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E.ON/RWE Deal von der EU-Kommission genehmigt: Eine Entscheidung mit fatalen Folgen (FOTO)

Geschrieben am 17-09-2019

Hamburg (ots) -

Der Ökostromanbieter LichtBlick kritisiert den Beschluss der
EU-Kommission, E.ON die Übernahme der Innogy zu genehmigen. "Der
Zusammenschluss der zwei mit Abstand größten deutschen
Energiekonzerne ist eine weitere Zäsur für den deutschen
Energiemarkt. Wettbewerb und Innovation werden auf der Strecke
bleiben - Verbraucher und der Industriestandort Deutschland insgesamt
die Zeche zahlen müssen" so Gero Lücking, Geschäftsführer
Energiewirtschaft der LichtBlick SE. "Eine solche Machtkonzentration
hat es im deutschen Energiemarkt noch nie gegeben."

E.ON kann nun mit Beginn des nächsten Jahres die Sparten Netz und
Vertrieb der bisherigen RWE-Tochter Innogy übernehmen. Im Gegenzug
bündelt RWE die gesamte Stromerzeugung beider Konzerne unter einem
Dach. Durch eine 16,7 prozentige Beteiligung der RWE an E.ON sichern
sich beide Konzerne in ihren Strategien gegeneinander ab.

Von insgesamt 14 Millionen Strom- und Gaskunden in Deutschland
wird die neue E.ON in Deutschland gerade einmal 266.000
Heizstromkunden abgeben müssen. Hinzu kommt, dass E.ON den Betrieb
von 34 Ladesäulen an deutschen Autobahnen wird aufgeben müssen. In
Ungarn dagegen muss die E.On als Voraussetzung der Fusion das gesamte
Stromkundengeschäft abgeben. In der Tschechischen Republik wird
Innogy sich vom gesamten Strom- und Gaskundengeschäft trennen müssen,
um den Auflagen der EU-Kommission gerecht zu werden.

"Die Auflagenentscheidung der EU für den deutschen Markt wirkt
geradezu lächerlich. Sie greift viel zu kurz und kann kein Korrektiv
für die entstehenden Wettbewerbsnachteile sein. E.ON wird so stark
wie nie", so Gero Lücking.

Trotz des Verkaufs der Heizstromkunden wird die neue E.ON durch
die hinzugekommenen Anteile von Innogy, eprimo sowie verschiedene
Stadtwerke-Beteiligungen im Heizstrommarkt zukünftig deutlich mehr
Kunden als derzeit versorgen können. Bei den Ladestationen an den
Autobahnen wird E.ON nach wie vor knapp 50 Prozent aller Ladesäulen
betreiben und damit marktbeherrschend bleiben.

Auf zwei Drittel der Fläche wird die neue E.ON zu Deutschlands
größtem Stromanbieter - mit dort über 70 Prozent Marktanteil. Mit 160
Strom-Marken, 840 Strom-Tarifen und gut gefüllten Kassen wird E.ON
den Wettbewerb nach Belieben beherrschen. Der Kunde wechselt zu einer
anderen Marke, ohne zu merken, dass er in der E.ON-Welt bleibt.

Die neue E.ON wird - inklusive ihrer über 300 Beteiligungen - rund
20 Millionen Zählpunkte in Deutschland kontrollieren. Sie ist damit
im gerade erst entstehenden Smart-Metering-Geschäft von Anfang an
marktbeherrschend und wird zugleich zum führenden Datenkonzern in der
Energiewirtschaft.

Durch die Übernahme von Innogy wird E.On auch im Zukunftsfeld der
Ladeinfrastruktur für Elektroautos mit einem dreimal so hohen
Marktanteil wie die Nummer Zwei mit Abstand größter
E-Tankstellen-Betreiber. Da der Konzern auf zwei Drittel der Fläche
Deutschlands auch die Stromnetze betreiben wird und zu erwarten ist,
dass er in diesen Gebieten auch die Ladeinfrastruktur ähnlich
aggressiv ausbauen wird wie Innogy in den ehemaligen RWE-Netzen, wird
E.ON diese schon heute dominierende Stellung zu einer
marktbeherrschenden Stellung ausbauen.

Dazu erklärt Gero Lücking: "Diese Entscheidung ist ein Bruch mit
der bisherigen wettbewerbsfreundlichen Praxis der EU-Kommission. Mit
diesem Deal werden jegliche Fortschritte der
Strommarkt-Liberalisierung der vergangenen 20 Jahre zunichte gemacht.

Wir können nicht nachvollziehen, dass dieser Deal gerade für
Deutschland faktisch ohne gravierende Auflagen einfach so
durchgewunken wird. Wenigstens die konsequente Trennung der drei
Geschäftsbereiche Strom- und Gasnetze, Messen und Daten (smart
metering) sowie Vertrieb hätte die Wettbewerbskommission durchsetzen
müssen (ownership unbundling). So wird die Marktdominanz der E.ON
zementiert und der Energiewende ein Bärendienst erwiesen", so Lücking
weiter. LichtBlick prüft als nächstes die Möglichkeit einer Klage am
Gericht der Europäischen Union (EuG).

Weitere Aspekte und Hintergründe zu dem Thema finden Sie auf
http://lichtblick.de/presse



Pressekontakt:
Volker Walzer, Pressesprecher, LichtBlick SE, Zirkusweg 6, 20359
Hamburg, Tel: 040 / 6360-1260, E-Mail: volker.walzer@lichtblick.de
LichtBlick auf Twitter: @lichtblick_de

Original-Content von: LichtBlick SE, übermittelt durch news aktuell


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