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2. Bundesliga und englische Championship - ein Vergleich, der sich lohnt

Geschrieben am 23-07-2019

Düsseldorf (ots) -

- Erstklassiges Umsatzniveau: 2. Bundesliga und englische
Championship müssen den Vergleich mit den ersten Ligen Europas
außerhalb der "Big Five" nicht scheuen.
- Die Championship stellt im fünften Jahr in Folge mit 846
Millionen Euro neuen Umsatzrekord auf.
- Die 2. Bundesliga muss 2017/18 einen Umsatzrückgang von 6
Prozent hinnehmen - und wirtschaftet dennoch profitabler als die
Championship.

Es geht wieder los: Am kommenden Freitag (26.07.2019) eröffnen die
Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und Hannover 96 die 46. Saison der
2. Bundesliga. Das englische Pendant, die Championship, startet eine
Woche später am 2. August mit der Partie Luton Town gegen
Middlesbrough in die neue Saison. Ein guter Anlass, um sich die
wirtschaftliche Situation der beiden Ligen anzuschauen, denn 2.
Bundesliga und Championship müssen hier den Vergleich mit den
europäischen Top-Ligen nicht scheuen.

In der Saison 2017/18 generierten lediglich Europas "Big
Five"-Ligen (Premier League, Bundesliga, Primera Divisíon, Serie A
und Ligue 1) einen höheren Umsatz als die Championship. Die 2.
Bundesliga sortierte sich u.a. vor der niederländischen Eredivisie
ein. Allerdings unterscheiden sich die Rahmenbedingungen für die
wirtschaftliche Performance der Ligen in Deutschland und England
deutlich.

Auf- und Abstiege beeinflussen auch die wirtschaftliche
Performance der 2. Bundesliga

Die 18 Teams der zweithöchsten Spielkasse Deutschlands erlösten in
der Saison 2017/18 535 Millionen Euro (ohne Transfererlöse), was
einem Rückgang von 33 Mio. Euro (-6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr
entspricht. Unterdessen wuchs die Championship im fünften Jahr in
Folge und generierte umgerechnet 846 Millionen Euro (+1 Prozent). Die
signifikante Umsatzdifferenz zwischen den beiden Ligen war dabei
nicht ausschließlich der Mehranzahl an Teams in der Championship (24
vs. 18 Clubs) geschuldet. Auch auf Club-Ebene lag die zweite
englische Liga vor der 2. Bundesliga (35 Mio. Euro vs. 30 Mio. Euro).

"Die gestiegenen Medienerlöse in der 2. Bundesliga aufgrund des in
der Saison 2017/18 in Kraft getretenen Medienrechtevertrags konnten
die fallenden Spieltagerlöse, kommerziellen Erlöse und sonstigen
Erlöse nicht kompensieren", erklärt Stefan Ludwig, Leiter der Sport
Business Gruppe bei Deloitte. "Spieltagerlöse sind besonders abhängig
von der Zusammensetzung der Liga. Diese verändert sich je Saison in
der 2. Bundesliga um vier bis sechs Teams - abhängig vom Ausgang der
Relegationsspiele."

Nach der Saison 2016/17 verließen mit den Erstliga-Aufsteigern VfB
Stuttgart und Hannover 96 und den Zweitliga-Absteigern 1860 München,
Karlsruher SC und Würzburger Kickers Clubs mit vergleichsweise hohen
Zuschauerzahlen und Stadionkapazitäten die Liga. Der damit verbundene
Rückgang der Zuschauerzahlen und der beschriebenen Erlössegmente
konnte von den neu dazugestoßenen Clubs (FC Ingolstadt, SV Darmstadt,
Holstein Kiel, Jahn Regensburg und MSV Duisburg) nicht aufgefangen
werden.

Championship profitiert von Fallschirmzahlungen aus der Premier
League

Während in der 2. Bundesliga kommerzielle Erlöse trotz Rückgang
weiterhin die primäre Umsatzquelle darstellen, ist der Großteil des
Umsatzes in der Championship auf Erlöse aus Medienrechten und den
damit verbundenen Transferleistungen aus der Premier League
zurückzuführen. Den größten Teil der Championship-Medienerlöse
machten sogenannte Fallschirmzahlungen der Premier League aus. Diese
sind Transferleistungen der Premier League an kürzlich abgestiegene
Clubs, um das wirtschaftliche Risiko im Falle eines Abstiegs aus dem
Oberhaus zu mindern.

