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"Der Zauber des Augenblicks": Über die Magie von Modezeichnungen (FOTO)

Geschrieben am 02-09-2019

Stein (ots) -

Die neuen Looks, die ab dem 5. September während der Fashion Weeks
auf den Laufstegen der Mode-Metropolen zu sehen sein werden, wären
ohne sie nicht entstanden: Modezeichnungen. Sie spielen auch im
Zeitalter von Digital Painting, elektronischer Fotografie & Co. eine
entscheidende Rolle - als Arbeitsanweisung, vor allem aber als
Ausdruck der Aura, die Designer bei einem Kleidungsstück imaginieren,
und die sich am besten im unmittelbaren Prozess mit Papier und Stift
ausdrücken lässt.

Material, Passform, Nähte: Die technischen Details eines Entwurfs
lassen sich problemlos mit Schnittmustern beschreiben. Nicht aber
jene Eigenschaften, die für gelungenes Design mindestens ebenso
wichtig sind: wie dynamisch ein Faltenrock beim Gehen schwingt, wie
apart eine Jacke die Schultern modelliert, wie nonchalant ein
Halstuch die Trägerin umflattert. Dieses "Je ne sais quoi", das
gewisse Etwas, das Kleidung erst in Mode verwandelt, existiert
anfangs nur in der Fantasie der Modeschöpfer. Um diesen Vorstellungen
Gestalt zu verleihen, sind Stift und Papier die idealen Medien - und
für jede Menge kreativer Überraschungen gut: "Es ist der Zauber des
Augenblicks", beschrieb Couture-Legende Yves Saint Laurent einst die
Magie des Malens: "Ich beginne mit einem Frauengesicht, und dann
entwickelt sich auf einmal ein Kleid, das Stück nimmt Form an. Mich
überrascht dieser Ansturm von Ideen, diese Fähigkeit, Kleidung zu
ersinnen, immer wieder aufs Neue".

Höhlenmalereien: die ersten Bilder menschlicher Bekleidung

Die "Fähigkeit, Kleidung zu ersinnen" zeichnet die Menschen seit
jeher aus: Schon vor rund 130 000 Jahren legten sich die Neandertaler
zum Schutz vor der Kälte Tierfelle um den Körper. Auch die erste
bearbeitete Kleidung bestand vor ca. 35 000 Jahren aus dem Fell
erlegter Tiere sowie aus Pflanzenfasern und Baumrinden. Diese
"Ur-Gewänder" sind in Höhlenmalereien verewigt - sozusagen die
allerersten Fashion-Illustrationen überhaupt. Denn seit es Bilder
einer Gesellschaft gibt, existieren auch Bilder ihrer Moden. Dies
gilt für die Artefakte aus der Steinzeit ebenso wie für die Fresken
aus dem Mittelalter oder die Kunstwerke eines Leonardo da Vinci: Was
Menschen in früheren Zeiten getragen haben, die Stoffe und Schnitte
ihrer Garderobe, die textilen Regelwerke und Hierarchien - all das
kennen wir aus gemalten, gezeichneten, gedruckten Bildern.

Vogue-Cover als Kunstwerke

Der ersten größeren Nachfrage erfreute sich die Modezeichnung im
16. Jahrhundert, als immer mehr europäische Forschungsreisende ferne
Ziele entdeckten. Ging es zunächst vor allem darum, Volkstrachten und
Kleidungsstile anderer Kontinente zu zeigen, rückten, zum Zweck des
modischen Austauschs, bald auch Looks aus benachbarten Regionen in
den Fokus - im 17. Jahrhundert vor allem aus England und Frankreich.
1672 erschien in Paris erstmals Le Mercure galant, ein Journal, das
Stiche von Kleidungsstücken zeigte und diese mit Bildunterschriften
und Adressen von Anbietern versah: sozusagen die erste
Modezeitschrift der Welt... Gut zweihundert Jahre später eroberten
ihre Hochglanz-Nachfolger Vogue und Harper's Bazar erst den
US-amerikanischen, später den europäischen Markt. Zwar gab es
technische Neuerungen - so wurden die handkolorierten Stiche durch
moderne Farbdrucke ersetzt -, doch das Medium Nr. 1 blieb bis in die
1940er Jahre die Modezeichnung. Inspiriert von kreativen Pionieren
wie Paul Poiret, der seine Entwürfe in einem eigens für ihn
gezeichneten, fantastisch aufwändigen Katalog präsentierte, fanden
die Illustratoren zu einmaliger Ausdrucksstärke. Gerade für die
Magazin-Cover fertigten sie wahre Kunstwerke an, platzierten ihre
Models in Fantasielandschaften oder in New Yorks Art-déco-Architektur
und verliehen den Entwürfen so eine weitere Ebene: Mode als ein
ganzes Lebensgefühl.

