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Mehrheit der deutschen Mittelständler sieht einem möglichen harten Brexit gelassen entgegen

Geschrieben am 11-10-2019

Frankfurt am Main (ots) -

- 60% der Unternehmen erwarten keine Auswirkungen durch Austritt
des Vereinigten Königreichs aus der EU
- Ein Viertel der Firmen befürchtet negative Effekte
- 15% der exportorientierten Dienstleister erhoffen sich positive
Auswirkungen

In den Gesprächen zwischen dem Vereinigten Königreich und der
Europäischen Union über den Brexit überschlagen sich tagtäglich die
Ereignisse. Die Möglichkeit eines ungeregelten Austritts der Briten
aus der EU zum 31. Oktober 2019 steht nach wie vor im Raum. Die
meisten deutschen Mittelständler sehen dem Ganzen allerdings gelassen
entgegen, wie eine im September durchgeführte repräsentative
Befragung von KfW Research zeigt: Rund 60 % der kleinen und mittleren
Unternehmen mit maximal 500 Mio. EUR Jahresumsatz erwarten auch bei
einem harten Brexit keine Auswirkungen auf ihre Geschäfte. Ein
Viertel der Unternehmen allerdings befürchtet Nachteile.

Bei vielen von ihnen dürfte es die Sorge um die Konjunktur sein,
die die Erwartungen trübt: Von den rund 17 % der Mittelständler, die
einen ungeregelten Brexit als eines der größten Risiken für die
deutsche Konjunktur sehen, erwarten mehr als die Hälfte negative
Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Darüber hinaus dürften einige
Mittelständler auch direkt betroffen sein - beispielsweise, weil sie
in das Vereinigte Königreich exportieren. Entsprechend rechnen vier
von zehn Mittelständlern, deren Auslandsumsatz mehr als 10 % des
Gesamtumsatzes ausmacht, mit Nachteilen für ihr Unternehmen im Falle
eines harten Brexits. Besonders stark betroffen dürften exportstarke
Mittelständler aus dem Verarbeitenden Gewerbe sein, für die ein
wichtiger Absatzmarkt wegbrechen könnte. Mehr als 60 % von ihnen
erwarten bei einem ungeregelten Austritt negative Auswirkungen auf
ihr Geschäft.

Demgegenüber gehen einige Dienstleister davon aus, dass sie von
einem harten Brexit sogar profitieren könnten. Unter den
exportstarken Dienstleistern, zu denen unter anderem Rechts-,
Steuer-, und Wirtschaftsberatungen zählen, gibt es einen relativ
hohen Anteil von 15 %, der eher positive Effekte auf das eigene
Unternehmen erwartet. Der sinkende Wettbewerbsdruck durch
Konkurrenten aus dem Vereinigten Königreich dürfte hier eine Rolle
spielen, aber auch der erhöhte Beratungsbedarf von Unternehmen, die
ihre Geschäftsbeziehungen nach einem harten Brexit neu ordnen müssen.

Nur wenige Mittelständler haben sich umfassend auf einen harten
Brexit vorbereitet. Vier von fünf haben keinerlei Vorkehrungen
getroffen, da sie sich nicht unmittelbar betroffen sehen. Jeder
zwanzigste sieht sich betroffen, fühlt sich jedoch gut gerüstet.
Einem ungeregelten Brexit mit Sorge entgegensehen dürften dagegen die
rund 13 % der Mittelständler, die nach eigener Einschätzung davon
betroffen wären, aber noch nicht oder nur unzureichend darauf
vorbereitet sind.

"Kurz vor einem möglichen harten Brexit bleibt der deutschen
Mittelstand weitestgehend gelassen: Nur einem kleinen Teil der
Unternehmen treibt das Szenario Sorgenfalten auf die Stirn. Die
allermeisten befürchten jedoch keine Nachteile für ihre Geschäfte -
und einige könnten sogar profitieren", fasst KfW-Ökonomin Dr.
Jennifer Abel-Koch die Befragungsergebnisse zusammen.

Hinweis:

Die Ergebnisse der Befragung von KfW Research zu den
Brexit-Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand sind abrufbar
unter: http://ots.de/oYrNIX

Zum Datenhintergrund:

Die repräsentativ hochgerechneten Ergebnisse basieren auf einer
ergänzenden Befragung zum KfW-Mittelstandspanel im Zeitraum vom 11. -
23. September 2019 unter rund 2.000 kleinen und mittleren Unternehmen
mit einem Jahresumsatz bis zu 500 Mio. EUR. Weitere Informationen zum
KfW-Mittelstandspanel:
www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/KfW-Mittelstandspanel.html



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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