In die Championship abgestiegene Clubs bekommen für bis zu drei
Jahre diese Zuwendungen, die über diesen Zeitraum hinweg jährlich
abnehmen. In der Saison 2017/18 erhielten dies acht der 24
Championship-Clubs. Die übrigen 16 Championship-Clubs erhielten
ebenfalls Solidaritätszahlungen von der Premier League, welche jedoch
deutlich geringer ausfielen als die Fallschirmgelder. Das führt zu
deutlichen Umsatzdifferenzen zwischen den Championship-Clubs. So
waren es in der Saison 2017/18 für die berechtigten acht Clubs
durchschnittlich 34 Mio. Euro aus dem "Fallschirm", während die
übrigen Teams im Schnitt lediglich 24 Mio. Euro Gesamtumsatz
verbuchten - davon 5 Mio. Euro aus den Solidaritätszahlungen. Sowohl
Fallschirm- als auch Solidaritätsgelder stammen aus den zentralen
TV-Einnahmen der Premier League und werden daher als Erlöse aus
Medienrechten kategorisiert.

Der Aufstieg in die Premier League ist für die Clubs extrem
lukrativ

Aufgrund des hochdotierten Medienrechtevertrages verzeichnen die
Clubs in der Premier League Umsätze in Rekordhöhe und festigen die
Position als umsatzstärkste Liga Europas. Ein Aufstieg in die Premier
League verspricht unabhängig vom dortigen sportlichen Erfolg hohe
Erlöse in den nachfolgenden Saisons, wie das Beispiel des FC Fulham
verdeutlicht.

Der FC Fulham, Championship-Dritter und Aufsteiger der Saison
2017/18, erhielt in der nachfolgenden Saison 2018/19 als Teilnehmer
an der Premier League Ausschüttungen aus dem Medienrechtevertrag in
Höhe von ca. 115 Millionen Euro. Trotz des direkten Wiederabstiegs in
der Saison 2018/19 werden weitere garantierte Einnahmen von insgesamt
rund 85 Millionen Euro aus Fallschirmzahlungen 2019/20 und 2020/21
folgen. Zum Vergleich: In der Aufstiegssaison 2017/18 betrug der
gesamte Umsatz des FC Fulham in der Championship lediglich ca. 42
Millionen Euro.

2. Bundesliga deutlich profitabler als die Championship

Um den Sprung in die Premier League zu schaffen, investieren die
Clubs zum Teil exzessiv in Spielergehälter. "Das Beispiel Fulham
zeigt, dass sich diese Taktik wortwörtlich auszahlen kann, wenngleich
sie bei den meisten anderen Clubs mit hohen Risiken verbunden ist",
sagt Stefan Ludwig. "Dem Erfolg von Fulham gegenüber stehen operative
Verluste in Höhe von 408 Millionen Euro in der gesamten Championship,
das entspricht rund 17 Millionen Euro pro Club. Treiber dieser
Entwicklung ist vor allem die hohe Personalaufwandquote, die 2017/18
von 99 auf 106 Prozent gestiegen ist." In der 2. Bundesliga ist die
Quote dagegen - aufgrund der Ligazusammensetzung - von 55 auf 50
Prozent gesunken und das macht sich beim operativen Gewinn bemerkbar.
Hier konnte die 2. Bundesliga 16 Millionen Euro Gewinn verbuchen.

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Stefan Ludwig,
Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Gerne stehen wir Ihnen für Interviews und Hintergrundgespräche zur
Verfügung. Den vollständigen Auszug bezüglich der zweiten Ligen des
"Annual Review of Fooball Finance 2019" erhalten Sie auf Anfrage beim
oben genannten Pressekontakt.

"Deloitte Annual Review of Football Finance"

Die 17. Ausgabe des "Annual Review of Football Finance" von
Deloitte basiert auf Umsatzinformationen im Geschäftsjahr 2017/18
(oder in einzelnen Fällen im zuletzt verfügbaren Kalenderjahr), die
den veröffentlichten Jahresabschlüssen und weiteren verlässlichen
Quellen entnommen sind. Sofern nicht ausdrücklich erwähnt, handelt es
sich um Angaben ohne Steuern und Erlöse aus Spielertransfers. Zur
Vereinfachung und zu Vergleichszwecken wurden auch signifikante
Erlöse aus Nicht-Fußballaktivitäten oder Finanztransaktionen, sofern
bekannt, ausgeschlossen. Zum Zweck dieses Berichts wurde keine
Überprüfung der Informationen durchgeführt. Die Umrechnung in Euro
basiert auf dem Wechselkurs vom 30. Juni 2018 (£1 = EUR1.1289).
Vergleichbare Zahlen für die Vorjahre wurden mit dem Wechselkurs vom
30. Juni des relevanten Jahres berechnet. Die vollständigen
Ergebnisse des "Annual Review of Football Finance" sind unter
http://www.deloitte.co.uk/sportsbusinessgroup verfügbar.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory
und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen
Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte
Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von
Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte
herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt
Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen
Herausforderungen. Making an impact that matters - für mehr als
286.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und
individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
("DTTL"), eine "private company limited by guarantee" (Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und
unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) erbringt selbst
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
http://www.deloitte.com/de/UeberUns.



Pressekontakt:
Kristin Ofer
Content & Media Manager
Tel: +49 89 29036 6691
kofer@deloitte.de

Original-Content von: Deloitte, übermittelt durch news aktuell


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