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Stichprobe zu Händlerpreisen auf dem Marketplace: Euro-Rebellion gegen Amazon - Alle Anbieter offerierten im eigenen Shop zumeist weitaus günstigere Preise (FOTO)

Geschrieben am 18-09-2019

Düsseldorf (ots) -

Rund die Hälfte der Onlineshopper wickelt mittlerweile den Kauf im
Imperium von Amazon ab. Dafür sorgt vor allem die Fülle an Artikeln
und Händlern auf dem Marketplace. Doch die Bequemlichkeit kommt teuer
zu stehen. Denn viele der gewerblichen Verkäufer offerieren im
eigenen Shop weitaus bessere Preise. Fast ein Fünftel waren die
Offerten auf Amazon teurer. Das belegt eine Stichprobe der
Verbraucherzentrale NRW.

Studien zeigen: Zwei von drei Verbrauchern starten ihre
Shoppingtour auf Amazon und weit über die Hälfte beendet sie da auch
- mit einem Klick auf den "Jetzt kaufen"-Button. Solch Erfolg hat
seinen Grund. Der Branchenführer besticht vor allem in punkto
Auswahl. Schließlich liegen im Online-Schaufenster neben den
ungezählten Produkten von Amazon auch abermillionen Artikel tausender
Händler auf dem Marketplace.

So entsteht der Eindruck, der Besuch bei Amazon garantiere einen
hervorragenden Überblick über die Vielfalt des Webs. Eine
Fehleinschätzung der teuren Art.

Was viele nämlich nicht wissen: Ein Großteil der Anbieter auf dem
Marketplace verkauft seine Waren auch im eigenen Shop. Und das zu
oftmals krass unterschiedlichen Preisen.

Das jedenfalls zeigte eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW
bei 20 Händlern, die auf dem Amazon-Marketplace und im eigenen Shop
auf Kundenfang gingen. Für jeweils fünf Produkte, die die Händler
parallel anboten, verglichen die Tester zeitgleich die Preise.

Dabei handelte es sich fast ausschließlich um von Amazon
hervorgehobene Produkte: entweder mit einem orangenen Balken
("Bestseller Nr. 1") oder mit einem schwarzen ("Amazon's Choice"),
der unter anderem für "preisgünstig" steht.

Das Ergebnis verblüfft. Denn es galt die Produkt-Faustregel: ein
Händler - zwei Preise. Und bei 98 der 100 Produkte fand sich der
niedrigste Preis im Händler-Shop. Lediglich zweimal hatte die
Dependance beim Branchenprimus die Nase vorn. Die Unterschiede in der
Kalkulation waren beeindruckend. Der Gesamtpreis inklusive Lieferung
für alle 100 Artikel lag am Marketplace fast ein Fünftel (18 Prozent)
über dem Preis im Händlershop.

Einzelbeispiele zeigten noch drastischere Ausmaße. Ein
Kaffeeautomat etwa wurde im eigenen Onlineshop für 673 Euro verkauft.
Bei Amazon waren dagegen 840 Euro fällig - satte 167 Euro mehr. Einen
Kranwagen wiederum hievte ein Lego-Händler von nahezu 181 Euro
(eigener Shop) auf luftige 251 Euro (Amazon).

Der Grund für solche Preisdifferenzen: Für die Präsenz auf dem
Marketplace kassiert Amazon satte Stand- und Verkaufsgebühren von oft
15 Prozent und mehr. Kosten, die im eigenen Onlineshop entfallen.

Das nutzten offenbar alle Marketplace-Händler in der Stichprobe,
um dort deutlich billiger zu verkaufen. Und das gilt bisweilen selbst
dann, wenn sie den Top-Preis bei Amazon ausrufen.

Beispiel gefällig: Eine Espressomaschine, die ein Technikanbieter
bei Amazon zum absoluten Bestpreis von rund 151,16 Euro verkaufte,
fand sich im Technik-Shop selbst für schlappe 123,95 Euro. Insgesamt
zwölfmal im 100er-Check schlug der Preis im Händlershop sogar den
Bestpreis bei Amazon.

Doch Obacht: Für Schnäppchenjäger und versierte Verbraucher ist
auch das kein gesetzter Referenzpreis. Wenn die Entscheidung für ein
Produkt gefallen ist, legen sie auf dem Weg zum "Jetzt-kaufen"-Button
einen Zwischenstopp ein: bei mindestens einer Preissuchmaschine.

Und die bringt vielfach Erfreuliches aufs Display: noch niedrigere
Preise. Als Motivationsbeispiel taugt der Kaffeeautomat, der auf
Amazon für 840 Euro und im eigenen Shop für weitaus schmalere 673
Euro vertickt wurde. Der Bestpreis eines Konkurrenten aus der
Suchmaschine lautete auf 613 Euro - weitere satte 60 Euro Ersparnis.



Pressekontakt:
Georg Tryba
0211/38 09 108
georg.tryba@verbraucherzentrale.nrw

Original-Content von: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V., übermittelt durch news aktuell


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