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Angst vor Datenmissbrauch im Smart Home mit künstlicher Intelligenz

Geschrieben am 03-09-2019

Berlin (ots) - +++ Umfrage: Nur jeder dritte Bundesbürger würde in
ein Smart Home mit KI ziehen +++ Sorge um Privatsphäre und vor
unerwünschten Entscheidungen +++ Unabhängige Prüfungen können
Vertrauen in künstliche Intelligenz schaffen +++ IFA in Berlin zeigt
zahlreiche Neuerungen rund um das Smart Home

Nur jeder dritte Bundesbürger (35 Prozent) würde in ein Smart Home
mit künstlicher Intelligenz ziehen. Das hat eine repräsentative
Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos unter 1.000 Personen im
Auftrag des TÜV-Verbands (VdTÜV) ergeben. In einem KI-Smart-Home
werden Lebensgewohnheiten wie zum Beispiel Heizen, Anwesenheit oder
Lebensmittelkonsum mit Hilfe intelligenter Algorithmen analysiert.
Das Smart Home optimiert dann den Energieverbrauch oder übernimmt
automatisch den Einkauf. Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent kann
sich das nicht vorstellen und 8 Prozent sind unentschlossen. "Die
Menschen wollen, dass ihre Privatsphäre auch im Smart Home gewahrt
bleibt", sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands,
im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.
Wichtigster Grund für die Zurückhaltung ist laut Umfrage die Angst,
dass künstliche Intelligenz Entscheidungen trifft, die die Befragten
nicht gut finden: Fast jeder zweite Skeptiker (48 Prozent) stimmt
dieser Aussage zu. 47 Prozent haben Sorge vor einer unrechtmäßigen
Verwendung ihrer persönlichen Daten und 44 Prozent, dass sie sich zu
stark von digitaler Technik abhängig machen. Jeder dritte Befragte,
der nicht in einem Smart Home mit künstlicher Intelligenz wohnen
will, hat Angst vor Hacker-Angriffen (34 Prozent). Bühler: "Die Sorge
vor Datenmissbrauch und Hacker-Angriffen stehen einer breiten Nutzung
intelligenter Haustechnik noch im Wege. Damit die eigenen vier Wände
zum Smart Home werden, brauchen wir klare gesetzliche Regeln für
Datensicherheit und künstliche Intelligenz."

Auf der diesjährigen IFA werden wieder zahlreiche Neuerungen rund
um das Smart Home gezeigt. Dabei spielt künstliche Intelligenz eine
immer größere Rolle. Sensoren können beispielsweise Parameter wie
Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Vibrationen oder Schließzeiten von
Fenstern und Türen messen. Kameras erfassen in der Wohnung nicht nur
unerwünschte Eindringlinge, sondern haben im Kühlschrank den
Verbrauch von Lebensmitteln im Blick oder erkennen herumliegende
Hindernisse, an denen der Saugroboter vorbeifahren können.
KI-Anwendungen werten die erhobenen Daten aus und passen ihre
Aktionen entsprechend an. Dabei lernen sie aus dem Verhalten der
Nutzer. "KI-Anwendungen im Smart Home können auch erkennen, wenn ein
Bewohner stürzt oder sich bestimmte Vitalwerte von Risikopatienten
verschlechtern, deren Zustand zu Hause überwacht wird", sagte Bühler.
"Künstliche Intelligenz im Smart Home kann das Leben nicht nur
bequemer, sondern auch sicherer machen."

Nach den Ergebnissen der Umfrage stehen 61 Prozent der Befragten
einer Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz im Smart Home
grundsätzlich positiv gegenüber. 27 Prozent sehen das negativ und 12
Prozent machen zu dieser Frage keine Angabe. "Die Umfrage zeigt auch
die Ambivalenz vieler Menschen bei der Nutzung der Technologie",
sagte Bühler. "Die Menschen wollen von den Vorteilen künstlicher
Intelligenz profitieren, fürchten aber Eingriffe in ihre Privatsphäre
und eine zu starke Abhängigkeit von der Technologie."

Aus Sicht des TÜV-Verbands sollten Systeme und Anwendungen mit
künstlicher Intelligenz daher in Abhängigkeit von ihrem Risikolevel
durch unabhängige Stellen geprüft werden. So könnte die KI einer
Gastherme oder eines Vitaldaten-Trackers für Risikopatienten anders
eingestuft werden als die eines Saugroboters. "Der Schutz vor
Hacker-Angriffen und der Schutz der Privatsphäre müssen während der
gesamten Lebensdauer intelligenter Smart Home Produkte gewährleistet
sein", betonte Bühler. Dafür müssten Gesetze und technische Standards
angepasst, Prüfkriterien entwickelt und der Zugang zu relevanten
Daten gewährleistet werden. Nicht zuletzt muss die Entwicklung von
Produkten und Anwendungen mit künstlicher Intelligenz auf der
Grundlage ethischer Standards erfolgen, damit Menschen nicht durch
die digitale Technik benachteiligt werden.

Seine politischen Forderungen zur Sicherheit künstlicher
Intelligenz hat der TÜV-Verband in seinem Positionspapier "Vertrauen
schaffen in KI-basierte Systeme" zusammengefasst. Das Papier ist
abrufbar unter: http://ots.de/RpPwK4

Methodik-Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative
Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos im Auftrag des
TÜV-Verbands unter 1.000 Personen ab 16 Jahren. Die Frage lautete:
"Nehmen Sie an, Sie hätten die Möglichkeit, aus Ihrer Wohnung
kostenlos ein Smart Home mit künstlicher Intelligenz zu machen. Darin
werden Ihre Lebensgewohnheiten z.B. Heizen, Anwesenheitszeiten oder
der Konsum von Lebensmitteln von einer künstlichen Intelligenz
analysiert. Das Smart Home optimiert dann Ihren Energieverbrauch oder
übernimmt den Einkauf. Würden Sie in einem solchen Smart Home wohnen
wollen?" Anschlussfrage: "Warum würden sie eher nicht oder überhaupt
nicht in ein solches Smart Home ziehen wollen?"

Über den TÜV-Verband: Der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) vertritt
die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenüber
Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der Verband setzt
sich für technische Sicherheit bei Produkten, Anlagen und
Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte
Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-Verband
das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer
Gesellschaft zu wahren und Vertrauen für die digitale Welt zu
schaffen.



Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de | www.twitter.com/vdtuev_news

Original-Content von: VdTÜV Verband der TÜV e.V., übermittelt durch news aktuell


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