang noch erhebliche Defizite zu
beobachten sind, Wertstoffkreisläufe zu implementieren, damit die
Wertstoffe nicht in der Landschaft und in den Meeren landen, sondern
wie in Deutschland gesammelt und wiederverwertet werden. Leider
werden auch Produkte aus Papier und Karton achtlos in der Natur
entsorgt. Dies sieht nicht nur unschön aus, es entzieht auch dem
Recycling-Kreislauf wertvolle Ressourcen. Es ist dennoch
festzuhalten, dass Papiertragetaschen fast vollständig aus Holzfasern
bestehen und somit biologisch unproblematisch abbaubar sind.

Nachwachsender Rohstoff für eine nachhaltige Zukunft

Neben Altpapier und Rezyklat wird Zellstoff, ein natürlich
nachwachsender Rohstoff, bei der Papierherstellung eingesetzt. Das
verbessert die Ökobilanz der Papiertüte zusätzlich. Denn die
nachwachsenden Wälder entnehmen der Umwelt CO2. Der Zellstoff, der
als Rohstoff für Papiertragetaschen verwendet wird, stammt zum
überwiegenden Teil aus kontrolliert nachhaltiger Forstwirtschaft. Die
deutsche Papierindustrie bezieht ihre Rohstoffe aus nachhaltigen
Forstwirtschaften, bei denen für jeden geschlagenen Baum drei bis
vier Bäume nachwachsen. Die Welternährungs und
Landwirtschaftsorganisation (FAO) berechnet den Waldzuwachs auf der
Nordhalbkugel mit fünf Prozent im Jahr. In Europa haben sich in den
vergangenen 20 Jahren die Wälder ausdehnen können und absorbieren
dementsprechend auch mehr Kohlendioxid. Der Einsatz von Papier aus
einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder verhindert dabei in
vielen Ländern die unkontrollierte Abholzung dieser Bestände
zugunsten von Agrarflächen.

Wasser und Bedruckung in der Papierproduktion

Auch dieser Produktionsprozess erfolgt nachhaltig. Der spezifische
Energieverbrauch zur Herstellung von Papier und Karton hat sich in
den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert. So werden aktuell
56 Prozent der in Europa für die Papierherstellung eingesetzten
Energie aus Biomasse gewonnen. Allein in den skandinavischen Ländern
stammt über zwei Drittel der Energie aus regenerativen
Energiequellen. Zur Papierherstellung wird Wasser benötigt. Aber es
wird nicht verbraucht, sondern nach der Benutzung und Klärung wird es
wieder neu eingesetzt. Die meisten Papierfabriken verfügen über
eigene Kläranlagen vor Ort. 93 bis 97 Prozent des Wassers wird so
direkt wieder dem Kreislauf zugeführt. Tatsächlich wird fast gar kein
Wasser für die Herstellung von Papier verbraucht. Denn nach
Verdunstung oder Recycling wird annähernd 100 Prozent des
eingesetzten Wassers wiederverwendet. Nur ein minimaler Anteil bleibt
dauerhaft im Produkt gebunden.   

Wie kommt dann die Aussage zustande, dass 10 Liter Wasser pro
Kilogramm Papier benötigt wird? 

Das Wasser wird mehrfach im Kreislauf genutzt und Wasser, das
verdunstet oder sich im Klärprozess befindet, wird natürlich direkt
ersetzt, um den Produktionsprozess nicht zu unterbrechen. Die
Literangabe ist die gerechnete Menge Wasser, die für die Herstellung
eines Kilogramms gebraucht wird - nicht verbraucht. Tatsächlich gibt
es auch keine Einheitswerte. Auch sagt der Wassergebrauch nichts über
die Nachhaltigkeit der Produktion aus. Die meisten Papierfabriken
befinden sich an Seen und Flüssen, wo die zeitweilige Entnahme keinen
Einfluss auf Fauna und Flora hat.

Der Umweltaspekt setzt sich auch in der für die Werbewirksamkeit
wichtigen Bedruckung der Papiertragetaschen fort. Die deutschen
Hersteller von Papiertragetaschen verwenden zu 100 Prozent
wasserbasierte Druckfarben. Auch das spricht für die nachhaltige
Arbeitsweise der Branche.



Pressekontakt:
SIEGBERG Kommunikation
Guido Müller
Leimbachstraße 240
57074 Siegen
mueller@siegberg-pr.de
0177/4648258

Original-Content von: IPV Industrieverband Papier- und Folienverpackung e.V., übermittelt durch news aktuell


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