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Roboter: Deutschland weltweit auf Rang Drei - IFR stellt neuen Statistikbericht World Robotics vor (FOTO)

Geschrieben am 18-09-2019

Frankfurt (ots) -

Deutschland zählt mit einer Roboterdichte von 338 Einheiten pro
10.000 Arbeitnehmern im internationalen Vergleich zu den am stärksten
automatisierten Volkswirtschaften. Nach Singapur und Südkorea
rangiert die Bundesrepublik weltweit auf Rang Drei. Die Zahl der
verkauften Industrie-Roboter stieg 2018 um 26 % auf fast 27.000
Einheiten - ein neuer Rekord. Angetrieben wurden die Installationen
hauptsächlich von der Automobilindustrie. Das berichtet die
International Federation of Robotics (IFR).

Weltweit zeigt der World Robotics Report einen globalen
Rekordverkaufswert von 16,5 Milliarden US-Dollar für 2018. 422.000
Einheiten wurden ausgeliefert (2018) - ein Plus von 6 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Für 2019 prognostiziert IFR weltweit eine
Wachstumspause auf dem Rekordniveau von 2018, erwartet aber von 2020
bis 2022 ein durchschnittliches Wachstum von 12 Prozent pro Jahr.

"Wir haben 2018 weltweit eine dynamische Entwicklung mit neuem
Umsatzrekord gesehen, auch wenn die Haupt-Roboterkunden - die
Automobil- und Elektronikindustrie - ein schwieriges Jahr hatten",
sagt Junji Tsuda, Präsident der International Federation of Robotics.
"Der Handelskonflikt zwischen den USA und China bringt Unsicherheit
für die Weltwirtschaft mit sich - die Kunden neigen dazu,
Investitionen zu verschieben. So ist es bemerkenswert, dass die Marke
von 400.000 Roboterinstallationen pro Jahr weltweit überschritten
wurde. Der längerfristige Ausblick zeigt, dass der anhaltende
Automatisierungstrend und die weiteren technischen Verbesserungen zu
einem zweistelligen Wachstum führen werden - mit schätzungsweise rund
584.000 Einheiten im Jahr 2022."

Asien, Europa und Amerika - Überblick

Asien ist der weltweit größte Industrieroboter-Markt. Im Jahr 2018
ergab sich für die drei größten asiatischen Märkte ein
differenziertes Bild: Die Investitionen in China und der Republik
Korea gingen zurück, während die Investitionen in Japan deutlich
zunahmen. Insgesamt wuchs Asien um ein Prozent. Roboterinstallationen
im zweitgrößten Markt Europa stiegen um 14 Prozent und erreichten zum
sechsten Mal in Folge einen neuen Höchststand. In Amerika erreicht
die Wachstumsrate ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr,
ebenfalls zum sechsten Mal in Folge einen neuen Höchststand.

Die fünf wichtigsten Märkte weltweit

74 Prozent der globalen Installationen im Jahr 2018 entfallen auf
fünf Hauptmärkte: China, Japan, die Vereinigten Staaten, Republik
Korea und Deutschland.

China bleibt mit einem Anteil von 36 % der Gesamtinstallationen
größter Industrieroboter-Markt. Im Jahr 2018 wurden rund 154.000
Einheiten installiert. Das ist ein Prozent weniger als im Vorjahr,
aber mehr als die Anzahl der installierten Roboter in Europa und
Amerika gesamt. Der Wert der Installationen erreichte 5,4 Milliarden
USD - 21 % mehr als 2017.

Chinesische Roboteranbieter steigerten ihren Marktanteil im Inland
um 5 Prozentpunkte (2018: 27 % vs. 2017: 22 %). Dieses Ergebnis steht
im Einklang mit der chinesischen Politik, einheimische Hersteller zu
fördern. Die Installationen ausländischer Roboterlieferanten
(einschließlich der in China von nicht-chinesischen Lieferanten
produzierten Einheiten) sanken dagegen um 7 % auf rund 113.000
Einheiten (2017: rund 122.000 Einheiten). Dieser Rückgang ist auch
auf eine Abschwächung der Automobilindustrie zurückzuführen.

Der Roboterabsatz in Japan stieg um 21 % auf rund 55.000 Einheiten
und stellte damit den höchsten Wert dar, den das Land je erreicht
hat. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 17 % seit 2013
ist für einen Markt mit einer bereits hoch automatisierten
Industrieproduktion bemerkenswert. Japan ist der weltweit führende
Industrieroboterhersteller und lieferte 2018 insgesamt 52 % des
weltweiten Absatzes.

Die Roboterinstallationen in den USA stiegen das achte Jahr in
Folge auf einen neuen Höchststand und erreichten rund 40.300
Einheiten im Jahr 2018. Das sind 22 % mehr als 2017. Seit 2010 ist
der anhaltende Automationstrend in der Produktion ein wichtiger
Wachstumstreiber in allen US-Fertigungsindustrien, um die
Wettbewerbsfähigkeit sowohl auf dem heimischen als auch auf dem
globalen Markt zu stärken. Bei den jährlichen Roboterinstallationen
haben die USA die Republik Korea vom dritten Platz abgelöst.

Die jährlichen Roboterinstallationen in der Republik Korea gingen
um 5 % zurück - 2018 wurden rund 38.000 Einheiten verkauft. Der
Robotermarkt hängt stark von der Elektronikindustrie ab, die ein
schwieriges Jahr hatte. Dennoch sind die Installationen seit 2013 im
Durchschnitt pro Jahr um 12 % gestiegen.

Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit und mit
großem Abstand die Nummer eins in Europa, gefolgt von Italien und
Frankreich. 2018 lag der Anteil des Landes am europäischen
Gesamtmarkt bei 35% aller Verkäufe. Zudem entfallen 40% des
europaweiten operative Bestands an Industrie-Robotern auf
Deutschland.

