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Ermittlungen nach FAKT-Recherchen gegen Tierversuchslabor in Niedersachsen

Geschrieben am 11-10-2019

Leipzig (MDR) (ots) - Das Veterinäramt Harburg hat gegen das Labor
LPT (Laboratory Pharmacology and Toxicology) ein Verfahren wegen
Rechtsverstößen gegen den Tierschutz eingeleitet. "FAKT" und die
"Süddeutsche" hatten der Behörde im Vorfeld Bilder vorgelegt, die in
der Einrichtung entstanden sein sollen. Die Aufnahmen stammen von
Cruelty Free International und der SOKO Tierschutz. Sie zeigen Hunde,
die stark bluten, gefesselte Affen, die sich offenbar gegen die
Fixierung wehren und Katzen, denen mit Gewalt Blut abgenommen wird.

Auf Anfrage von "FAKT" und der "Süddeutschen" erklärte LPT, in dem
Unternehmen würden präklinische Studien durchgeführt, bevor
Substanzen am Menschen getestet werden würden. Bisher habe es von den
Behörden keine Beanstandungen an der Tierhaltung gegeben.

Kontrolle nach Hinweisen von "FAKT" und "Süddeutsche"

Thorsten Völker, Leiter des Veterinäramts Harburg, erklärt: "Nach
meinem Eindruck haben wir hier Käfige in der Größe von ungefähr einem
Kubikmeter. Und das ist definitiv nicht ausreichend, um Affen dort
dauerhaft zu halten. Das bedeutet, dass wir es hier mit einem
Rechtsverstoß zu tun haben." Zu dieser Einschätzung ist die Behörde
nach einer Kontrolle in der Einrichtung in Niedersachsen gekommen.
Ein Verfahren des Veterinäramtes gegen den Betreiber läuft bereits.
Weitere Ermittlungen sollen folgen.

Für Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz sind die derzeitigen
Zustände unhaltbar. "In Tierversuchen wie bei der LPT darf man mit
Tieren Sachen machen, die einen normalerweise ins Gefängnis bringen
würden", zieht der Tierschützer eine bittere Bilanz.

Deutschland hält EU-Vorgaben nicht ein

Doch nicht nur von Tierschützern kommt seit vielen Jahren Kritik
an der Situation in deutschen Versuchslabors. Wegen 20 Mängeln führt
die EU-Kommission seit Oktober 2018 ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen die Bundesrepublik. Europäische Vorgaben seien nicht in
nationales Recht überführt worden, so der Vorwurf der Brüsseler
Kommission.

Renate Künast, frühere Landwirtschaftsministerin und jetzt
tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen, zählt drei Kritikpunkte
auf: "Die Sachkunde von Personen, die Versuche durchführen, ist nicht
ausreichend geregelt. Tierärzte müssen bei den Versuchen nicht dabei
sein. Unglaublich eigentlich. Die Kontrollen sind unzureichend, weil
es keine Schwerpunktprüfungen gibt. Schwere Mängel." Diese Mängel hat
das Landwirtschaftsministerium inzwischen eingeräumt. Für Korrekturen
hat es die EU um einen Aufschub bis November 2020 gebeten.

Mehr dazu in "FAKT" am 15.10.2019, 21:45 Uhr im ERSTEN und unter:
www.mdraktuell.de



Pressekontakt:
Ansprechpartner: Burkhard Kunst 0341-300 4564 burkhard.kunst@mdr.de

Original-Content von: MDR Exklusiv-Meldung, übermittelt durch news aktuell


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