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"Pastorale Orientierungen zum Menschenhandel" / Deutsche Übersetzung des vatikanischen Dokuments veröffentlicht

Geschrieben am 11-07-2019

Bonn (ots) - Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (11. Juli
2019) die deutsche Fassung des vatikanischen Dokuments Pastorale
Orientierungen zum Menschenhandel veröffentlicht. Die englische und
italienische Version dieser Orientierungshilfe wurde bereits am 17.
Januar 2019 in Rom der Öffentlichkeit vorgestellt. Vorangegangen
waren Konsultationen des römischen Dikasteriums für den Dienst
zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen mit
Bischofskonferenzen und anderen kirchlichen Organisationen. Die
Orientierungshilfe analysiert Ursachen und Formen des Menschenhandels
und formuliert konkrete Empfehlungen zur Bekämpfung der "modernen
Sklaverei" sowie zur Unterstützung der Opfer. Dabei werden gerade
auch kirchliche Handlungsfelder in den Blick genommen. Das Dokument
richtet sich an Diözesen, Pfarrgemeinden, muttersprachliche Gemeinden
und Ordensgemeinschaften, katholische Schulen und Universitäten,
kirchliche Wohlfahrtsverbände und alle, denen die Bekämpfung des
Menschenhandels am Herzen liegt.

Weihbischof Ansgar Puff (Köln), der im Auftrag der
Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz das kirchliche
Engagement gegen den Menschenhandel begleitet, betonte die Aktualität
der Thematik: "Tausende von Menschen sind mitten in unserem Land
Opfer von Zwangsprostitution und Arbeitsausbeutung. Der
Menschenhandel ist, wie Papst Franziskus es ausgedrückt hat, eine
'offene Wunde am Leib der heutigen Gesellschaft'. Nur mit gemeinsamen
Anstrengungen von staatlichen, kirchlichen und
zivilgesellschaftlichen Akteuren wird es möglich sein, diese
menschenverachtende Praxis zu überwinden. Dringend vonnöten ist ein
Bewusstseinswandel: Kein Kind, keine Frau, kein Mann ist ein
Gebrauchsgegenstand. Wer Menschen zu Waren degradiert, verletzt ihre
unveräußerliche Würde."

Papst Franziskus räumt dem Kampf gegen den Menschenhandel einen
hohen Stellenwert ein. Bereits 2014 wurde in seiner Anwesenheit die
"Santa Marta Group" gegründet, in der Bischöfe, Ordensschwestern und
leitende Polizeibeamte zur Bekämpfung des Menschenhandels und zur
Unterstützung der Opfer zusammenarbeiten. Im gleichen Jahr
unterzeichnete der Papst mit hochrangigen Würdenträgern anderer
Religionsgemeinschaften im Vatikan eine Erklärung, die dazu aufruft,
die "moderne Sklaverei weltweit bis 2020 und für alle Zeiten
abzuschaffen". Für den 8. Februar 2015, dem Gedenktag der hl.
Josephine Bakhita, setzte er erstmals einen Internationalen Tag des
Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel an, der seitdem
jedes Jahr begangen wird. Die Abteilung für Migranten und Flüchtlinge
im Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen
Entwicklung des Menschen, die von Papst Franziskus persönlich
geleitet wird, widmet sich der Problematik in pastoraler, caritativer
und politischer Hinsicht.

Die katholischen Organisationen, die sich in Deutschland gegen den
Menschenhandel engagieren, haben sich 2014 auf Anregung der
Migrationskommission in der "Arbeitsgruppe Menschenhandel"
zusammengeschlossen. Neben dem Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz und dem Katholischen Büro in Berlin sind darin der
Deutsche Caritasverband, die Deutsche Kommission Justitia et Pax,
Renovabis, SOLWODI, IN VIA und das Fraueninformationszentrum
Stuttgart vertreten. Seit 2018 ist der stellvertretende Vorsitzende
der Migrationskommission, Weihbischof Puff, für die Thematik
zuständig. Im vergangenen Jahr hat er für die Deutsche
Bischofskonferenz an der internationalen Konferenz der Santa Marta
Group im Vatikan teilgenommen.

Hinweise:

Das Dokument Pastorale Orientierungen zum Menschenhandel steht
unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen als pdf-Datei zum
Herunterladen bereit und kann dort auch als Broschüre
(Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 219) bestellt werden.
Weitere Informationen sind unter
https://weltkirche.katholisch.de/Themen/Menschenhandel und
https://migrants-refugees.va/trafficking-slavery/ verfügbar.



Pressekontakt:
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228-103 -214
Fax: 0228-103 -254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de
Herausgeber
P. Dr. Hans Langendörfer SJ
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz

Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell


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