Weltweiter Robotereinsatz aufgeschlüsselt nach Branchen

Die Automobilindustrie ist nach wie vor der weltweit größte
Anwender von Robotern mit einem Anteil von fast 30 % am Gesamtangebot
(2018). Nach einem sehr starken Jahr 2017 mit einem Anstieg der
Installationen um 21 % wurde dieses Niveau gehalten und 2018 leicht
um 2 % erhöht. Investitionen in neue Automobilproduktionskapazitäten
und in die Modernisierung haben die Roboter-Nachfrage beflügelt. Der
Einsatz neuer Materialien, die Entwicklung energieeffizienter
Antriebssysteme und der starke Wettbewerb auf allen wichtigen
Automobilmärkten führten zu Investitionen. 79 % der Installationen
von Industrierobotern fanden dabei in 5 Schlüsselmärkten statt: China
(39.351 Einheiten), Japan (17.346 Einheiten), Deutschland (15.673
Einheiten), die Vereinigten Staaten (15.246 Einheiten) und die
Republik Korea (11.034 Einheiten). Interessant: Indien, nach der
OICA-Produktionsstatistik viertgrößtes Fahrzeugherstellerland der
Welt, hat nur knapp 2.100 Industrieroboter in seiner
Automobilindustrie installiert.

Die Elektro- und Elektronikindustrie stand kurz davor, die
Automobilindustrie als wichtigsten Kunden für Industrieroboter im
Jahr 2017 zu ersetzen. Im Jahr 2018 ging die weltweite Nachfrage nach
elektronischen Geräten und Komponenten jedoch deutlich zurück. Diese
Branche ist wahrscheinlich am stärksten von der Handelskrise zwischen
den USA und China betroffen, da die asiatischen Länder bei der
Herstellung elektronischer Produkte und Komponenten führend sind.
Roboterinstallationen in dieser Branche sanken um 14 % von ihrem
Höchststand mit rund 122.000 Einheiten im Jahr 2017 auf 105.000
Einheiten im Jahr 2018.

79 % der gesamten Installationen in der Elektro- und
Elektronikindustrie wurden in drei Ländern mit großen
Produktionsstätten installiert: China (43 %), Republik Korea (19 %),
Japan (17 %). Vietnam verzeichnete 2017 einen einmaligen Anstieg der
Installationen, der von einigen Großprojekten (7.080 Einheiten)
getragen wurde, aber 2018 (689 Einheiten) zurückging.

Die Metallindustrie und der Maschinenbau etablierten sich als
drittgrößte Kundenindustrie. Im Jahr 2018 machten Installationen 10 %
der Gesamtnachfrage aus. Sowohl Hersteller von Metallprodukten (ohne
Automobilteile) als auch Hersteller von Industriemaschinen haben in
den letzten Jahren erheblich in Roboter investiert. Die
Installationen stiegen 2018 auf rund 43.500 Einheiten. Das ist ein
Prozent weniger als im Rekordjahr 2017 (44.191 Einheiten). Die
Metallindustrie war die größte Abnehmerindustrie in Finnland (44 %),
Schweden (42 %), der Schweiz (40 %), Belgien (30 %), Österreich (27
%), Italien (26 %) und Dänemark (21 %).

Roboter für den kollaborativen Einsatz von Mensch und Maschine
(Cobots)

World Robotics 2019 analysiert erstmals den Markt für
kollaborative Industrieroboter (Cobots). Diese Roboter sind so
konzipiert, dass sie Aufgaben im gleichen Arbeitsbereich wie
menschliche Arbeiter ausführen können. Die IFR-Definition besagt,
dass ein Cobot notwendigerweise ein Industrieroboter im Sinne der ISO
8372:2012 ist. Trotz der sehr starken medialen Aufmerksamkeit für
diese Roboter ist die Anzahl der installierten Einheiten mit einem
Anteil von nur 3,24 % immer noch sehr gering. Im Jahr 2018 waren das
weniger als 14.000 von mehr als 422.000 installierten
Industrierobotern. Im Vorjahr waren es rund 11.100 Cobot-Einheiten.
Von 2017 bis 2018 stiegen die jährlichen Installationen von Cobots um
23 %.

Hinweis: Über den globalen Umsatzwert

Der jährliche globale Umsatzwert von 16,5 Milliarden USD im Jahr
2018 ist eine Hochrechnung, die auf den Einschätzungen verschiedener
nationaler Roboterverbände für deren jeweilige Heimatmärkte basiert.
Diese umfassen nur die Roboter. Rechnet man Software,
Peripheriegeräte und Systemtechnik hinzu, so ergibt sich ein Wert von
schätzungsweise 50 Milliarden US-Dollar.

Download-Link im IFR-Newsroom: http://ots.de/uX4QGm

Über IFR

The International Federation of Robotics: www.ifr.org
Das IFR Statistical Department stellt Branchendaten für folgende
statistische Jahrbücher bereit:

World Robotics - Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen
Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält
statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach
Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen
technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder
sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Mit der
Roboterdichte, d.h. der Anzahl von Robotern je 10.000 Beschäftigten,
wird zudem ein Maß für den Automationsgrad angeboten. World Robotics
- Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite
Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen, Fallstudien und
internationale Forschungsstrategien zu Servicerobotern. Die Studie
wird in Zusammenarbeit mit unserem Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart
erarbeitet.



Pressekontakt:
International Federation of Robotics
PRESS OFFICE
econNEWSnetwork
Carsten Heer
Telefon +49 (0) 40 822 44 284
E-Mail: press@ifr.org

Original-Content von: The International Federation of Robotics, übermittelt durch news aktuell


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