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Deutscher Umweltpreis an Bodenwissenschaftlerin und Reinigungsmittel-Unternehmer / Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner (München) und Reinhard Schneider (Mainz) am 27.10. in Mannheim geehrt (FOTO)

Geschrieben am 13-09-2019

Osnabrück (ots) -

Die Bodenwissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner (60) von
der Technischen Universität München und der Unternehmer Reinhard
Schneider (51) aus Mainz, der mit seiner Firma Werner & Mertz in der
Wasch- und Reinigungsmittelbranche auf ganzheitliche nachhaltige
Produktion setzt, werden 2019 je zur Hälfte mit dem mit 500.000 Euro
dotierten Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU) ausgezeichnet. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betonte
heute bei der Bekanntgabe der neuen Preisträger, sie seien
"Schrittmacher im Umweltschutz, die Zukunftslösungen liefern für die
enormen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart. Wir brauchen
fundamentale ökonomische, politische und technologische
Veränderungsprozesse auf allen Ebenen, um zu einer wirklich
nachhaltigen Entwicklung zu finden." Der Preis wird am 27. Oktober in
Mannheim von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Eine der einflussreichsten Bodenwissenschaftlerinnen der Welt

Bonde betonte heute, Kögel-Knabner als eine der renommiertesten
und einflussreichsten Bodenwissenschaftlerinnen der Welt sei es
gelungen, die zentrale Rolle des im Vergleich zu Luft und Wasser in
seiner Bedeutung "fatal unterschätzten" Umweltmediums Boden in den
Fokus zu rücken. Meilenstein ihrer Forschungen sei die Entdeckung
gewesen, wie Kohlenstoff als organische Substanz im Boden gebunden
wird. Denn Böden seien über die Aufnahme des klimaschädigenden
Kohlenstoffdioxids aus der Luft durch Pflanzen zwar einerseits einer
der weltgrößten Speicher für Kohlenstoff, aber beim
Zersetzungsprozess der Pflanzen gäben sie andererseits auch
Treibhausgase frei. Deshalb sei ihre Funktion wichtig für das Klima -
und den Verlauf des Klimawandels. Bonde: "Aus ihrer Forschungsarbeit
ergab sich ein völlig neues Verständnis für die Kapazität von Böden,
Kohlenstoff aufzunehmen und zu speichern. Vor allem aber lieferte
Kögel-Knabner Antworten auf die Frage, auf welchen Böden eine
Kohlenstoffspeicherung nachhaltig möglich ist, um dem Klimawandel
entgegenzuwirken."

Umweltveränderungen im Boden überwachen und Vorsorgemaßnahmen
ergreifen

Aber auch für die Nährstoffdynamik, die weltweite
Ernährungssicherung, den Bodenschutz und die Biodiversität seien
Kögel-Knabners Arbeiten bedeutsam. Bonde: "Vier von neun
Belastungsgrenzen unseres Planeten sind durch den Einfluss des
Menschen bereits überschritten: Klimawandel, Biodiversität,
Landnutzung und biogeochemische Kreisläufe. Werden sie deutlich
überschritten, könnte dies das Erdsystem in einen schlechteren
Zustand versetzen. Das zu vermeiden, ist wesentlich Kögel-Knabners
Motivationsquelle für ihre Arbeit." Die Erkenntnisse zu Qualität und
Steuerungsmechanismen, Humus im Boden zu stabilisieren, erlaubten es,
über ein modifiziertes Management Umweltveränderungen im Boden zu
überwachen, frühzeitig zu erkennen und Vorsorgemaßnahmen zu
ergreifen. Böden seien Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie für
eine Vielzahl von Organismen wie Bakterien, Pilze, Regenwürmer und
Insekten.

Kögel-Knabner steht für exzellente Forschung und großes
wissenschaftspolitisches Engagement

Ein Verlust von Böden bedeute auch immer einen Verlust von
Lebensraum, aber auch von landwirtschaftlicher Produktionsfläche.
Erschwerend komme hinzu, dass es als Folge des Klimawandels in den
nächsten Jahrzehnten zu einer verstärkten Bodenerosion kommen und
sich mit der Erderwärmung das Freisetzen von Treibhausgas verstärken
werde, was an den auftauenden Permafrostböden deutlich werde. Deshalb
sei es, so Bonde, Aufgabe der Gesellschaft, das einzudämmen,
vielfältige Bodenlandschaften und damit Lebensräume zu erhalten, auch
um die Welternährung zu sichern. Dass die deutsche Bodenkunde heute
führend auf diesem Forschungsfeld sei, sei wesentlich ihr Verdienst.
Bonde: "Kögel-Knabner steht für exzellente Forschung und großes
wissenschaftliches Engagement."

Unternehmer Schneider: "Rundum-Nachhaltigkeitsstrategie mit hohem
persönlichen Engagement"

Zu Schneider stellte Bonde heraus, er habe mit seiner
"unternehmerischen Rundum-Nachhaltigkeitsstrategie und hohem
persönlichen Engagement" den Weg dafür geebnet, dass in einer
kompletten Wirtschaftsbranche Umweltinnovationen auf immer höherem
Standard hätten etabliert werden können. Er habe konsequent
ökologische Produkte in einem Massenmarkt mehrheitsfähig gemacht,
lebe Nachhaltigkeit in allen unternehmerischen Entscheidungen und
sichere sich so das Vertrauen der Verbraucher. Mit zahlreichen
Initiativen zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Entwicklung habe er
Neuland betreten: konsequentes Wiederverwerten von Altplastik etwa
aus dem Gelben Sack für neue Verpackungen, umwelt- und
gesundheitsfreundlich bedruckte Etiketten, heimische Pflanzenöle für
seine Wasch- und Reinigungsmittel statt des umstrittenen Palmkernöls
aus tropischen Regionen, freiwillige Umweltbetriebsprüfungen des
Unternehmens nach den Vorgaben der Europäischen Union - der gelebte
Nachhaltigkeitsgedanke sei "national wie international sichtbar", so
Bonde.

Rezyklat-Initiative und heimische Pflanzen als Rohstoff für
Produkte

Schneider kämpfe für eine energieschonende
Kunststoff-Wiederverwertung in einem geschlossenen Kreislauf. Als
"Pionier der Kreislaufwirtschaft", der Circular Economy, akzeptiere
er nicht, dass nur ein geringer Teil der Kunststoffe aus den Gelben
Säcken werkstofflich wiederverwertet werde. Trotz erhöhter
Produktionskosten des recycelten Plastiks habe Schneider 2012 eine
Rezyklat-Initiative mit Partnern aus Industrie, Handel und
Nichtregierungsorganisationen ins Leben gerufen, an der sich jeder
beteiligen könne. So solle der Anteil an Recyclingprodukten schnell
erhöht und im Massenmarkt etabliert werden. Rund 293 Millionen
Flaschen rein aus Altplastik seien in der von ihm in Mainz
geschaffenen Rezyklat-Flaschen-Fertigung produziert worden. Bei den
Rezepturen für die Wasch- und Reinigungsmittel der Dachmarke "Frosch"
setze er seit 2013 auf heimische Pflanzen als Rohstoffbasis, also auf
in Europa gewonnene Öle aus Flachs, Hanf oder Oliven. Die ersetzten
zunehmend das umweltkritische Palmkernöl aus tropischen Regionen.
Bonde: "Ein Mittelständler mit Haltung, der mit seiner erkennbaren
und durchgängigen Einstellung für das Thema Umweltschonung steht."



Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann
Jessica Bode

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
presse@dbu.de
www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


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