Großmeister der leichtfüßigen Eleganz

Als sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Fotografie schließlich
auch in den Mode-Publikationen durchsetzte, blieb der Illustration
für einige Zeit nur ein Nischendasein. Sie wurde vor allem als
Werbemedium für Luxus- und Beauty-Produkte genutzt, bis sie in den
Achtzigern eine Renaissance erlebte: Die Sehnsucht, Mode wieder mit
mehr Geheimnis, Traumpotenzial und Persönlichkeit aufzuladen,
beflügelte Künstler ebenso wie Fashiondesigner. Renommierte Zeichner
wie Ruben Toledo, Francois Berthoux oder Jean-Philippe Delhomme
inszenieren Mode mal realistisch, mal abstrakt, mal verträumt, mal
mit viel Humor - eine eigenständige, sehr lebendige Kunstrichtung,
die zunehmend Bewunderer findet. Und auch Modemacher wie Christian
Lacroix, Bruno Pieters, Philipp Lim oder Wolfgang Joop
veröffentlichen glücklicherweise immer wieder (und immer häufiger)
ihre manchmal so mühelos erscheinenden Skizzen. Ein Großmeister
dieser leichtfüßigen Eleganz bezeichnete sich folgerichtig nicht als
Designer, sondern stets als Illustrator: Der legendäre
Chanel-Kreativdirektor Karl Lagerfeld (+ 19.02.2019), dessen
Weltkarriere mit einer preisgekrönten Zeichnung bei einem
Mode-Wettbewerb begann, verstand sich einzigartig auf den Umgang mit
Stift und Papier. Ob Arbeitsskizze oder Porträt, Karikatur oder
Buch-Illustration - jede einzelne Zeichnung war ein Kunstwerk für
sich, beispiellos in der Ästhetik, Linienführung, Farbgebung und
nicht zuletzt Fantasie. "Ich habe eine spontane Idee, und die setze
ich in der Skizze um", erklärte das Kreativ-Genie einmal in einem
Interview mit Faber-Castell: "Das ist alles instinktiv. Ich habe nie
Zeichnen gelernt". Umso wichtiger war dem Autodidakten das optimale
Handwerkszeug. Wie viele Künstlerkollegen sah sich Lagerfeld als
"Papierfreak"; und natürlich spielte die Wahl der Stifte eine
entscheidende Rolle. Von Kindheit an mit den Stiften von
Faber-Castell vertraut, verwendete er sie während seines gesamten
Berufslebens. Wie wichtig ihm diese Arbeitsgeräte waren, zeigte sein
Einsatz als Testimonial für die Albrecht Dürer-Aquarellstifte - und
schließlich, im September 2016, eine eigene Edition für
Faber-Castell: die Karlbox.

Haute Couture des Künstlerbedarfs

Diese von Karl Lagerfeld persönlich zusammengestellte, exklusive
Sammlung präsentiert sich als Haute-Couture-Version des
Künstlerbedarfs: Die vom Designer selbst entworfene elegante Holzbox
in tiefem Schwarz, deren Design an einen chinesischen
Hochzeitsschrank erinnert, beinhaltet 350 erstklassige Mal- und
Zeicheninstrumente - dazu gehören Albrecht Dürer und Polychromos
Künstlerfarbstifte, hochpigmentierte Pitt Artist Pen Tuschestifte,
Castell 9000 Bleistifte, Pitt Farb- und Pastellstifte, ein
Aquarellpinsel, ein faltbarer Wasserbecher, Radiergummi und Spitzer -
Handwerkszeug, um Fashion-Illustrationen ganz im Sinne Karl des
Großen zu gestalten: "Die Mode beginnt auf Papier", sagte er einmal,
"und sie überdauert auf Papier".

Faber-Castell ist eines der weltweit führenden Unternehmen für
hochwertige Produkte zum Schreiben, Zeichnen und kreativen Gestalten
sowie dekorativer Kosmetikprodukte. Mit über zwei Milliarden Blei-
und Farbstiften pro Jahr und rund 8.000 Mitarbeitern ist
Faber-Castell der bedeutendste Hersteller von holzgefassten Stiften
weltweit. Heute ist das Unternehmen in über 120 Ländern vertreten und
verfügt über eigene Produktionsstätten in neun sowie
Vertriebsgesellschaften in 22 Ländern weltweit. Das 1761 gegründete
Industrieunternehmen Faber-Castell ist eines der ältesten der Welt
und seit neun Generationen im Besitz derselben Familie. Seine
führende Position auf dem internationalen Markt verdankt das
Unternehmen der traditionellen Selbstverpflichtung zu höchster
Qualität und der großen Zahl von Produktinnovationen.



Pressekontakt:
Faber-Castell AG
Corporate Communications
Press-Office@Faber-Castell.de
0049 911 9965 5522

Original-Content von: Faber-Castell, übermittelt durch news aktuell


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