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BKK Dachverband: Grippewelle 2018 sorgt für höchsten Krankenstand seit über einem Jahrzehnt (FOTO)

Geschrieben am 12-07-2019

Berlin (ots) -

Der Krankenstand der beschäftigten Mitglieder ist im vergangenen
Jahr mit insgesamt 5,1% auf einen neuen Rekordwert seit über einem
Jahrzehnt gestiegen. Auf jeden Beschäftigten entfallen damit im Jahr
2018 durchschnittlich 18,5 krankheitsbedingte Fehltage.

Hauptursache des Anstiegs ist die besonders stark ausgeprägte
Grippe- und Erkältungswelle im I. Quartal 2018. Etwa jeder sechste
AU-Tag (16,4%) sowie fast jeder dritte AU-Fall (30,3%) wurde im
vergangenen Jahr durch eine Atemwegserkrankung verursacht. Dass es
sich dabei um eine sehr häufige, aber meist kurzzeitige Erkrankung
handelt, ist an der mittleren Dauer der Arbeitsunfähigkeit von rund 7
Kalendertagen erkennbar.

Ein anderes Bild zeigt sich bei den Muskel- und
Skeletterkrankungen. Diese sind im Jahr 2018 zwar nur für 15,6% aller
AU-Fälle, dafür aber insgesamt für den größten Teil (23,8%) der
AU-Tage verantwortlich. Entsprechend ist hier auch im Schnitt pro
Fall eine mehr als doppelt so lange Krankheitsdauer (19,7 Tage je
Fall) zu erkennen.

Auf Platz drei der nach AU-Tagen wichtigsten Ursachen für
Arbeitsunfähigkeit finden sich die psychischen Störungen, wobei hier
das Verhältnis zwischen den AU-Tagen (15,7%) und den AU-Fällen (5,5%)
noch deutlicher auseinanderklafft. Mit durchschnittlich mehr als 5
Kalenderwochen (36,9 Tage je Fall) ist bei dieser Krankheitsart die
Falldauer am längsten und liegt sogar noch deutlich vor den
Neubildungen (30,9 Tage je Fall).

Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Fokus des BKK
Gesundheitsreports 2019

In den letzten zehn Jahren (2008 bis 2018) haben die AU-Tage
insgesamt um 46,5% zugenommen. Die krankheitsspezifischen
Steigerungsraten fallen allerdings sehr unterschiedlich aus: Während
in diesem Zeitraum nahezu keine Veränderungen bei den Erkrankungen
des Verdauungssystems (+1,4%) auftraten, ist die Zahl der AU-Tage um
jeweils etwa ein Drittel bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen (+34,2%)
und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen (+30,4%) angestiegen. Mit einer
Steigerungsrate von +129,4% liegen allerdings die AU-Tage aufgrund
psychischer Störungen mit Abstand an der Spitze in dieser
Betrachtung.

Epidemiologische Studien zeigen jedoch, dass der Anteil
derjenigen, die von einer psychischen Störung betroffenen sind, im
gleichen Zeitraum stabil geblieben ist. Wie lässt sich dann aber der
gleichzeitige Anstieg der Fehlzeiten, sowie auch eine Zunahme in der
ambulanten und stationären Versorgung und bei den
Arzneimittelverordnungen begründen? Liegt es am demografischen
Wandel, an der zunehmenden Sensibilisierung für bzw. der
Entstigmatisierung dieser Krankheitsgruppe oder an den massiven
Änderungen in der Arbeitswelt, die sich insbesondere auf die
psychische Gesundheit der Beschäftigten auswirken?

Das hier deutliche Zusammenhänge zwischen Arbeitswelt und
psychischer Gesundheit bestehen, zeigt sich z.B. in den
branchenbezogenen Fehlzeiten: Mit durchschnittlich 1,4 AU-Tagen je
Beschäftigten sind im Bergbau die geringsten Fehltage aufgrund
psychischer Störungen zu finden, dagegen ist dieser Wert bei den
Beschäftigten in Gesundheits- und Sozialwesen mit 4,0 AU-Tagen je
Beschäftigten fast dreimal so hoch. Ein Blick auf den ausgeübten
Beruf offenbart noch größere Diskrepanzen, die zwischen den
Beschäftigten in der Altenpflege (5,8 AU-Tage je Beschäftigten) und
Flugzeugpiloten (0,2 AU-Tage je Beschäftigte) ein Vielfaches mehr als
zwischen den Branchen betragen.

Neben der Betrachtung einzelner Kennzahlen geht der neue
Gesundheitsreport aber noch einen Schritt weiter und zeigt
zusätzlich, welche Therapieformen (u.a. Arzneimittel- und/oder
Psychotherapie) bei psychischen Erkrankungen Anwendung finden. Aus
diesen Betrachtungen lassen sich wiederum Schlüsse für die
zielgruppenspezifische Prävention zur Krankheitsvermeidung aber auch
für die Versorgungsgestaltung von Betroffenen ableiten, die im Rahmen
der zahlreichen in den letzten Jahren umgesetzten Verbesserungen der
Prävention und Versorgung bezogen auf die psychische Gesundheit
bewertet und eingeordnet werden.

Weitere Daten hält der BKK Gesundheitsreport 2019 bereit. Er wird
am 5. Dezember 2019 veröffentlicht.

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 76
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten.



Pressekontakt:
BKK Dachverband
Andrea Röder
TEL 030 27 00 406 302
andrea.roeder@bkk-dv.de

Original-Content von: BKK Dachverband e.V., übermittelt durch news aktuell


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