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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Mittelstand im Abwärtstrend, Alarmstimmung in der Industrie

Geschrieben am 08-08-2019

Frankfurt am Main (ots) -

- Mittelständisches Geschäftsklima sinkt im Juli weiter
- Industrie im Sturzflug
- Konjunkturerholung rückt in die Ferne

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in
Deutschland fällt im Juli um 2,1 Zähler auf 2,6 Saldenpunkte und
setzt damit den im Vorjahr begonnenen steilen Abwärtstrend fort.
Beide Komponenten des Indikators gehen laut aktuellem
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zurück: Die mittelständische
Geschäftslage erreicht nach einem Minus von 2,2 Zählern das noch
recht solide Niveau von 14,8 Saldenpunkten. Die Geschäftserwartungen
für die nächsten 6 Monate gehen um 2,1 Zähler zurück und sind mit
-8,7 Saldenpunkten klar unterdurchschnittlich.

Bei den Großunternehmen ist die Stimmung mittlerweile alarmierend
schlecht. Erwartungen und Lage stürzen im Juli um 4,4 beziehungsweise
7,2 Zähler nach unten, womit das Geschäftsklima insgesamt 5,8 Zähler
verliert. Der aktuelle Wert von -10,8 Saldenpunkten ist deutlich
unterdurchschnittlich und nur noch wenig entfernt vom Niveau zu
Zeiten des Höhepunkts der Eurokrise (damaliger Tiefststand -12,1 im
Dezember 2012).

Primär geht die Schwäche sowohl im Mittelstand als auch bei den
Großunternehmen vom Verarbeitenden Gewerbe aus, dessen Geschäftsklima
im Juli um 5,6 Zähler bzw. 7,1 Zähler sinkt. Beide Größenklassen
bewerten die Geschäftserwartungen erneut deutlich pessimistischer als
im Vormonat. Eklatant schlechter schätzen die großen
Industrieunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage ein, die um 11,9
Zähler einbricht und nun mit -28,8 Saldenpunkten den schlechtesten
Wert seit April 2010 erreicht hat. Die Lagebeurteilung der kleinen
und mittelständischen Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe fällt
zwar deutlich besser aus als die der Großindustrie, ist allerdings
auch unterdurchschnittlich (-4,0 Saldenpunkte). Die Exporterwartungen
haben sich sowohl bei den mittelständischen als auch bei den großen
Industrieunternehmen weiter verschlechtert und liegen in beiden
Größenklassen im tiefroten Bereich.

"Die Großunternehmen und das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland
befinden sich nach stetigen Stimmungsverschlechterungen in den
Vormonaten und dem Sturzflug im Juli in Alarmstimmung", sagt Dr.
Philipp Scheuermeyer, Konjunktur- und Deutschlandexperte bei KfW
Research. "Abwärtsrisiken wie die globalen Handelskonflikte oder der
immer wahrscheinlicher werdende Brexit ohne Austrittsabkommen bremsen
die globale Investitionstätigkeit und damit die exportabhängige
deutsche Investitionsgüterindustrie." Die mit der Automobilindustrie
verbundenen Branchen hätten zudem mit einer großen technologischen
und regulatorischen Unsicherheit zu kämpfen. "Die Binnenwirtschaft
sollte zwar vorerst vergleichsweise robust bleiben. Um zu einem
stabilen gesamtwirtschaftlichen Wachstum zurückzukehren, wäre aber
eine deutliche Entspannung der globalen Risikosituation notwendig",
so Scheuermeyer. Da die gegenwärtige Rezession in der Industrie
primär globalen Risiken geschuldet sei, sollten jetzt die
automatischen Stabilisatoren gestärkt werden, bevor es über den
Arbeitsmarkt zu einer weiteren Schwächung der Binnenwirtschaft komme.
Nachzudenken wäre beispielsweise über eine großzügige Förderung der
Kurzarbeit, die zur Weiterbildung genutzt werden sollte.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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